Full text: Das bürgerliche Wohnhaus (Heft 73)

   
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Die nationale Hausinduftrie. 
Blinden, die fonft ganz intereffanten Gegenftände der Arbeiten der Lappländer 
unter die nationale Hausinduftrie aufnahm, ebenfo wie in der norwegifchen Ab- 
theilung, wo Schnee- und Eis-Schlittfchuhe, Schlitten u. dgl., ja felbft wie in 
Oefterreich, wo man bei dem fehr belehrenden Reichthume, den die Hausinduftrie 
noch bietet, dennoch gemeine Befen, gewöhnliche Holzgeräthe, ganz ordinäre 
Strohgeflechte u. dgl. unter der nationalen Hausinduftrie zur Ausftellung brachte. 
In diefer Richtung ift jedes Bemühen, die häusliche Arbeit und die fchein- 
bar gewerbliche Befchäftigung der Hausgenoffen zu erhalten, nicht nur vergeb- 
lich, fondern geradezu gefährlich und ganz und gar verdammenswerth. Dort, wo 
der Familienvater, wie heute noch in einzelnen Gebieten Schottlands, in Schwe- 
den und Norwegen, in der ehemaligen öfterreichifchen Militärgrenze, fein Tifchler, 
Schuhmacher und Schneider, Maurer und Werkzeugmacher ift, da kann man auch 
ficher annehmen, dafs hier das unwegfame Hochgebirge oder der Urwald, dort 
das vereinfamte, von der Heerftrafse entlegene Thal oder die Wüfte den Strom 
der fortfchreitenden Cultur zurückftaut und in feiner Ausbreitung hemmt. Das 
Werkzeug, das heute der Werkzeugfabrikant erzeugt, ift beffer geartet und den- 
noch billiger erzeugt und billiger zu haben, als das, das in häuslicher Arbeit die 
Nothdurft zurechtmacht. Das hat der alte römifche Bauer fchon gewufst und zog 
bereitwilligft zu gewiffen Märkten nach Rom, um das gute Ackergeräth vom 
ftädtifchen Erzeuger zu kaufen. Das Kleid und das Gewebe für das Kleid, das 
kräftige Leder, das der Fabrikant erzeugt, der mit allen Behelfen der Kunft und 
Wiffenfchaft arbeitet, ift beffer für den Gebrauch und werthvoller für die Cultur 
der Menfchheit, als das Stück rohe Leinwand oder Tuch, das einft mübhfelig und 
heute noch hier und dort dasHaus erzeugt und das bei allem Aufwande an Arbeit 
doch nicht ausreicht auch nur für den befcheidenften Bedarf des Menfchen. 
In diefer Richtung ift die Hausinduftrie nur ein Zeichen mangelnder Cultur 
und Alles, was wir auf der Ausftellung von folchen Objedten fehen konnten, nur 
ein Zeichen, wie mühfelig der Menfch einft den Bedarf feines Lebens deckte und 
wie mühfelig er es oft heute noch thut. Im Uebrigen wird auf diefem ganzen Ge- 
biete die moderne Induftrie immer mehr und mehr Raum gewinnen und ficherlich 
über kurz oder lang die Refte menfchlicher Ohnmacht vernichten. 
Sehen wir diefs doch heute fchon felbft dort, wo man der Hausinduftrie 
eine grofse Sicherheit zutraute, auf dem Gebiete der orientalifchen Teppich- 
weberei, fich vollenden. Nur. in wenig Ausnahmen konnte man den alten Glanz 
der türkifchen oder perfifchen Teppichweberei auf der Weltausftellung wieder- 
finden. Längft ift in die Werkftatt diefer Weber der Speculationsgeift des 
modernen Handels eingedrungen und der Mann arbeitet nicht mehr nach gereif- 
ten Erfahrungen und geheiligten Traditionen, fondern nach Art und Weife des 
europäifchen. Fabrikanten, der auf den Markt kommen und verkaufen will. Die 
Solidität diefer Arbeiten ift zur Hälfte heute Fabel und felbft die Pracht der 
Naturfarbe verfchwindet vor dem modernen Anilin, das wir bei vielen türkifchen, 
insbefondere Smyrnaer Teppichen erkannten. Eine Deventer Imitation oder ein 
perßfcher Teppich von Ph. Haas und Söhne ift heute fchon mehr werth, als das 
meifte Product der türkifchen oder oftafiatifchen Hausinduftrie. Und wie lebt ein 
gefchickter Weber diefer Fabriken und was fchafft er gegenüber dem Arbeiter 
des Orients, der an feinem unvollkommenen Webftuhle mühfelig die Kette in 
Ordnung zu halten und nur mühfam den Schufs hindurchzufitzen vermag. Ift es 
nicht ähnlich mit der Shawlinduftrie Englands und Frankreichs gegenüber der 
nationalen Arbeit des Indiers zu Cafchemir und zu Lahore? Einige Specialitäten 
abgerechnet, für deren Erzeugung oft Generationen ausgenützt wurden, ift das 
Product der fabriksmäfsigen europäifchen Nachahmer gleich werthvoll wie das 
des originellen afıatifchen Arbeiters. Und der europäifche Arbeiter ift dabei ein 
freier Bürger feines Staates und im reichen Lohn Gründer und Erhalter einer 
Familie. Der Indier aber erwirbt durch des langen Tages-mühfelige Arbeit eine 
Handvoll geröfteten Reismehls, das ihn Jahr aus, Jahr ein erhält. 
   
    
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
  
   
  
  
   
  
  
  
    
  
   
    
   
   
   
  
   
    
  
   
    
  
  
  
  
  
    
  
   
   
   
    
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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