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Zeichnung, fleifsig und fauber gearbeitet, fowohlin den Gefimsgliedern, als auch
in der Ornamentik reich und tüchtig ausgeführt. Die drei Felder, welche mit
gemalten Bildern auf Goldgrund ausgefüllt waren, dürften bei einer definitiven
Verwendung durch polychromirte Reliefs erfetzt werden müffen, was dem Stile
entiprechender wäre als die gemalten Darftellungen.
In nächfter Nähe diefer Arbeit ftand ein ziemlich grofses Modell eines
reich detaillirten Altars aus Sandftein von Neuwirth aus Meidling bei Wien.
Obgleich manche Fehler in Bezug auf die Gliederung vorhanden waren, fo
war die grofse Arbeit doch für einen einfachen Arbeiter ein verdienftvolles Werk,
und zeugte von anerkennungswerthem Kunftftreben.
Der in Gypsmarmor ausgeführte mufivifche Tabernakelältar, welchen Ignaz
Heinze aus Wien in der englifchen Kirche ausgeftellt hatte, und deffen Auffatz
mit emaillirten Platten gefchmückt war, kann nicht zur Nachahmung empfohlen
werden, denn die kirchliche Kunft foll im Material vor Allem echt fein. Sind die
Koften für Marmor zu hoch, fo nehme man Sandftein oder Holz, felbft weiches,
wenn polychromirt, ift ricatiger in der Anwendung als diefer nachgeahmte Mar-
mor, welcher doch immer auf den erften Blick als unecht zu erkennen it.
Friedrich Pichler aus Wien ftellte dafelbft einen Renaiffance-Altar mit
polychromirten Figuren aus. Hier wurde das in der Renaiffance- und Zopfperiode
allgemein angewendete Mittel, Holz durch Anftrich in Marmor zu verwandeln,
beibehalten. Der ganze Bau, fowie die Figuren waren aber recht mittelmäfsig und
können keine weitere Würdigung für fich in Anfpruch nehmen.
Viel beffer und von ruhiger Wirkung war der fpätgothifche Altar von
)-Munter aus Karnad ın Tirol. Hier war das Hol
durch verfländige Polychromie gehoben.
In der Rotunde war ebenfalls ein fpätgothifcher Altar von Gregor Zava-
dil aus Znaim aufgeftellt, welcher in ganz richtiger Polychromirung und Vergol-
dung eine ganz treffliche, einheitliche Wirkung machte.
Ein grofser Renaiffance-Altar von Ilden yıKäroly aus Peft lehnte an einem
Pfeiler der Rotunde.
Es war
zwerk reich vergoldet und
geradezu jammervoll anzufehen, wie das weiche Holzwerk durch
einen ganz miferabel ausgeführten Anftrich das Anfehen von Marmor und Malachit
erhalten follte. Die grofsen Figuren ftrahlten ganz in Vergoldung und fchienen
als Beifpiel aufgeftellt worden zu fein, wie man es nicht machen foll, denn der
ziemlich gute Entwurf war durch den Anftrich total um feine Wirkung gebracht
worden.
Auch aus München war ein w
enig wirkungsvoller Renaiffance-Altar von
Hans Vordermayer
in der Abtheilung des deutfchen Reiches aufgeftellt.
Die bekannte Mayer’fche Kunftanftalt hatte fehr bedeutend ausgeftellt, und
war von vornherein zu erwarten, dafs eine fo renommirte Anftalt Bedeutendes
leiften werde.
Grofsartig angelegt und reich durchgeführt, machte ein durch Vergoldung
und Polychromie gehobener romanifcher Altar eine bedeutende Wirkung, doch war
das Ganze zu hoch aufgebaut gewefen, was bei Altären romanifchen Stils nicht
paffend und nicht richtig ift; der romanifche Stil will mehr die Breite als Höhe
betont wiffen und unterfcheidet fich dadurch von den aufftrebenden gothifchen
Altar-Bauwerken.
Auf die zahlreichen anderen Arbeiten diefer Anftalt kommen wir im Verlaufe
rer Befprechung am paffenden Orte noch zurück.
Muftergiltig aufgelöft dagegen war ein romanifcher Altar aus Bronce von
Pouffilgque Rufand aus Paris.
Freilich ift hier edles Material mit reicher feiner Ornamentirung, die eben
in Bronce fchön ausgeführt werden kann, verwendet; hiezu kommen noch die
fchönen Emails und die gefchmackvolle Adjuftirung mit den ebenfo reich durch-
geführten Leuchtern. Die feine Vergoldung und Zifelirung, Alles wirkte zufammen,
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