n Strafsburg
Cheile diefes
» Häufer aus
g, da es zum
var.
jeint nur den
n gezeigt zu
ınd fpannen,
über Wiener
verfchloffene
ı Stockwerke
ne links vom
: Beftimmung
iefs auf eine
ogramm der
ınd feinem
e Geftalt des
ichtung aber
en verfuchte
Das Bauernhaus mit f
inrichtung und feinem Geräthe.
Das ruffifche Bauernhaus.
Es hat Aufregung verurfacht, dafs das rufffche Bauernhaus, von Gromoff
in Petersburg ausgeftellt, vom Architekten Winterhalter gebaut, durch das Preis-
gericht vor allen anderen Bauernhäufern ausgezeichnet wurde. Nach dem Kataloge
gehört es in die XX. Gruppe, das Preisgericht hat es aber als Gegenftand der
XVIII. Gruppe als architektonifches Kunftwerk, ausgezeichnet.
Diefs war es in der That und kam eigentlich in der XX. Gruppe nicht in
Betracht. Es find die Motive dem ruffifchen Bauernhaufe entnommen und idealifirt
zur Darftellung gebracht worden. Ruffen, die es befuchten. lachten darüber und
fagten: „Lüge, Lüge! nirgends in Rufsland findet man folche Bauernhäufer!“
Wenn das Haus als echtes Bild eines ruffifchen Haufes aufträte, wäre ein folcher
Ausruf wohl berechtigt gewefen und wenn es in dieXX.Gruppe geftellt ward, war
er es auch. Da aber über der Thür der Name des Architekten Winterhalter
zu lefen war, fo haben wir hier keine „Lüge“ vor uns, fondern ein Kunftwerk
nach Art ruffifcher Häufer.
Es ift ein Holzbau, reich verziert mit Schnitzwerk. Eine Wand von Holz-
gitter und Breterwerk mit dem bedachten Einfahrtsthore verbindet die beiden
Theile des Ganzen. Vor der Einfahrt links befindet fich das Wohnhaus, zu dem
eine befondere Eingangsthüre führt. Das Wohnhaus befteht aus einem ebenerdi-
gen Zimmer mit kleinen länglichten Fenftern, wie fie auf dem Bilde zu fehen find
und aus einem Zimmer im erften Stockwerke mit grofsen Fenftern und gefchmack-
voller Einrichtung, wohl Alles nach Angabe des Architekten. In diefem Zimmer
fafs ein Ruffe, der auch deutfch konnte. Wenn das Haus nicht als echtes Bauern-
haus gelten konnte, diefer Mann ift zweifellos ein echtes Exemplar, etwa eines
ruffifchen Soldaten, bei dem das Anfehen, das er fich im Hinblick auf die Macht,
die er vertritt, gab, feltfam ftimmt zu feiner Bildung. — Ein harmlofer Befucher
richtete an ihn die Frage, indem er auf ein Zimmergeräth wies: „Was ift das?“
worauf der Ruffe mit zornigem Blick ihn anfuhr mit der Antwort: „Das geht Sie
nichts an!* Aufdie Frage: „Wie nennt man das ruffifch?* antwortete er: „Das
brauchen Sie nicht zu wiffen!“ Der Fragende lachte und fragte weiter, worauf der
ruffifche Ausftellungsmann mit der Miene eines Gendarmen, der einem Verbre-
cher auf der Spur itt, fragte: „Was fragen Sie folche Dinge?“ — Diefe Figur war
nun wohl originell, gibt uns aber, wie wir gefehen haben, nichtsdeftoweniger über
das Innere eines ruffiffchen Bauernhaufes keinen Auffchlufs. — In dem Wohnhaufe
befand fich neben dem ebenerdigen Zimmer noch eine kleine Küche und dann
ein nach der Hoffeite offener Raum, der als Drefchtenne und Scheuer benützt
werden mag. In der Ecke kommt man in einen Pferdeftall. Die hintere Hoffeite
hatte wieder einen feitlich offenen Scheuerraum, und die zweite Ecke einen
Kuhftall.
Auf der rechten Seite neben der Einfahrt fehen wir ein kleineres Gebäude,
das als Vorräthekammer benützt werden mag. Diefe Eintheilung wird wohl im
Allgemeinen in ruffifchen Bauernhäufern fo vorkommen, wenn hier auch Alles viel
vollkommener und reicher ausgeführt erfchien. Beachtenswerth ift, dafs die Ein-
theilung im Ganzen zu den deutfchen Bauernhäufern ftimmt und von der des
kroatifchen und galizifchen Haufes abweicht.
Das galizifche Bauernhaus.
Das einzige Bauernhaus auf der Weltausftellung, das mit Stroh gedeckt
war, war das galizifche. Es ift dem rumänifchen ziemlich ähnlich. — Auch diefes
Haus war benutzt von der landwirthfchaftlichen Abtheilung der Brodyer Aus-
ftellungscommiffion zu einer forftlichen Colledtivausftellung. Es war alfo auch hier
das Innere nicht eingerichtet und die Aufgabe der XX. Gruppe nicht erfüllt