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Objecte der Kunft und Gewerbe früherer Zeiten. 9L
(Küchen-Abfallreften) vermifcht (hauptfächlich Stein-Werkzeuge) aufgefunden
wurden. Die letztgenannten find maffenhafte Anhäufungen von Auftern- und
anderen Mufcheln mit Thierknochen (von Hirfchen, Wildfchweinen, Bären, Wölfen,
Auerhähnen, Häringen) und eben jenen F Endiiucken gemengt, die an den Ufern
des Kattegats und der beiden Belie in Millionen Kubiktchihen gefunden werden
und deren Alter man über 10.000 Jahre annimmt.
Schweden ftellte unter Anderem ältere Broderien und Gewebe, dann Holz-
arbeiten älterer Zeiten aus, darunter ein Service aus dem XVI. Jahrhunderte, die
Formen der Trinkgefäfse find ähnlich den Kelchen und verziert mit kleinen Be
kügelchen, etliche dem Göteborger Mufeum gehörige filberne Löffel und zwei
ziemlich neu fcheinende Trink hörner mit Silberfaffung. Einer Art Wandteppic
mufs auch erwähnt werden, der fich durch die in ganz llendatcheren ausge:
führten Bilder der Paffion beachtenswerth machte. Die Figuren find in höchft
primitiver Weife gezeichnet und in Farben ausgeführt, das C “oftüm aller Figuren
fei es Chriftus oder die Apoftel, Pilatus oder Keen olk, ift das der fchwedifchen
Landbevölkerung.
Schweiz.
In der archäologifchen Expofition der Schweiz, die einen der geräumiger
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Säle faft ganz füllte, wurde mit gutem Erfolge der Verfuch gemacht, eine möglichft
umfaffende Ueberlicht ihrer älteften € Caltitperiode und der damit verbundenen
gewerblichen Thätigkeit vorzuführen. Es find diefs vor Allem Gegenftände der
vorhiftorifchen Zeit, welche auf Schweizer Boden befonders zahlreich gefund
werden, die Denkmale der fogenannten Stein-, Bronce- und Eifenzeit, zu deren
eingehenderer Erforfchung die Entdeckung der Pfahlbauten in den Schweizer
Seen (feit 1853 beginnend) die Hauptv eranlaffung gab. Es kam zu diefem Zwecke
eine eigene Art Fängerei auf, mit deren Hilfe dr neben und zwifchen den
ins Waffer getriebenen Piloten auf dem Boden liegenden Gegenftänden in grofse
Menge emporgehoben wurden.
Wir werden durch diefe Ausftellungsgegenftände bis in die Anfänge der
Cultur zurückgeführt, als der Menfch nur aus Steinfplittern und Knochen fich
einige Werkzeuge zu fchaffen wufste, um mit deren Hilfe die zur Erhaltung des
Lebens, zur Ernährung und Bekleidung allernöthigften Arbeiten vollführen zu
können. Dr. Grofs in Neuenftadt ftellte eine reichhaltige Anzahl derartiger
Fundobjecte aus der Station Locras aus. Wir fanden darunter zahlreiche Beile,
Teifsel und Hämmer aus Diorit, Hornblende, Serpentin und Feuerftein; Mefier,
)olche und Nadeln aus Knochen und Hirfchhorn, Amulette und Schmuckg sgegen
tände aus Bärenzahn, Knochen und Steinfplittern, Thonteller und thönerne Trink
efäfse. Herr Meffikomer in Stregen ftellte Schnüre, Fäden, Gewebe in ve
hiedenst Stärke, Franfen, vielartige Geh. meiftens aus Baft aus, die in den
Pfahlbauten am Pfäffikerfee bei Rol Denkauen gehoben wurden. A N
ae liefern den Beweis, dafs fchon damals die Weberei, wenn auch in
ihrer mechanifchen Kindheit ftehend, nicht unbekannt war und Bere zu Beginn
r Cultuı geübt wurde _ Die Zeit diefes Culturanfanges;, die jedenfalls einen
a mehrere Generationen zählenden Zeitraum umfafste,, läfst fich wohl nicht
in Ziffern ausdrücken, doch ift es aufser Zweifel, dafs damals nicht nur die Ver-
einigung in der Familie, fondern auch in einem ftaatlichen, wenn auch fehr primi
tiven Organismus beftand.
Die Zeit einer etwas höheren Entwicklung, etwa 1000 bis 1500 Jahre vor
unfere r Zeitrechnung, begrenzt fich durch den Gebrauch der Bronce, die zu den
früher erwähnten Maferialen hinzutritt. Es ift wahrfcheinlich, dafs das Bronce
den Völkern des mittleren und nördlichen Europas anfänglich von anderen im
Süden wohnhaften Völkern im Handelswege here verarbeitet überbracht wurde,
bis diefe Völker felbft, und zwar erft bedeutend fpäter, kundig wurden, Bronce-
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