Full text: Des Ergänzungswerkes erster Band (9. Band)

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Bande, Knut Andreaſſon, norweg. Landſchaſts- uU. Marine- 
maler, geb. zu Skiöld bei Stavanger in Norwegen 28. März 1808, 
machte ſeine erſten Kunſtſtudien in Bergen, ftudirte ſpäter auf der Afa- 
demie in Kopenhagen, wo er ſich beſ. an Eckersberg anſchloß, maltedann 
in Chriſtiana Porträts, bereiſte, um ſich der Landſchaft zu widmen, die 
Küſten Norwegens u. folgte ciner Einladung ſeines Land8mannes Dahl 
nach Dresden. Mehrere Jahre durch ein Augenleiden an aller künſt- 
leriſchen Thätigkeit gehindert, ließ ſich A. nah ſeiner Geneſung 1845 in 
München nieder und malte ſeitdem faſt aus\<! ießlich nordiſche Küſten- 
gegenden im Mondlicht mit ſtürmiſcher See. Jn den Bildern ſeiner 
erſten Zeit hat ex eine gewiſſe Energie u. Breite des Vortrags, wird 
aber gelegentlich Durch Wiederholungen ermüdend. Zu den bedeutend- 
ſten gehören eine „Stürmiſche Nacht an der Küſte von Norwegen“ (im 
Beſitz des Großherzogs von Oldenburg) u. andere in den Muſeen zu 
Stockholm u. Chriſtiana u. in der Münchener Neuen Pinakothek. Mit 
einigen Ausnahmen (,„Mitternachtsſcene an der Küfte Norwegens" 
[1877]) zeigen die in den legten Jahren von ihm ausgeftellten Bilder, 
wenigſtens im Vortrag, ein Abnehmen ſeiner Kräſte. 
Haas, Hermann Fohann, mediz. Schriſtſteller, geb. zu Becht- 
heim (Rheinheſſen) 24. Okt. 1838, ließ ſich zuerſt als prakt. Arzt in 
ſeiner Vaterſtadt nieder, ſiedelte dann nah Heßloch über u. prafktizirt 
jeht in Heppenheim a. d. Wieſa. B. exfand die Phonometrie u. beſchäf- 
tigt ſich vorzugsweiſe mit phyſik. Diagnoſtik, Geſchichte der Medizin u. 
Hygieine. Von ſeinen Schriften ſind hervorzuheben: „Neue Methode 
dex Dperationsübungen an Leichen“ (Worms 1 867); „Ueber phono- 
metr. Unterſuchungen der Bruſt u. des Unterleibes“ (in der „Klin. 
Wochenſchriſt“, Berl. 1873); „Der Typhus“ (ebd. 1873); „Grund- 
riß der Geſchichte der Medizin. u. des heilenden Standes" (Stuttg. 
1876); „Zur Perkuſſion, Auskultation u. Phonometrie“ (ebd. 1877); 
„Mediz. Diagnoſtik mit beſ. Berückſichtigung der Differentialdiagno- 
ſtik“ (ebd. 1877); „Grundriß der Hygieine“ (ebd. 1879). 
Bubbit's Metall, einezuder Gattung Britannia-Metall gehörende 
Legirung, aus 96 Th. Zinn, 8 Th. Antimon u. 4 Th. Kupfer beſtehend. 
Habingtonit, ein meiſt in Kleinen aufgewachſenen Kryſtallen vor- 
kommendes ſchwarzes bis ſchwärzlichgrünes Mineral, das bei oberfläch- 
licher Betrachtung eine gewiſſe Achnlichkeit mit 
Augit zeigt. Die Kryſtalle (Nr. 362), dem triffi= 
niſchen Syſtem angehörend, ſind glasartig glänz 
zend, undurchſichtig bis ſhwachkantendurchſchei- 
nend, ihre Härte ift —= 5,,—6, das ſpez. Gew. 
9; Der Den Doppelfiltfat von 
Eiſenoxyd, Eiſenoxydul, Kalkerde u. Mangan- 
oxydul; man findet ihn bei Baveno am Lago 
Maggiore, bei Arendal in Norwegen u. in Form 
ſtrahliger Aggregate auch in Devonſhire u. in 
Herbornſaalbach (Prov. Heſſen-Naſſau). Neuerdings fand Klemm 
in dex beim Beſſemern erhaltenen Eiſenſchla>ke Kryſtalle von B., alſo 
künſtlich gebildet. 
Habo (fath., Baden u. Oeſterreich), bayer. u. Reichs-Freiherren- 
ſtand durch Diplom des kurpfalzbayer. Neichsvifariats vom 8. Sept. 
