Full text: Objecte der Kunst und Gewerbe früherer Zeiten (Heft 50)

   
‚es der Tradition 
he von circa vier 
nm kupfernen, mit 
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n beiden Enden 
nde des XI. Jahr- 
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m mufchelförmigen 
chem Typus ange- 
  
Wiltenin Tirol und ein zweiter aus dem St. Peters-Stifte in Salzburg 
Objecte der Kunft und Gewerbe früherer Zeiten. Jeil 
bracht ift, deren Kopf nach der in der Krümmung befindlichen Vorftellung 
gerichtet it. Das obere Ende des Stabes bildet ftatt einer Krümme einen auf- 
recht geftellten Ring, der am Aufsenrande mit Blattornament in Strahlenform 
befetzt if. Das oberfte Blattornament ift doppelt und findet fich darauf die 
htzende Figur Gott Vaters. An den Flachfeiten des Ringes finden fich in Farben 
ausgeführte Infchriften. Inner des Ringes ift eine ziemlich roh ausgeführte 
bemalte Gruppe angebracht, den englifchen Grufs vorftellend. 
Das Faltiftorium aus dem Frauenftifte in Salzburg gehört zu den interef- 
fanteften Ueberreften der romanifchen Kunft. Diefer Faltftuhl, ohne Rück- oder 
Armlehne, ift aus Holz angefertigt, roth angeftrichen, an den Fufsenden mit Bronce- 
a rerfehen, vorftellend Löwentatzen, in deren Klauen fich verfchiedene Figuren 
ı Todesqualen winden. Die Obertheile fchliefsen mit prachtvoll Auseführten. 
Ai firten Löwenköpfen aus Elfenbein. Die Flachfeiten find ebenfalls mit kleinen 
Elfenbein-Reliefs geziert, wahrfcheinlich irgend einer Legende oder Sage ent- 
nommen. Die Seitentheile, zwifchen welchen das Sitzleder eingefpannt ift, find 
am Rande mit zwei fehr fchön ftiliirten Drachen ausgeftattet. Die Zeit der 
Anfchaffung dürfte mindeftens mit jener der Verleihungdes Rechtes an die Aebtiffin, 
fich des Stabes und Thronftuhles bedienen zu dürfen, zufammentreffen (das if 
1235). Die Schnitzwerke hingegen erfcheinen älter und mögen dem XI. Jahr- 
hunderte angehören und italienifche Arbeit fein. Die an einigen Stellen der 
Seitenlehne angebrachten Temperamalereien find bedeutend jünger. Jedenfalls 
hat diefem Stuhle ein weit älterer zum Vorbilde gedient, dem vielleicht diefe 
Schnitzwerke entnommen wurden. 
Die Goldfchmiede-Kunft des romanifchen Stiles. Sie wird 
repräfentirt vornehmlich durch eine Reihe von Kelchen. a von ungewöhn- 
licher Gröfse und reicher Verzierung. Der Kelch nimmt in der katkoliichen Kirche 
die wichtigfte Stelle unter den Gefälken ein. Die Form on ift in der 
Wefenheit noch gleich jener der antiken Trinkgefäfse. Der Kelch befteht aus 
drei Theilen, dem Fufse zum Aufftellen des Gefäfses, dem Stiel fammt Knauf zum 
Anfaffen und der Cuppa oder Trinkfchale. In den erften chriftlichen Zeiten 
bediente man fich bei V errichtung des Mefsopfers ae oder gläferner Kelche, 
ja auch folcher von Zinn oder Elfen! bein, allein fchon im II. Jahrhunderte blieben 
die edlen Metalle das ausfchliefsliche Material aleler: Gefäfse, welche allmählig 
durch künftlerifchen Schmuck, namentlich Emails und Niellen, koftbare Steine, 
Filigranbefatz, noch höheren Werth erhielten. Befonderen Einflufs nahmen in 
diefer Beziehung die verfchiedenen Stilrichtungen, die übrigens auch auf die 
Form des Gefäfses,und das Verhältnifs der erwähnten drei Hauptbeftandtheile zu 
einander einige Aenderungen bewirkten. Zu unterfcheiden find die zum gewöhn- 
a Gebrauche des P bei der Meffe beftimmten kleineren Kelche, die je 
nach den feierlichen Anläffen, bei denen fie gebraucht wurden, mehr oder minder 
Be ausgeftattet waren, und die grofsen Speifekelche, die zur Austhe ilung des 
Al bendmahles, ehe den Laien die Communion unter beiden Geftalten entzogen 
war, beftimmt waren; die letzteren mufsten gröfser als die gewöhnlichen Priefter- 
kelche fein, da man in der Regel zu gleicher Zeit einer gröfseren Anzahl 
Gläubiger das heilige Abendmahl fpendete. Sie find mit Handhaben verfehen, um 
den Diäkosen den Gebrauch diefes Gefäfses zu erleichtern. Die Austheilung des 
Weines gefchah alsdann mittelft eines kleinen Saugrohres (fistula) aus Gold, sin ber, 
en welches mit einer oder dihren tiindhabe en verfehen war. Wir hielten 
eV orausfendung dieferkurzen Erk lärung für nothx wendig, um unferen Lefern, bei 
he ein einge Hallen archäologifches Wiffen nicht vorausgefetzt werden kann, das 
erftändnifs a diefsfälligen Partie unferes Berichtes möglich zu machen. 
Beifpiele folcher Gefä fse hefskten der aus dem Prämonftratenferftifte 
aus- 
geftellte Communion-Kelch 
    
  
    
   
  
   
  
    
    
  
   
  
    
   
   
   
  
    
   
   
    
   
  
  
  
  
   
   
   
  
     
     
    
    
       
  
  
   
     
   
    
    
  
   
  
  
   
  
  
  
    
   
   
  
   
  
   
     
  
    
   
  
  
   
  
   
  
  
  
    
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
    
    
	        
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