Full text: Objecte der Kunst und Gewerbe früherer Zeiten (Heft 50)

   
larmorftatuette 
" Antike ange- 
war aus deren 
:r befindet und 
‘ als Widmung 
ezeichnet wird. 
-t, dertrichter- 
chs Zoll weite, 
on den unteren 
Das Material 
lättchen befetzt 
ınd vier männ- 
ngebracht, find 
ıkifchen Kunft. 
ein heimifches 
arüber find die 
nfchauung hin, 
ıfgelegten niel- 
Oberfläche des 
-ftalten und an 
ler oder Greife 
h an den Platt- 
en und umgebo- 
ı der Thiere find 
> baut fich der 
ait Bandftreifen 
tten beftehend, 
3asreliefs Tiger 
schüffelchen ab. 
»n tieferen Sinn 
n Beftien wohl 
che, fiegreiche 
1z richtig diefen 
ıbt, ift, wenn fie 
adition fie dem 
tfchieden einen 
ttelalter fanden 
igkeit die Kunft 
ırch diefe fort- 
n fpätrömifchen 
oo 
slfenbeinhörner, 
»n Fachfchriften 
gd- und Kriegs- 
en Sammlungen, 
n der Ambrafer- 
zahn vorgezeich- 
>» Örnamenttftrei- 
‚öhnlich Anfpie- 
Objedte der Kunft und Gewerbe früherer Zeiten. { 
lungen auf die Jagd enthielten. Wo Kaifer Karl IV, diefe Hörner, die wahrfcheinlich 
aufser Europa angefertigt wurden, erworben hat, ift nicht ficher bekannt. Obwohl 
eine Tradition wiffen will, dafs fie aus dem am Rhein gelegenen Klofter Nonnen- 
wörth ftammen, fo ift doch anzunehmen, dafs er fie auf feiner erften Römerfahrt 
erwarb. Das gröfsere und reicher verzierte Horn, daran das Mundftück fehlt. if 
in vier deffen Körper quer umziehende Streifen abgetheilt, die durch ein Band 
von fchönen Blattornamenten begrenzt find. Der oberfte und unterfte Streifen 
enthält Medaillons mit Thierköpfen und Gladiatoren, die beiden mittleren in 
Galopp dahineilende Viergefpänne, dabei in der dritten Reihe von Hunden ver 
folgt. Das thierähnliche Ornament bei dem Luftloch des’ Hornes ift leider 
verftümmelt. Das zweite Horn ift weit einfacher und in der Hauptfache nur mit 
Bandverfchlingungen decorirt, die Mitte davon nimmt ein landfchaftliches Relief- 
bild und eine Jagdfcene ein. Beide Hörner gehören in den Prager Dom- 
chsatz: 
Als einen höchft merkwürdigen Gegenftand müffen wir jenes Elfenbein- 
Schnitzwerk bezeichnen, das das Stift Heiligenkreuz ausftellte. In einer 
Umrahmung von Akanthusblättern ift der heilige Gregor dargeftellt, er fitzt 
am Schreibpulte mit dem Griffel in der Hand, die Taube fchwebt, ihn 
infpirirend, an feinem Ohre. Ueber dem Schreibpulte erhebt fich, von zwei Säulen 
getragen, ein Baldachin fammt Thürmen und Zinnen und vom Gewölbebogen 
hängt eine Lichterkrone herab. In der unteren Abtheilung des Schnitzwerkes 
fieht man drei fchreibende Mönche. 
Gregor hat als Bekleidung eine lange Tunica, 
ift bartlos, mit etwas breitem Gef 
ichte und kurzer Geftalt; ebenfo bekleidet 
find die Mönche, fämmtliche Figuren überhaupt kurz und gedrungen. Vortreffliche 
Arbeit mit der gröfsten Präcifion bis in das kleinfte Detail ausgeführt! Die 
ganze Architektur der ober dem Baldachin dargeftellten Stadt hat entfchieden 
Ipätrömifchen Charakter und erinnert viel an die frühchriftlichen Darftellungen. 
Die Meinung über das Alter diefes Schnitzwerkes ift fehr abweichend ; während 
einerfeits von einigen Fachmännern noch das XI. Jahrhundert angenommen wird, 
fetzen andere dafür das VI. Jahrhundert an, wofür nach der Anficht des Referenten. 
im Hinblicke auf die Zartheit und weiche Behandlung , die unzweifelhaft von der 
Antike herübergenommen wurde, die geröfsere Wahrfch inlichkeit fpricht. An 
diefer Stelle fei auch das in Serpentin gefchnittene, vom Stifte Heiligenkreuz 
ausgeftellte Relief von 61/, Zoll im Durchmeffer und byzantinifchen Urfprungs 
erwähnt. Es zeigt das Bruftbild der Mutter Gottes ohne Kind in gerader Anficht, 
zu beiden Seiten die abbrevirte griechifche Infchrift: mater dei. Der Stein ift 
gefprungen, zufammengekittet und in einen neuen Holzrahmen gebracht. Das Alter 
diefes Schnittes läfst fich nicht beftimmen, doch Spricht die Vermuthung für deffen 
Entftehung zur Zeit des byzantinifchen Reiches. 
  
Kunftproducte des romanifchen Stiles. 
An Kunftwerken diefes Stiles war die öfterreichifche Abtheilung fehr reich. 
Es waren faft ausnahmslos kirchliche Gegenftände aufgettellt, für deren Erhaltung 
wir den Klöftern und Pfarrkirchen einigermafsen zu Danke verpflichtet find. 
Obwohl die meiften diefer Gegenftände der wiffenfchaftlichen Welt durch Schrift 
und Bild, namentlich durch die Mittheilungen der k. k. Centralcommiffion für 
Kunftdenkmale bekannt geworden find, fo war es doch ein Genufs, die Originale 
felbft zu fehen. 
Die Kunft des XI. bis XIH. Jahrhundertes ] 
ungen fehr ferne und bietet für Viele nur 
in ihr der Ausdruck chriftlichen Sinnes, 
myftifcher Gedanken, 
erfcheinen läfst. 
iegt unferen heutigen Anfchau- 
hiftorifches Intereffe ; allein es findet fich 
eine folche Fülle echter Poefie und tiefer 
was diefe Kunft eines eingehenden Studiums würdig 
    
    
  
  
   
  
   
  
  
   
   
       
    
   
    
   
  
   
   
   
    
   
   
  
   
   
  
  
  
    
     
    
   
  
  
    
  
   
  
  
  
  
   
    
   
  
   
  
  
   
  
   
  
   
  
    
   
   
  
    
    
    
   
  
  
  
  
   
   
   
    
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.