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561 Aubanel — Audiffret-Pasquier
Auditeure — Auerbach 562
Farbenabſtufungen zeigen. Bei gutem Eiſen erhält man regelmäßige,
hellgraue, bei ſhle<tem unregelmäßige, dunkelgraue, oft ſ<hwarze, bei
Gußſtahl höchſt regelmäßige, ſein ſilbergraue Zeichnungen.
Aubanel (ſpr. Obanél), Joſeph Marie Jean Baptiſte Theo-
dore, franz. Schriftſteller, geb. 26.März 1826 zu Avignon als Sohn
eines Buchdruckereibeſißers, trat nah Vollendung ſeiner Vorbildung
in das Geſchäft ſeines Vaters ein, füllte aber ſeine Mußeſtunden theils
mit literar. Studien, theils mit eigenen Fchriftitellerifchen Arbeiten aus.
Beſondere Vorliebe empfand erfürdie alte provençal. Sprache uU. Lite-
ratux, u. dieſe wieder aufleben zu laſſen war ſein eifrigſtes Bemühen.
Zu dieſem Zwecke verband er ſich mitden gleichgeſinnten Schriſtſtellern
Miſtral u. Roumanille. Sie veranſtalteten Neuausgaben alter pro-
vençal. Dichtungen u. gaben eigene Werke in dieſer Mundart heraus.
A. arbeitete beſ. an den Sammlungen „Provengales“ (1852, gemeinz=
\chaftl. mit Miſtral), „Noëls“ (1852, mit Saboly, Peyrol u. Rouma-
nille) mit u. am „Almanach des Felibes“ (1854 ff.). Alle dieſe
Werke wurden in ſeiner Druerei hergeſtellt. A.'s vorzüglichſtes, im
Süden von Frankreich außerord. populäres Werk iſt: „LaMiougrano
entraduberto“ (Das halberöffnete Granada“ ; Avig. u. Par. 1860).
Aubert(ſpr. Obéhr), Hermann, Mediziner, geb. zu Frankfurt a. O.
23. Nov. 1826, erhielt ſeine Vorbildung aufdem Gymnaſium in Peine,
ſtudirte dann Medizin in Berlin u. Heidelberg, habilitirte ſih 1854 an
der Univerſität Breslau ſür Phyſiologie u. vergleichende Anatomie,
wurde daſelbſt 1860 Profeſſor u. wirkt ſeit 1865 als Prof. der Phyſio-
logie u. Direktor des phyſiolog. Jnſtituts in Noſto>. Zugleich iſt A.
Mitglied derme>lenburg. Medizinalkommiſſion. An größeren Werken
erſchienen von ihm: „Phyſiologie der Neßhaut“ (Bresl. 1864) u.
„Grundzüge der phyſiolog. Optik“ (Lpz. 1876); in Gemeinschaft mit
Fr. Wimmer gab erheraus: „Ariſtoteles? fünfBücher von der Zeugung
u. Entwicklung der Thiere“ (ebd. 1860) u. „Ariſtoteles? Thierkunde“
(2 Bde., ebd. 1868); beide Werke enthalten den griech. Text mit deut-
ſcher Ueberſetzung u. ſprachlichen wie ſachlichen Erklärungen. Auch hat
A. mehrere Reden u. Vorträge drucken laſſen, wie z.B. „Die Univerſi-
tät Roſtock“ (Roſt. 1871); „Shakeſpeare als Mediziner“ (ebd. 1873);
„Bauſteine zu einem medizin. Juſtitut“ (ebd. 1878) 2c.
Aubletia Petoumo Willd. (Apeiba Petoumo Aubl,
Petoumo-Abletie), in Guayana wachſende Pflanze aus der Familie
der Tiliaceae, welche als Geipinnftpflanze Hoch gefchäßt iſt, während
ihre Rinde zum Gerben dient.
Audifſret-Pasquierx (ſpr. Odifräh-Paskjeh), Eme Armand
Gaſton, Herzog v., franz. Politiker, geb. 1815 zuParis, iſt derSohn
eines Grafen Audiffvet u. der Adoptivfohn des 14. Dez. 1844 zum
Herzog erhobenen Kanzler Baron Pasquier. Er ſtudirte die Rechte,
fungirte 1845—48 als Auditeur beim Staatsrath u. lebtedann zurück-
gezogen auf ſeinem Schloſſe Saſy, zugleich Maire der dort. Gemeinde
u. Mitglied des Generalraths des Depart. Orne. Von letzterem 8. Febr.