1790 für Johann Lambert B., kurpfalzbayer. Reg.-RNath u. Hof- 
fammer-Divektor zu Mannheim, ſowie deſſen Bruder Franz Mas 
rius, befannten Dramatiker. Sebiges Haupt des Erſtern Enkel 
  
  
Reichsfrhr.Heinrih Anton KlemensLambert, Phyſiolog, Sohn 
des als Agronom u. Oenolog verdienten Frhrn. Lambert Joſeph Leop. 
v. B. (geb. zu Weinheim in Baden 26. Okt. 1790, geſt. daſ. 20. Juni 
1862), geb. zu Ladenburg 25. Nov. 1818, ſtudirte Medizin u. Chemie 
u. iſt jet Hofrath u. ord. Prof. der Phyſiologie an der Univerſität 
Freiburg. — Auguſt Wilhelm, Reichsfrhx. v. B., jüngerer Halh- 
bruder des Bor., geb. 28. San. 1827, hat jich, wie ſein Vater, als 
Agronom u. Oenolog vortheilhaſt bekannt gemacht. Er iſt Direktor 
der Niederöſterr. Landes-Obſt- u. Weinbauſchule in Kloſter-Neuburg 
bei Wien. Er ſchrieb u. A. „Der Tabaku. ſein Anbau“ (Karlsx.1852); 
„Bericht über die unternommene Bereiſung der Weinbau treibenden 
Kronländer Oeſterreichs“ (Wien 1866); „Natur u. Landbau. Ein 
Lehrbuch der Landwirthſchaft“ (Lahr u. Straßb. 1870 ff.) 2c. u. giebt 
cine Zeitſchrift für Weinbau u. Kellerwirthſchaſt unter dem Titel „Die 
Weinlaube“ (Wien 1869 ff.) heraus. — Unter den Beſißungen der 
Familie (Jngelheim, Weinheim 2c.) befindet ſich auh das ehemalige 
v. Siefingen’fche freiadelige Hofgut (Reichslehen) zu Ladenburg. 
Babou, Hippolyte, franz. Schriftſteller, geb. 24. Febr. 1824 zu 
Peyriac (Dep. Aude), warMitarbeiter zah ſreicher Journale u. gehörte 
1855 der Redaktion de3 „Athenaeum français“ u. der „Revue 
francaise“ an. Jn Buchausgabe ließ er erſcheinen: „Les payens 
innocents“ (Par. 1858; 2. gänzlich umgearb. Aufl. 1878); „Lettres 
familières écrites d’Italie“ (ebd. 1858); „Lettres satiriques et 
critiques, avec un défi au lecteur“ (ebd. 1860); „Vivele luxe! 
La comédie de M. Dupignac“ (ebd. 1865) ıc., ferner mehrere Bro- 
chüren, von denen die bedeutendſten ſind: „Lhomme à la lanterne“ 
(unter dem Pſeudonym Jean-ſans-Peur; Par. 1868), u. eine auf die 
ſpan. Revolution bezügliche: „Montpensier, roi d’Espagne“ (ano> 
nym; ebd. 1869). B. ſtarb in Paris 19. Oft. 1878. 
Babukunx, Name eines imStromgebiet des Gazellenfluſſes u. zwar 
zwiſchen den Oberläufen des Djur u. des Tondj wohnenden Negervol- 
kes, zuerſt dur J. Petherik unter dem Namen , Mundo“, ſpäter durch 
G. Schweinfurth näher bekannt geworden. Nach Leßterem bildet das 
Wohngebiet dieſes Volkes zwei, zwiſchen 4050—6020' nördl. Br. U. 
9809__99990' öftl. L.v. Gr. gelegene, von den Bongo, Mittu u. Niam- 
Niam umſchloſſene, ethnograph. Juſeln, von welchen die ſüdöſtl. fich auf 
etwa 350 IM. ausdehnt. Die nordweſtl. Gruppe der B. wird von 
den angrenzenden Bongo „Mundo“ genannt, ein Name, der inſofern 
Anlaß zu Verwechſelungen giebt, als die öſtl. Bongo mit demſelben die 
Niam-Niam bezeichnen. Jn ihrer Trennung u. Umſchließung durch 
fremde Stämme erſcheinen die B. entweder als der Ueberreſt cines 
durch die Niam-Niam nach N. u. D. verdrängten Volkes od. in Berück= 
ſichtigung der Kunde, daß ihre Sprache ſüdl. von den Monbuttu 
(zwiſchen 3. u. 4.° nördl. Br.) in einigen Gegenden geſprochen werden 
ſoll, als Einwandererer aus jenen ſüdl. Bezirken. Für letzteres ſpricht 
auch der Umſtand, daß die B. die dort herrſchende Gepflogenheit des 
regelrechten A>erbaues u. der Ziegenzucht üben. Fortwährend be- 
drängt von den umwohnenden Stämmen, die das dichtbevölkerte Land 
als eine Vorrathskammer für Korn, Vich u. Sklaven anſehen, ſind die 
B. ein ungemein kriegeriſches u. hartnä>iges Volk. Dbwol der Kannis 
balismus bei ihnen ganz gemein ſein ſoll, erweiſen ſie ſih als Sklaven 
von milder Gemüithsart u. ſind anſtellig, ausdauernd u. tüchtig für jede 
Arbeit. Von ſehr dunkler Hautfarbe u. unangenehmen, ſtumpfen 
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