KIRCHLICHE KUNST
(Gruppe XXIII.)
HANS PETSCHNIG,
> I Drnfollor u) rrlrto$hr
r. R. £rofefor und Architekt
INLEILUNG
Die letzte Parifer Ausftel lung 1867 hatte die kirchliche Kunft nicht in eine
Gruppe zufammengefafst; zerftreut, in den verfchiedenen e a n Gruppen,
mufste man diefe Ri chtung der Kunftinduftrie und des Kunftgewerbes erft müh-
fam auffuchen, um einen Veberhlick über die Thätigkeit der Arbeitin dem Gebiete
der Kirche zu erhalten.
Der eminente Einflufs jedoch, den der Cultus zu allen Ze eiten auf die Kunft-
erzeugniffe geübt hat, ift fo unleugbar als das religiöfe Bedürfnifs,
\ 'ölkern i immer kund g egeben hat. Defshalb w urde, um die Be
lichen Kunft zur all lgemeinen Anfchauung zu bringen, in der Wiener Weltaus-
ftellung eine eigene Gruppe gefchaffen und die kirchlich he Kunft felbft ändig zur
Darftel lung gebracht.
Wenn wir in der Cultur- und Kunftgefchichte zurück] blicken, fo fehen wir
in den Dolmen von Saumur, von L ocmariaker, in den celtifchen Monumenten
von Carnac, von Stonchenge bei | Salisbury mit den regel lmäfsig angelegten Grund-
riffen die Anfänge einer een kirchlichen Archi itek E In Mexie co
Incas-Tempel auf Ti iticaca, das Tempelthor be i Tiagnanaco,
Sandwichs- nn die Opferfteine und Reliefs fc}
kunftvoll gearbeitete Bildnereien; noch mehr erkennen wir, wenn wir die
eoybiifeher Tempel und Grabmäler der Vorzeit durchforfchen, wie fehr die Kunft
fchon in Ahr Zeit beftrebt war, ihr Höchftes zu leiften, wenn fie Cultus-
zwecken dienen konnte
Mächtig mufste jeden Fachmann der Bau des
fowie des egyptifche en von Philae ergreifen, welche in der letzten P arifer Welt-
ausftellung die äufseren Anlagen um den Indie epalaft fchmückten und uns in
die Ze it hohe en Alterthums zurück führten, wo untergegangene Völker ein hohes
Culturleben gefchaffen hatten und beftrel »t waren, den idealen Zwecken durch
die Kunft den höchften Ausdruck zu geben.
Man kann daher dem Gedanken,
Gruppe zufammenzufaffen, nur die gröfste
gewifs im allgemeinen Intereffe ‚liegen, d
15. Jänner 1872 feftgeftellt wurd
das fich in den
deutung der kirch-
zeigen uns der
die Idole auf den
ıon ausgebildete Bauwerke und
mexikanifchen Tempels,
die kirchliche Kunft als einheitliche
Anerkennung zollen, und es dürfte
as Specialprogramm, welches fchon am
Sr einzufchalten. Es lautet:
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