1911 Funk — Furnivall ©
Füurft — FUX 1912
Mainz 1875); „A stormy life“ (1867 ; deutſch, 2. Aufl, 2 Bde.,
Münſter 1876); „The helpers of the holy souls“ (1868; deutſch
ebd. 187 0); „Mrs. Gerald’s niece‘“ (1869; deutjch, 3 Bde., ebd.
1871); „The life of Luisa de Carvajal“ (1873; deutjch, Köln
1873); ‚The life of father Henry Young of Dublin“ (1874);
„The notarys daughter“ (Lpz. 1878; deutſch, Köln 1878); „Ihe
lilies of the valley and the house of Penarv an“ (Lpz. 1879) 2c.
Funk, Heinrich, Landſch aftsmaler, geb. 12. Dez. 1807 in Herford,
erhielt den erſten künſtleriſhen Unterricht von ſeinem Vater, einem
Dekorationsmaler u. bezog 1829 die Akademie in Düſſeldorf, wo ex
unter Schirmer arbeitete. 1836—54 war er in Frankfurt a. M. thä-
fig, folgte dann einem Rufe als Profeſſor an die Kunſtſchule in Stutt-
gart, legte dieſes Amt 1876 aus Geſundheitsrückſichten nieder u. ſtarb
22. Nov. 1877. F. gehörte zu den älteren Meiſtern der Düſſeldorfer
Schule, denen bei tiefem Verjtändniß der Natur eine poetijche, groß-
artige Auffaſſung u. feiner Sinn für Schönheit der Linien u. Formen
u. ein harmoniſches, wenn auch nicht glänzendes Kolorit die Hauptſache
iſt. Jene Eigenſchaften finden fich in einem faſt noh höheren Grade in
ſeinen Kohlen- u. Kreidezeichnungen als in ſeinen Delbildern. Die
hervorragendſten unter den leßteren find: „Burgruine bei Abend-
beleuchtung” (1834, Nationalgal.in Berlin), „Das untere gun-Thal”
u. „Die Ruine am See“ (beide im Städelfchen Inftitut), „Gewitter-
landichaft“ Mufeum in Köln), „Motiv von der Eifelbeiauffteigendem
Gewitter“ (Muſeumin Stuttgart) u. „Schloß Chillon am Genſer See.“
Funke, Otto, Phyſiolog, geb. zu Chemnig 27.Dft. 1828, ftudirte
1846— 51 in Leipzig u. Heidelberg Medizin, habilitirte fi 1852 in
Leipzig als Privatdozent für Phyſiologie, wurde ſchon 18583 außerord.
Profeſſor, erhielt 1856 den Lehrſtuhl der phyſiolog. Chemie u. ging
1860 als Profeſſor der Phyſiologie u. Zoologie nach Freiburg i. BL.,
wo er 16. Aug. 1879 ſtarb. F. wies u. a. zuerſt nach, daß die Nerven-
ſubſtanz im lebenden Körper während der Ruhe neutral, nah ange-
ſtrengter Thätigkeit u. nach dem Abſterben aber ſauer reagirt, demnach
das gleiche Verhalten wie die Muskeln zeigt. Sein Hauptwerk iſt ſein
„Lehrbuch der Phyſiologie“ (5. Aufl., Lpz. 1870). Auch beendete er
Günther's „Lehrbuch der Phyſiologie“ (ebd. 1852) u. lieferte als
Supplement zu Lehmann's „Lehrbuch der phyſiolog. Chemie“ einen
vortreffl. Atlas (Lpz. 1853; 2. Aufl. 1858).
Furnivall (ſyr. Förniwahl), Frederi> James, engl. Philolog u.
Literarhiſtoriker, geb. 4. Febr. 1825 zu Egham (Surreyſhire), hat ſih
um da3 Studium der älteren engl. Sprache u. Literatur namhaſte Ver-
diente erworben fowol dur Gründung dieſen Zwecken dienender
wiſſenſchaftlicher Geſellſchaften (Early English Text Society 1864,
Chaucer Society 1868, Shakespeare Society 1874 2c) als dur<
Ausgaben älterer Texte, wie: „Saint-Graal etec., in English verse
by Henry Lonelich ete.“ (2 Bde., 1861—63); „Walter Map’s
QuestedelSaint-Graal“(1864); , ‚T hebook ofQuinte-Essence“
(1866); „Bishop Perey’s folioM. S. of ballads and romances“
(2Bde., 1867—68); „Ballads from manuscripts onthe condition
ofTudorEngland 1520—50“(2Bde., 1868—72); „A sixt-text-
print of Chaucer’s Canterbury Tales“ (7 Bde., 1868—7 5) zx.