1871 in die Nationalverſammlung gewählt, {hloß er fich hier dem
rechten Centrum an, gehörte zu den heftigſten Gegnern der Bonapar-
tiſten u. präſidirte verſchiedenen Kommiſſionen, wie insb. der Enquête-
Kommiſſion über den Krieg 1870—7 1. An den aufWiederherſtellung
der Monarchie gerichteten Verſuchen nahm ex als liberaler Orleaniſt
zwar Theil, doch erklärte erſih nah dem Scheitern für die konſervative
Republik. Seit 1875 Präſident dex Nationalverſammlung, übergab ex
8. März 1876 den neuen Kammern die denſelben von jener ertheilten
Vollmachten u. ward hierauf vom Senat, deſſen lebenslängliches Mit-
glied er im Dez. 1875 geworden, zum Präſidenten gewählt. Als das
Miniſterium Dufaure 3. Dez. 1876 zurückgetreten war, ſollte A. ein
neues Kabinet bilden, doch lehnte er es ab. Dagegen nahm ex 10. Jan.
1877 u. 10. San. 1878 feine Wiederwahl zum Senatspräfidenten an.
Nach dem Ereigniß vom 16. Mai 1877, welches der Berufung eines
Miniſteriums Broglie-Fourtou dur<h Mac Mahon vorausging, ver-
hielt ſich A. zunächſt neutral, als aber im Oft. 1877 die Neuwahlen für
die Deputirtenfanmer, troß des von der Regierung auf die Wähler
ausgeiübten Druckes, zu Ungunſten der Regierung ausgefallen waren,
erklärte er ſich mit dem rechten Centrum des Senats gegen eine Fort=-
ſeßung derbisherigen inneren Politik, u. infolge deſſen gab das Miniſte-
rium 16. Nov. ſeineEntlaſſung. DenVorſiß im Senat führte A. bis Jan.
1879, worauf der frühere Juſtizminiſter Martel an ſeine Stelle trat.
Lexikon der Gegenwart. I.
JmJuni 1879 ſtimmte A. gegen die Verlegung der Nationalverſamm-
lung nach Paris.
Anuditeure heißen nach der auch in Elſaß-Lothringen cingeführten
preuß. Militärſtrafgericht8ordnung vom 3. April 1845 die den Mili-
tärgericht8herren bei Ausübung des gerichtlichen Verfahrens zugeord-
neten richterlichen Beamten, welche dieGeſeßzlichkeit der imNamen des
Gerichts zu erlaſſenden Verfügungen zu vertreten haben u. betreffs
ihrer Pflichten als Gerichtsperſonen nah den Vorſchriften der allge-
meinen LZandesgefeße zu beurtheilen ſind. Manunterſcheidet Korps=-,
Diviſions-u. Garniſon-A., je nachdem ſie einem Korps=-, Divi-
ſions- od. Garniſon-Gericht angehören. Bei den Verhandlungen ſelbſt
fungiren die A. als Jnquirenten u. bzw. als Referenten, bei den über
die Militärbeamten zuſtändigen Jnſtanzengerichten auch als Richter.
Ueber ſämmtlichen A.n ſteht der Generalauditeur. Das General-
Auditoriat iſt der oberſte Militär-Gerichtshof, welcher zugleich in ge-
wiſſen geſeßlih beſtimmten Fällen als begutachtende Behörde dient.
Derſelbe bildet die Rekurs-Jnſtanz u. die zweite Jnſtanz für die Straf-
ſachen der Militärbeamten. Gegen die rechtlichen Beſcheide des Gene-
ral-Auditoriats findet nur dex Rekurs an den König ſtatt. — Durch das
preuß. Geſeß vom 8. Juni 1860 iſt den A.n ſolcher Truppentheile,
welche ſih im Auslande befinden od. nah der Mobilmachung ihre
Standquartiere verlaſſen haben, auch die Befugniß zur Aufnahme ge-
wiſſer Akte der freiwilligen Gerichtsbarkeit beigelegt worden.
