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Das Bauernhaus mit feiner Einrichtung und feinem Geräthe. dl
Wenn wir die geräumigen Zimmer des Vorarlberger Bauernhaufes betraten,
lernten wir die Vorarlberger Stickerinnen kennen, die auch Proben ihrer Arbeit
ausgeftellt hatten. Sie tragen, wie bemerkt, ihre eigenthümliche Nationaltracht.
Eine aus dem Bregenzer Walde, die eigenthümliche, fchwarze, pyramidifche Woll-
mütze, kappe genannt, eine andere aus Montafon, einen hohen Filzcylinder ohne
Krämpe, das mefsli. Auch das goldene Krönlein, fchapel genannt, = das
nur bei feftlichen Gelegenheiten getragen wird, wurde auf Verlangen freundlich
gezeigt. Nur die Verfchiedenheit der Tracht deutet noch auf die Verfchieden-
heit der Abftammung hin. Die Montafoner, die jetzt deutfch fprechen, find näm-
lich romanifcher Abftammung. Noch bis ins XVII. Jahrhundert hinein wurde hier
der fogenannte rhäto-romanifche Dialedt gefprochen.
Aufser diefen urfprünglich nicht alemannifchen Vorarlbergern romanifcher
Abftammung zählt das Ländchen auch noch 6000 Walfer in den beiden Walfer-
thälern, die Bergmann für burgundifchen Stammes erklärte. Sie unterfcheiden
fich in der Sprache etwas von den übrigen Vorarlbergern; ihre Mundart ift ver-
wandt jenen deutfch-lombardifchen Mundarten, von denen die der fogenannten
Cimbri und die von Gottfchee die bekannteften find. #*
Wer nähere Auskunft über Vorarlberg fucht, dem ift zu empfehlen, das
Büchlein von Dr. Jofef Ritter v. Bergmann, dem hochverdienten Gefchichts-
fchreiber Vorarlbergs, feines Heimatslandes: Landeskunde von Vorarlberg. Mit
einer Karte. Innsbruck und Feldkirch 1868.
Das Elfäffer Bauernhaus.
Die elfafs-lothringifche Landescommiffion für die Wiener Weltausftellung
hat ein „Modell eines elfäffifichen landwirthfchaftlichen Anwefens* ausgeftellt,
„welches zugleich zur colledtiven Aufnahme aller angemeldeten Gegenftände aus
Gruppe II (Land- und Forftwirthfchaft) und IV (Nahrungs- und Genufsmittel)
diente (Siehe Katalog der Ausftellung des deutfchen Reiches, S.551).* Aufserdem
war das Haus als Gaftwirtshaus benützt. Dasfelbe entfprach leider nicht dem
Aushängefchilde, mit der Auffchrift „ zum Bure Hifel“, worunter fogar noch
das volksmäfsige Pentagramm # als Bierzeichen, mit einem fchäumenden, gefüll-
ten Glafe in der Mitte, angebracht war. Es wäre nun nicht übel gewefen, wenn
man hier einen ländlichen Schenkwirt aus dem Elfafs mit entfprechender Diener-
fchaft angetroffen hätte, die landesübliche Speifen und Getränke zu mäfsigen
Preifen vorfetzten. Diefs war leider nicht der Fall. Abgefchmackt modern
franzöfelnde Kellner und moderne Ausftellungspreife, was Alles nicht in das länd
liche Anwefen pafst.
Ober der Einfahrt ftand die Infchrift:
Halt feft am Reich Bauer,
Es fall füfs oder fauer,
was eine doppelte Deutung zuliefs.
Das Elfaffer Bauernhaus ftellte nicht nur den Theil eines ländlichen Anwe-
fens dar, der zur Wohnung dient, fondern auch die Nebengebäude. Das Ganze
beftand aus zwei ftockhohen Fachwerk-Bauten, die durch eine Mauer mit dem Ein-
fahrtsthore verbunden waren. Rechts neben der Einfahrt befand fich das eigent-
liche Wohnhaus, links fehen wir die Wirtfchafts-Gebäude, die auch den hinteren
Hofraum einnehmen.
* Si truogen üf ir houbet von golde liehtiu bant: daz wären fchapel riche (Nibe-
lungenliede 1654 (1594). Das Wort wurde bereits oben befprochen.
** Ein „cimbrifches Wörterbuch‘ von Schmeller und Bergmann erfchien bekanntlich
1855, ein Wörterbuch der Mundart von Gottfchee 1870, fiehe oben Seite 5