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Die Malerei.
wenn wir diefe Richtung als eine decorative bezeichnen; wo eben das finn-
liche Moment in der Kunft überwiegt, gibt es aus diefer Grundlage heraus keine
andere Steigerung, als zur decorativ wirkenden Compofition, die ja felbft einen
monumentalen Charakter annehmen kann. So wurden die Venezianer, diefe näch-
ften infpirirenden Vorbilder Makart’s, fofort decorativ, wie fie mit ihren Compo-
fitionen ins Grofse gingen. Ein rafcher Blick auf die Malereien des Dogenpalaftes
überzeugt uns ohne Weiteres davon, mögen fie nun mythologifch, allegorifch oder
religiös fein; fo Tizian’s grofses Präfentationsbild mit dem Dogen Grimani in
der Sala delle quatro porte, die mythologifchen Wandbilder Tintoretto’s
und der „Raub der Europa“ von Paolo Veronefein der Sala dell’ Anticol-
legio, die thronenden Venezien und die „Präfentation des Siegers von Lepanto
vor Chriftus“, ebenfalls von Veronefe in der Sala del Collegio. Diefe Beifpiele
aus der Kunftgefchichte liefsen fich leicht noch häufen, aber es ift hier nicht
unfere Aufgabe, ein kunfthiftorifches Repetitorium zu geben. Makart’s Bild pafst
ebenfo gut als glänzender Schmuck in eine Fefthalle; nur läfst fich allerdings
dagegen einwenden, dafs die Huldigung vor der Schönheit, die hier der herr-
lichen Venezianerin, der Fürftin von Cypern dargebracht wird, zu dem gegen-
wärtigen Leben keine andere Beziehung hat, als die der blofsen Augenweide.
Der ideelle Gehalt in der Kunft, das was in ihr zum Gedankenfpricht, kann jedem
Zeitalter entftammen; die Darftellung des Feftpomps ift aber eigentlich nur für
die Zeit da, die das Vorbild desfelben in der Wirklichkeit aufzuweifen hat.
Die Hauptgattung der Wiener Kuntt ift im Uebrigen die Genremalerei,
aber auch diefe mehr von ihrer finnlich-malerifchen Seite, als nach der durch den
Gegenftand wirkenden, nach der charakteriftifchen oder pfychologifchen Rich-
tung. Wie Menfchen und Dinge bei einer gewiflfen Beleuchtung, unter einer
gev
beftimmten Farbenwirkung ausfehen, nicht was fie ihrem Wefen nach find und
was fich von diefem Wefen im Bilde anfchaulich machen läfst -—— das ift’s, was
die richtigen Wiener Genremaler zunächft in ihrem Studio intereffirt. — So hat
Alois Schönn viel herumgemalt, gelegentlich auch, wie in der ausgeftellten
„Siefta türkifcher Frauen“, die franzöfifche Orientmode mit mäfsigem Erfolge mit-
gemacht, bis er endlich mit feinen Marktfcenen, feinen Fifchern und Volksgruppen
im Süden Pofto fafste. Es ift nicht italienifches Volksthum, fondern lediglich die
Lichtwirkung der italienifchen Sonne, was ihn dabei anzog. Sein „Fifchmarkt in
Chioggia“, ein anderer im Ghetto zu Rom, dann fein Bild aus dem Belvedere
„Fifcher an der genuefifchen Küfte* und Aehnliches mehr find nichts als Farben-
[childerungen in grellem, unvermitteltem, faft beunruhigendem Lichte. H. Gras-
berger machte in einem Kunftreferat der „Preffe“ die ganz richtige Bemerkung:
„Sie find nicht unwahr, diefe ftarken Contrafte, aber die füdliche Natur weift auch
manches gedämpftere Licht- und Farbenfpiel auf, das nicht nur angenehmer
wirkt, fondern auch Perfonen und Sachen mehr zur Geltung kommen läfst.* Es
kommt nur darauf an, ob fie der Künftller (elbft zur Geltung bringen wollte, nach-
dem er fich einmal feinen malerifchen Specialeffedt ausgefunden hatte. In feinen
italienifchen Bildern ift Schönn vorzugsweife Farbenvirtuofe, der durch einen oft
übertriebenen coloriftifchen Reiz zu wirken fucht;
einfacheren Mitteln als ein wirklich geiftreicl
in dem „Vorhof einer Synagoge“ und dem
Krakau“. Ein mehr äufserlich malerifcl
dagegen zeigt er fich mit
ıer Beobachter und Charakteriftiker
ganz vorzüglichen „Gänfemarkt in
es Intereffe ift es auch, welches die Vor-
liebe für venezianifche Scenen bedingt, die meiftens, wie bei Eugen
Blaas als hiftorifche Coftümebilder im Sinne der feinen, eleganten Farben-
wirkung benützt werden; fo in feiner „Dogareffa“ oder in feinem „Brautzug
in S. Marco“. Auch wenn er einmal einige hübfche Wafferträgerinen an einer
Cifterne aus dem gegenwärtigen Venedig uns vorführt, ift es nicht ein Stück
Volksexiftenz, fondern nur die gefällige malerifche Erfcheinung, die er da im
Bilde fefthält. Ebenfo wird das hiftorifche G enre meift nur coloriftifch aus-
gebeutet: fo in den Bildern des talentvollen und farbenfinnigen Wilhelm