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Ende des
Fürſt, Livius, Mediziner, geb. 27. Mai 1840 zu Leipzig als
Sohn des A Vrientaliſten Julius F. (geb. 12. Mai
1805 zu Zerkowo, geſt. als Profeſſor in Leipzig 9. Febr. 1873), wirkt
als Arzt u. Dozent an der Univerſität in Leipzig (mit dem Titel Sani-
tätsrath) u. hat ſich ſowol durch medizin. Schriften, wie z.B. „Ueber
Bildungshemmungen des Utero-Vaginal-Kanals“ (Berl.1868), „Das
Kind u. ſeine Pflege im geſunden u. kranken Zuſtande“ (Lpz. 1876;
2. Aufl. 1877) als auh dur< ,„Märchendichtungen“ (,„Dornröschen.
— Die ſieben Raben. — Meluſine“, ebd. 1879) bekannt gemacht.
Fürſtenau, Morig, Zlötenvirtuos ü. E tl.Schriftſteller,
Enkel des Flötiſten K aſpar F F. (geb. 1772, geſt. 1819) u. Sohn des
Flötiſten Anton Bernh. F. (geb. 1798; geft. 1852), geb. zu Dresden
26. Zuli 1824, trat bereit3 1. San. 1832 in einem Hoffonzert öffentl.
auf u. wurde 1842 in der kgl. ſä<hſ\. Hofkapelle angeſtellt, deren Mit-
glied er als erſter Flötiſt mit dem Titel eines Kammermuſikus noch jebt
iſt. Außerdem iſt F. Kuſtos der Muſikalienſammlung des Königs von
Sachſen u. Lehrer am Dresdenex Konſervatorium für Muſik. Ex
ſchrieb: „Beiträge zur Geſchichte der kgl. ſähſ. Muſikal. Kapelle“
(Dresd. 1849); „Zur Geſchichte der Muſik u. des Theaters am Hofe
zu Dresden“ (ebd. 1861, 2 Thle.); „Jof. Tichatſche>“ (Lpz. 1868);
„Die muſikal. Beſchäſtigungen der Prinzeſſin Amalie, Herzogin zu
Sachſen“ (Dresd. 1874) u. in Gemeinſchaft mit Berthold „Die Fabri-
fation muſikal. Jnſtrumente im Vogtlande“ (Lpz. 1876).
Fuſinato, Arnaldo, ital. Dichter, geb. im Dez. 1817 zu Schio
(Prov. Vicenza), beſuchte das Gymnaſtumin Vicenza, dann das biſhöfl.
Seminar in Padua, ſtudirte dort an dex Univerſität die Rechte u. ließ
ſich darauf in Schio als Advokat nieder. Seine in verſchiedenen Zeit-
ſchriften veröffentlichten humoriſt. u. ſatix. Gedichte, denen auch eine
polit. Spike nicht fehlte, verichafften ihm bald einen Namen. 1848
ſammelte ex ein Bataillon von { Sagen an deſſen Spibe er mit
Auszeichnung bei Montebello u. Vicenza focht, betheiligte fich dann an
der Vertheidigung des blokirten Venedig u. vermählte fich in diefer
Zeit mit der Gräfin Anna Colonna di Caſtelſranco, die abex bereits
1851 ſtarb. Ju zweiter Ehe war F. dann verheirathet mit der Dich-
terin Erminia Fuà (\. „Fuä-Fuſinato“), mit der er anfänglich zurü-
gezogen in Cajtelfranco lebte, 1864 nad) Florenz zog, wo ex auf ſeine
Koſten das Teatro delle Loggie erbaute, u. jpäter nad) Rom über-
ſiedelte, wo er noch jebt in der Stellung eines Capo revisore degli
stenografi lebt. Bon feinen in vielen Zeitſchriften zerſtreuten Dich-
tungen, deren bexühmteſte „Lo studente di Padova“ ift (abgedr.
np. Heyſe's „Antologia“, Stuttg. 1869), erſchi ien eine Sammlung
in Venedig 1853—54 re auch in mehreren Bolf3aus-
gaben verbreitet), Ex zweiteu.d. T. „Poesie patriotiche inedite“
(Mail. 1870). — Vergl. De Gubernatis, „Ricordi biografici“.
Fux, Johann, öſterr. Politiker, geb. 17. Aug. 1834 zu Brünn, be-
ſuchte daf. das Gymnaſium, ſtudirte in Wien die Rechte u. trat in die
Notariatspraxis in Znaim, wo ex 1863 Stadtſekretär u. 1873 Stadt-
rath wurde. Seit 1866 Mitglied des mähr. Landtags, feit 1870 Ab-
geordneter zum Reichsrath, iſt ex hier eines der bedeutendſten Mit-
glieder der Verfaſſungspartei.
Bandes.