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haufe hängen von der Decke Tabakblätter herab. Wie in Ungarn, fo ift dem-
nach auch im Szeklerland der Magyare ein ee: Freund der Tabakpflanze. Die
niedere Wohnftube mit kleinen Fenftern bietet wenig Eigenthümliches. Im Zim-
mer hängen Schwammmützen von der Decke herab, die verkauft wurden. Auf
dem Tifche lag in Form eines Fifches ein dunkelbraunes Brot, von welchem der
Szekler dem Befuchenden ein Stück abfchneidet und anbietet. Es ift eine Art
primitiven Lebkuchens, ein Leckerbiffen des Szeklers: Szekelyi pogäcs
(fpr. Szeekelji pogaatfch) genannt.
Sonft war das Zimmer aufser dem gewöhnlichen Geräth von einfachen Bän-
ken, Stühlen und dem Tifche, mit verfchiedenen Waaren zum Verkaufe, angefüllt,
wie fie bei Krämern auf dem Lande angetroffen werden. Diefe ne ıftände
können ebenfowenig auf szeklerifche Eigenthümlichkeit Anfpruch machen, als
es dem Szekler Belddders eigen ift, dergleichen Handel zu treiben
Ohne uns bei diefem Kram ale wollen wir diejenigen magyari-
fchen Ausdrücke betrachten, mit denen der Szekler die Gegenftände benennt, die
uns hier zunächft in die Augen fielen. Dabei zu beachten, welche Gegenftände
mit eigenen unentlehnten magyarifchen Wörtern benannt find, und von welchen
Mer die Fremdwörter genommen find, diefs. gibt ein Intereffantes Bild von
ler Entftehung der Cultur, die durch das Szekler Haus vertreten war. Unent-
Feier nagyarifche Wörter fcheinen: ägy (fpr. aadj.) das Bett; fal die Wand;
edel das: Dach; fejkötö Kopfbinde, Kopftuch; ajtö die Thüre; gyepü der
Zaun; gatya die Unterhofe; obwohl altflav. gaSti, doch auch finnifch kaatio
wogulifch ka$; ing das Hemd; nadräg die Hofe, obwohl altflav. nadragy
fcheint es doch magyarifch Miklosich S. 42; küszöb die Schwelle; szeEk der
Stuhl, auch fecze&l, vielleicht deutfch vergl. mhd. fezzel, ahd. fez Tel
tetö der Giebel; tüzhely Feuerftätte, Herd. Von Slaven entlehnt find: ablak
das Henfter, flav. oblok; asztal der Tifch, altfllav. stol» Miklos. S. 55.
die Finnen entlehnten ihr Wort für Tifch, pöitä aus dem Gothifchen (biuds,
ahd. piot); die Slaven ihr stolß aus goth. stöls Stuhl, litth. ftalas, wo
vielleicht Urverwandtfchaft anzunehmen it, Gr. gr. II, 433; die Deutichen ver
galsen ihr biuds, piot und entlehnten ihr Tifch aus latein. discus, was w oil
immer mit der Entlehnung des genannten De in einer beftimmten
fremden Form verbunden war; garädics die Treppe, Miklos. S. 28, fetzt an:
gradict; sereben (auch hähe] aus den Deutfchen) die Hechel; altflav.
grebens; gerenda der Balken, altflav. greda; k abät der Rock, flav.
kabätaus caputium; kalap und kalpak der Hut, flov. globuk, türki
kalpak; köpenyeg der Mantel, flov. kepenek aus capa; pogäcsKuchen,
flav. pog ratfcha aus lat. focatius,ital. focaccia;sapka,csapka,sipka
Mütze flav. und rumän. Sapks, Sipk®», Miklos. S. 23, mhd. schapel, tschapel,
altfrz. chapel, ital. capello ausmlat. cappa, japan. kapa Mantel; szoba
Stube. Diefes über ganz Europa in der Baiet ng Ofen, Zimmer verbreitete
Wort ftammt aus dem Deutfchen, altflav. istsba, nflav, izba,ferb. soba,
rumän, soba Ofen, finn. tupa altnd. stofa ahd. stuba etc.; udvar Hof,
altflav. dvor; villa die Gabel, flav. vila.
Von Deutfchen entlehnt find: aratni, das Feldbauen, ahd. artön; eke,
’
Egge, ahd. egida, mnld. egghe, nd. egge. Diefe Form ‚haben demnach die
Magyaren nicht von Hochdeutfchen, fondern von Niederländern; erk&ly, Erker,
mhd, erker; :ercz, Erz, mhd, erze; gäroya, Zaun; vergl. kert; häz (fpr
haas), goth. hus, ahd. und mhd. hüs, engl. houfe, ahd. haus, nld. huis;
kälyha, Kachelofen, ahd. chachala; kohnya, konyha, Küche, ahd.
kuchina aus coquina, flov. kuhnja, walach. kohnp, Miklos. Fremdwörter
buch 103. Slav. im magyar, 9137; kert, Be goth. gards und garda,
ahd. gart und garto, ital. giardino etc.; gärgya, Zaun, fcheint nur eine
Nebenform; laibli Leibchen, Bruftbekleidung, öfterr. Leibl; pad, der Haus.
boden, die Bank; daher padläs, Dachboden, vergl. ahd. podam, altflav
el
au
in