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24 Jofef Langl.
[che Bewegung aus. Auch bei Moı eau-Vauthier’s „Amor“ waren diefe Vor-
züge anzuerkennen; nur ftörten bei der Figur auffallende Proportionsfehler an
den oberen an
A. Mercie’s „David“ mangelte
n der ganzen Compofition der franzö-
fifche seprits
; wie der Hirtenknabe das Schwert in d ie Scheide fteckt, ift nicht
die Pointe des Ereigniffes für ein plaftifches Werk, fo we nig die Idee des Wiener
Schw arzenberg-Denkmals für die Plaftik taugt.
Ins rein Maleril [che verfiel ar E Hebert mit feiner Sc] taudergruppe
„Les Fianc&s“, Ein bis zum Skelet Verwefter ee aus dem Grabe und umarmt
ne ‚die Todte und nun mit ihm V ereinte! Auf dem Deckel der Gruft fteht als
ek „et ir et jamais“
Bronce ift das Material der Ve ervielfältigung ; die meiften Werke werden
auch fpeciell für diefen Zweck von den Künftlern zefe rtist und wird wohl in der
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Wahl der Sujets fchon von vornew eg mehr oder we eniger auf dasGros des Publi-
cums Rückficht genommen, daher uns meift heitere anmuthige, naive Vorwürfe
Negranen, die Berner rwendbar find; ein gröfse :res Gebiet Ba dagegen
lie Marmorfculpturen. Die Sujets werden aus allen Kreifen herangezogen; wir
finden die griechifchen Mythen mit derfelben Vorliebe plaftifch in wie die
Werke Bodenger Poeten; Pikantes aus dem täglichen Leben ebenfo geiftreich
verkörpert wie Symbolifches in Ide algeftalten. Ganz & part liegt wohl die Bibel
der franzöfifchen Pl: tik; die Genefis allein mit ihren Geftalten intereffirt noch
die Bildner; das Weih und derSündenfall — diefes merkwürdige Räthfel, welches
Mofes der denkenden Nachwelt niedergefchrieben, in dem doch Alles verborgen
liegt, was unfere Beftimmung im Unklaren hält — es zieht fich ja wie ein rother
Faden durch unfer ganzes D afein und dürfte wohldie franzöfifche Literatur bisher
= der ungefchminkteften Form deffen Löfung verfucht haben ; die bildende Kunft
ergeht fich aber dabei weniger in den Fe der din Geh on
na ern verwe rthet blos die Erfchei nung, das Aeufserliche, und überläfst jede
weitere philofophifche Aı nalyfe dem Denken desvon der Erfcheinung angezogenen
Befchauers.
Es ift ganz charakteriftifch wie ein Franzofe „Eva nach dem Sündenfalle
in der 8 aftik auffafst! Die Statue, welche E. Del: planche ausgeftellt hatte, zeig
5 keineswegs das fchwache. in Schmerz zerfliefsende Weib, ke eineswegs
Sr über diel begangene Sünde, welche für dieZukunft des Menfche engefchlechtes
fo ı erhängnifsvoll werden follte; das war eine Brunhild nach der Brautnacht,
die zornentflammt das Schickfal verdammt, dasihrer Beftimmung einen Querftrich
gefpielt hat. Diefe furienhafte Auffaffung hatte allerdings keinen tieferen pfycholo-
gifchen oder philofophifchen Hintergrund: fie gefiel dem Künftler um des Effedtes
willen, welchen er in dem fat übermäfsigen Formenaufwande auch reichlich
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erzielte.
Diefelbe Rolle hatte wohl auch F. Leroux’s „Somnolence“ zu fpielen.
Was foll ein fchönes Weib in malerifcher Attitude auf einem Lehnfeffel fitzend
mehr alsreizend erfcheinen! Der durch die Form erzielte Effect] rat zu befriedigen ;
dafs juft die Figur Somnolence heifst, ift Nebenfache. Wird doch gar oft in
wichtigeren Fällen das on Nebenfache um der Erfcheinung willen. So hatte
A.Schoenewerk gewifs nur darum ein Motiv aus der Diektung Cheffiers zur
Darftellung gewählt, um unter dem Titel „la jeune Tarentine“ eine reizvolle
Mädchengeftalt in einer — gewifs an die Grenze des Effedtvollen a -
Stellung an den „bords de Camarine“ zur Dartftellung zu bringen. e Figur war
in anatomifcher Bezie ehung von wunderbarer Wahrhe it. in ar von
höchfter V ollendung; aber Niemand kümmerte fich bei dem Anblicke w sb um
€ ‚heflier’ s nn Um de: Figur einen Namen zu geben, nannte auch V. Fen
gere-des-Forts feinen meifterhaft gemeifselten liegen: len Adt „Abel mort“
milder a Demi ebenfo annehmbar hätte die Figur alte als „[chlafender Hirten:
knabe“ bezeichnet werden können,
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