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Dr. Carl Th. Richter.
Wir wenden uns nun den Plänen des bürgerlichen Wohnhaufes zu, denn
über nichts mehr als über diefe können wir als zur Sache gehörig berichten und
wollen wenigftens der prämiirten Ausfteller folcher Pläne, foweit es uns geftattet
ift, ohne in die Gruppe XVIll oder gar Gruppe XXV c hinüberzufchweifen, etwas
ausführlicher noch gedenken. Wir zählen daher als zu unferer Aufgabe gehörig:
die „Pläne und Anfiıchten“, wie fie indem Buch und Prachtwerk der Gefellfchaft zur
Beförderung der Baukunde in den Niederlanden, Amfterdam, zur Anficht aufge
legt waren; dann „Mappe mit Zeichnungen eines bürgerlichen Wohnhaufes für
eine Familie“, von C. Luckow, Architekt aus Schwerin; die beachtenswerthen
Zeichnungen und Pläne für bürgerliche Wohnhäufer, vom Architektenverein aus
Bremen ausgeftellt; die Oefterreich repräfentirende Wiener Baugefellfchaft mit
Plänen von Wohn- und Zinshäufern der Architekten Schumann und Tifchler
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und endlich die vorgelegten Pläne des Architekten Wilhelm Stiafsny. Civilinge-
nieurC. Luckhardt, ausKronftadt in Siebenbürgen und zur ungarifchen Austtel-
lungsabtheilung gehörig, hatte mit gutem Rechte unter Gruppe XVIlden Plan eines
bürgerlichen Wohnhaufes ausgeftellt, deraber mitin den Kreis unferer Aufgabe fällt
und ähnliche Arbeiten in derfelben Abtheilung bedeutend überragt. Die gleich-
falls prämiirten Ausftellungsobjedte des Georg Warien, Bergwerk und Hütten-
vereines beiOsnabrück mit feinen zahlreichen Plänenvon Arbeiter- und Beamten-
wohnungen, übergehen wir an diefer Stelle ebenfo wie ähnliche zahlreiche nicht
prämiirte Ausftellungsobjecte.
zahlreich ausgeftellten Villen und Luftfchlöffer.
Wenn wir die zu unferer Betrachtung gehörigen, oben aufgezählten Aus-
ftellungsobjedte gewiffermafsen unter fefte Gefichtspunkte bringen wollen, fo
ftammverwandten Niederländern
beflimmt abgegrenzte Richtung und Kategorie und gehören dem Cottagefyfteme
an. Die Ausftellungsobjecte dagegen der Wiener Architekten repräfentiren das
Kafernenfyftem oder das bürgerliche Wohnhaus als Zinshaus.
liches Problem dagegen hat Karl Luckhardt zu löfen verfucht. Er wollte ein
bilden die
Wohnhaus
geeignet ift.
deutfchen
herftellen,
mit den
das
den
verfchiedenften Bedürfniffen
Defsgleichen die in Grundriffen und Anfichten
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Ein eigenthüm-
zu
ent[prechen
Was wir nun fchon früher in der Einleitung zu unferer Betrachtung gefagt
haben, dafs das germanifcheLeben durch das Zufammenleben der Familie gekenn-
zeichnet wird, das ift nun nicht blos im Allgemeinen dadurch auf der Ausftellung
gekennzeichnet, dafs blos diefe Völker etwas zur Löfung diefer Frage beigetragen
haben, fondern vor allen dadurch, dafs der Grundzug der gefammten architekto-
nifchen Anlage bei den deutfchen und niederländifchen Ausftellungsobjedten dahin
geht, durch das Haus einmal die Familie nach Aufsen hin vollkommen abzu-
fchliefsen, im Innern aber die ungeftörte und freie Bewegung der Familien-
genoffen zu fichern. Das find ja die zwei wefentlichen Erforderniffe deffen, was
der Deutfche eine angenehme Häuslichkeit nennt. Die öfterreichifchen Architekten
mit ihren ganz anderen Aufgaben fuchen dasfelbe wenigftens durch ihre Wohnungs-
ordnungen im Zinshaufe zu erreichen.
Die erfte Aufgabe fuchten die zahlreichen
Pläne der Gefellfchaft zur Beförderung der Baukunde in den Niederlanden, ebenfo
wie jene. des Bremer Architektenvereines zu löfen. Für die andere Aufgabe hat
Wilhelm Stiafsny, wieSchumann und Fifcher, einige vortreffliche Mufter
geliefert.
Die fchöne Sammlung von Plänen des bürgerlichen Wohnhaufes der Gefell-
fchaft zur Beförderung der Baukunde in den Niederlanden, unter denen befonders
einige Pläne des Architekten W. Springer Beachtung verdienten, war über-
wiegend in die XVIII. Gruppe eingereiht und nur einige Totalanfichten fchienen
durch Verfchiebung in die Gruppe XIX gekommen zu fein.
Danach erkannten wir, dafs das Mufter des bürgerlichen Wohnhaufes zu
einer Hälfte ebenerdig, zur anderen ftockhoch gedacht ift, wobei ein durch-
gehendes Veftibul einmal den Eintritt in das Haus, das andere Mal den Zugang
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