Auex, Adelheid v. (Pſeudonym für Charlotte v. Coſel), deutſche
Novelliſtin, geb. 6. San. 1818 in Berlin aus einer in allen Haupt-
zweigen militäriſchen Familie, verlebte in Berlin ihre Jugendjahre,
inmitten eines großen Kreiſes von Geſchwiſtern. Nachdem 1848 ihr
Vater als General der Kavallerie ſeinen Abſchied genommen hatte,
zog ex mit ſeiner Familie nach Schwedt a. d. D., wo jeine Tochter noch
heute lebt, während er im 9. 1876 verſtarb. Von Jugend auf eine
Freundin der Literatur, verſuchte ſich A. in Mußejtunden, die ihre
Verhältniſſe ihr reichlich boten, auh produktiv. Verſchiedene Reiſen
erweiterten ihren Geſichtsfreis, u. 1856 ſchickte ſie ihre erſte Arbeit
in die Welt, die Novelle „Sonnenauſgang u. Sonnenuntergang“ (in
der „Köln. Zeitung“ abgedruckt). Bald darauf brachten die „Ham-
burger Nachrichten“ Verſchiedenes von ihr u. in der Folge gehörte ſie
zu den Mitarbeitern der „Deutſchen Romanzeitung““, „Gartenlaube“,
des „Salon“, „Daheim“, der „Deutſchen Roman-Bibliothek“ 2c. Als
ſelbſtändige Werke ſind von ihr außer mehreren Novellenſammlungen
(Gött. 1858, 2 Bde. ; ebd. 1860, 3 Bde. ; Hamb. 1862; Lpz. 1874)
u. „Geſammelte Erzählungen “ (Jena 1874, 3 Bde.) die Nomane:
„Fußſtapfen im Sande“ (Berl. 1868), „Achtzig Stufen hoch“ (Stuttg.
1871, 2. Aufl. 1873) u. „Jm Labyrinth der Welt“ (Berl. 1878), die
Erzählungen „Modern“ (ebd. 1868, 2. Aufl. Lpz. 1878) u. „Schwarz
auf Weiß“ (Berl. 1869), wie auch die Novellen: „Eine barmherzige
Schweſter“ (Schwerin 1869), „Das Leben kein Traum“ (Sammlg,,
Lpz. 1874, 2 Bde.), „Aufgelöſte Diſſonanzen“, „Jnderleßten Stunde“
(ebd. 1879) u. „Das Herz auf dem rechten Fle>e“ (ebd.) erſchienen.
Auerbach, Berthold, ein Dichter u. Schriftſteller, deſſen Poeſie
die philoſophiſche Reflexion als Untergrund hat u. der beſ. durch ſeine
Dorſfgeſchichten bekannt u. beliebt geworden iſt, wurde als Sohn jüdi=
ſcher Eltern in dem Schwarzwalddorfe Nordſtetten 28. Febr. 1812
geb., erhielt ſeine erſte Bildung in der Talmudſchule zu Hechingen,
dann in Karlsruhe u. auf dem Gymnaſium in Stuttgart, von wo er
1832 die Tübinger Univerſität bezog, um dieRechte zu ſtudiren. Dieſes
Studium vertauſchte er aber bald unter der Leitung von David Friedr.
Strauß mit dem der Philoſophie u. Geſchichte, das er dann (bis 1835)
in München u. Heidelberg fortſeßte. Als Burſchenſchaſter nach dem
Frankfurter April - Attentat in die Demagogenunterfuchungen ver-
wickelt, hatte er zwar in München, wo er gerade ſtudirte, nur eine kurze
Unterfuchungshaft auszuhalten, dagegen erfolgte jpäter in Wiirttem=
berg feine Verurtheilung u. ſeine Abführung auf den Hohenasperg.
Hier entſtand 1835 ſein erſtes lit. Produkt: die längſt vergeſſene
Flugſchrift „Das Judenthum u. die neueſte Literatur“ , mit welcher er
ſich durch das Beiſpiel des „Jungen Deutſchland“ auf ein ihm nicht
zuſagendes Gebiet hatte verlo>en laſſen. Nachdem er noch in demſ. J.
ſeine mehrmonatliche Feſtungshaſt abgeſeſſen hatte, ſchrieb er die
pſychologiſch = geſchichtl., bez. fulturhiſt. Erzählungen „Spinoza“
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