Full text: Kirchliche Kunst (Heft 19)

   
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Zeichnung, fleifsig und fauber gearbeitet, fowohlin den Gefimsgliedern, als auch 
in der Ornamentik reich und tüchtig ausgeführt. Die drei Felder, welche mit 
gemalten Bildern auf Goldgrund ausgefüllt waren, dürften bei einer definitiven 
Verwendung durch polychromirte Reliefs erfetzt werden müffen, was dem Stile 
entiprechender wäre als die gemalten Darftellungen. 
In nächfter Nähe diefer Arbeit ftand ein ziemlich grofses Modell eines 
reich detaillirten Altars aus Sandftein von Neuwirth aus Meidling bei Wien. 
Obgleich manche Fehler in Bezug auf die Gliederung vorhanden waren, fo 
war die grofse Arbeit doch für einen einfachen Arbeiter ein verdienftvolles Werk, 
und zeugte von anerkennungswerthem Kunftftreben. 
Der in Gypsmarmor ausgeführte mufivifche Tabernakelältar, welchen Ignaz 
Heinze aus Wien in der englifchen Kirche ausgeftellt hatte, und deffen Auffatz 
mit emaillirten Platten gefchmückt war, kann nicht zur Nachahmung empfohlen 
werden, denn die kirchliche Kunft foll im Material vor Allem echt fein. Sind die 
Koften für Marmor zu hoch, fo nehme man Sandftein oder Holz, felbft weiches, 
wenn polychromirt, ift ricatiger in der Anwendung als diefer nachgeahmte Mar- 
mor, welcher doch immer auf den erften Blick als unecht zu erkennen it. 
Friedrich Pichler aus Wien ftellte dafelbft einen Renaiffance-Altar mit 
polychromirten Figuren aus. Hier wurde das in der Renaiffance- und Zopfperiode 
allgemein angewendete Mittel, Holz durch Anftrich in Marmor zu verwandeln, 
beibehalten. Der ganze Bau, fowie die Figuren waren aber recht mittelmäfsig und 
können keine weitere Würdigung für fich in Anfpruch nehmen. 
Viel beffer und von ruhiger Wirkung war der fpätgothifche Altar von 
)-Munter aus Karnad ın Tirol. Hier war das Hol 
durch verfländige Polychromie gehoben. 
In der Rotunde war ebenfalls ein fpätgothifcher Altar von Gregor Zava- 
dil aus Znaim aufgeftellt, welcher in ganz richtiger Polychromirung und Vergol- 
dung eine ganz treffliche, einheitliche Wirkung machte. 
Ein grofser Renaiffance-Altar von Ilden yıKäroly aus Peft lehnte an einem 
Pfeiler der Rotunde. 
Es war 
zwerk reich vergoldet und 
geradezu jammervoll anzufehen, wie das weiche Holzwerk durch 
einen ganz miferabel ausgeführten Anftrich das Anfehen von Marmor und Malachit 
erhalten follte. Die grofsen Figuren ftrahlten ganz in Vergoldung und fchienen 
als Beifpiel aufgeftellt worden zu fein, wie man es nicht machen foll, denn der 
ziemlich gute Entwurf war durch den Anftrich total um feine Wirkung gebracht 
worden. 
Auch aus München war ein w 
enig wirkungsvoller Renaiffance-Altar von 
Hans Vordermayer 
in der Abtheilung des deutfchen Reiches aufgeftellt. 
Die bekannte Mayer’fche Kunftanftalt hatte fehr bedeutend ausgeftellt, und 
war von vornherein zu erwarten, dafs eine fo renommirte Anftalt Bedeutendes 
leiften werde. 
Grofsartig angelegt und reich durchgeführt, machte ein durch Vergoldung 
und Polychromie gehobener romanifcher Altar eine bedeutende Wirkung, doch war 
das Ganze zu hoch aufgebaut gewefen, was bei Altären romanifchen Stils nicht 
paffend und nicht richtig ift; der romanifche Stil will mehr die Breite als Höhe 
betont wiffen und unterfcheidet fich dadurch von den aufftrebenden gothifchen 
Altar-Bauwerken. 
Auf die zahlreichen anderen Arbeiten diefer Anftalt kommen wir im Verlaufe 
rer Befprechung am paffenden Orte noch zurück. 
Muftergiltig aufgelöft dagegen war ein romanifcher Altar aus Bronce von 
Pouffilgque Rufand aus Paris. 
Freilich ift hier edles Material mit reicher feiner Ornamentirung, die eben 
in Bronce fchön ausgeführt werden kann, verwendet; hiezu kommen noch die 
fchönen Emails und die gefchmackvolle Adjuftirung mit den ebenfo reich durch- 
geführten Leuchtern. Die feine Vergoldung und Zifelirung, Alles wirkte zufammen, 
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