Full text: Das Bauernhaus mit seiner Einrichtung und seinem Geräthe (Heft 51)

    
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Das Bauernhaus mit feiner Einrichtung und feinem Geräthe. 341 
und links vom Eingange je ein Zimmer. Zu diefer Art gehört das fiebenbürgifch- 
fächfifche , das Szekler-, das rumänifche und das a ch e Haus; verfchieden 
von diefer Art find das Elfäffer, das Vorarlberger, das Celle er und das 
ruffifche. 
Das rumänifche Haus war wohl das kleinfte von allen. Es war unbewohnt 
und fah fehr primitiv und öde aus. Wenn wir fchon beim Anblicke des Geidler 
Haufes über die Armuth und Einfachheit des Ganzen ftaunen, fo erfcheint es uns 
neben diefem rumänifchen Haufe doch wie ein Palaft. Das Geidler Haus hat eine 
Küche, abgetheilt vom Vorzimmer, und einen kleinen Herd, im erften Stockwerke 
Sa und einen Geländergang, der um zwei Seiten des Haufes herum 
läuft; an der Stirnfeite ein „türmel®: Daten das rumänifche, ganz fchmucklos, 
nichts weiter enthält als ein Zimmer rechts und ein Zimmer ie neben dem Vor- 
haufe. Im Vorhaufe wird auf der Erde Feuer gemacht, über dem ein Keffel ] hängt. 
Dabei ift zu erwägen, dafs der Geidler in einer der ärmften Gegenden des 
Landes, der Rumäne im fruchtbaren Banat wohnt. 
In der Mitte des Zimmers rechts fteht ein fehr kleiner primitiver Webftuhl, 
An den Wänden diefes und des anderen Zimmers hängen Kleider und andere 
(Gregenftände, die und rumänifch auf einem beigege ebenen Zettel bezeichnet 
ind: „kes, Tuübäkbäutel“; fleura, Flöte; klabetz, Pelzmütze; truhe (?), 
Tabakspfeife von nn ;oglinde, ED egel; bruefchor, Gürtel; kimefch de 
om, Männerhemd; bruslug, Leibchen; isme nje, Schlafhofe, peptar, Wams. 
ploske, Holzflafche; fa kje, Kopfineh. ; streitzä, Hirtentafche. Mehrere 
„Vorderfchürzen“ : katrincze und „Hinterfchürzen“: kiffeli. 
So ungenügend diefe Ben des walachifchen Bauernhaufes waren, fo 
belebten fie es doch enigermalse :n und erinnerten an das Volk felbft und an deffen 
Leben. 
Die Rumänen Ungarns, Siebenbürgens und der Moldau und Walachei oder 
Rumäniens betrachten fich gerne als die Ureinwohner des Landes oder doch als 
Zurückgebliebene aus der Zeit der Römerherrfchaft in Dacien. Neuere F orfchungen 
haben bewiefen, dafs die Continuität römifcher E inwohnerfchaft in diefen Gegen- 
den durch ein Jahrtanfend unterbrochen ift. In der Ausftellung Rumäniens war de 
Goldfchatz von Petroffa ausgeftellt, der dafelbft 1837 ausgegraben worden ift. Er 
ftammt aus dem IV. oder V. Tehrhund erte. Der könnte uns wo ;h l erzählen, ob damals 
Rumänien von Rumänen bewohnt war. Der Schatz ftammt von damaligen 
Bewohnern des Landes, er trägt eine Infchrift, welche aber befteht aus alt- 
germanifchen Runen und diefe Runen enthalten altgermanifche Worte! Man hält 
den Schatz für den eines Gothenfürften. etwa des Athanarich. Siehe darüber 
„Wiener Abendpoft“ vom 23. Auguftl. J. Die Rumänen find als ein wanderndes 
Hirtenvolk allmälich aus dem o ftrömifchen Reiche herüber gekommen und in 
Siebenbürgen und Ungarn, wohl erft nach ee der Siebenbürger 
Sachfen vorge« lrungen. Wenn fie nach der Sieb enbürger Verfaffung völlig rechtlos 
waren, fo iM diefs Aen Umftande zuzufchreiben. Sie benennen die Flüffe Aluta, 
Tibiscus nicht mit Namen, deren Form eine rumänifche Umgeftaltung der urkund- 
lichen römifchen Form ift, fondern die Aluta nach der fiebenbürger-fächfifchen 
Benennung Alt:Oltu und den Tibiscus nach der magyarifchen Benennung 
Temes:TemefSiu. Weiteres darüber fiehe bei Rösler, Dacier und Romänen. 
Wien, 1806... Ir £. 
Unter allen romanifchen Nationen ift die walachifche oder rumänifche die 
einzige ‚ die, wie fchon bemerkt, nicht aus einer Mifchung mit germanifchem Blute 
hervorgegangen ift. Hier ift das römifche E lement mit dem flavifchen vermifcht 
Dadurch ftehen die Rumänen zurück. Hiermit ift nicht gefagt, dafs die Slaven den 
Germanen fo weit zurückftünden an Begabung. Für die fiesiche Welt ift der Tag 
noch nicht angebrochen, fie fc hlummert noch, träumt wohl auch. Ob ihr Tao 
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je we wird, das zu erörtern, ift hier nicht der Platz. Die Germanen find das 
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veltbewegende Element des Tages feit dem Sturze Roms. Und mit ihnen in erfter 
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