Full text: Der Schreibunterricht (Heft 27)

    
  
  
  
   
  
  
   
    
     
    
    
     
      
   
      
    
    
   
   
   
  
  
   
    
   
    
   
  
   
  
   
   
  
   
   
  
  
   
   
  
    
   
  
  
      
    
   
  
   
    
   
   
  
   
   
  
  
  
   
  
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Der Schreibunterricht. 
Dänemark 
Wüfsten wir nicht, dafs das Schulwefen in Dänemark, fehr gut beftellt und 
im Ganzen auf deutfchem Fufse eingerichtet, die erfreulichften Blüthen treibt. 
aus feiner Unterrichtsabtheilung hätten wir’s I um erfahren. Schreibvorlagen 
fanden wir von C. Magnus, ade egene einfache Schriften, deutfch und latein. 
Der Schreibapparat oder ielhnehr zufammenfetzbare Wandtafel mit auf Quer- 
ftreifen überfchriebenen Buchftaben-Muftern, die fich zu Wörtern und Sätzen zu- 
en laffen, daher den Kalligraphen befonders in Dorffchulen, fo wie 
Schönfchreib-Vorlagen entbehrlich machen, war fehr intereffant. 
Malling-Hausens Schreibmafchine gehört nicht hieher und kommen 
wir fpäter darauf zu fprechen. 
Die wenigen ausgeftellten Schülerfchriften, obzwar recht lobenswerthe 
Refultate einer Volksfchule, laffen auf das Ganze keinen allgemeinen Schlufs ziehen. 
Billige und fehr gute Tinte, fowie ein vorzügliches chemifches, im Waffer 
augenblicklich fich auflöfendes und prächtige violette Tinte gebendes Tinten- 
papier exponirte P. Rönning aus Kopenhagen. 
Niederlande. 
Der europäifche Schreibunterricht war nur in wenig Objecten vertreten; 
hingegen lagen in der niederländifchen Abthe ilung für die Colonien fehr be 
achfenswe erthe Vorfchriften und kalligraphifche Methoden für die Völker in den 
niederländifch-afiatifchen Befitzungen "A aus denen wir leicht erkennen konnten. 
dafs die niederländifche Regierung ihre Colonialbevölkerung mit guten Schulen 
und gutem Unterrichte ausrüftet. 
Deutfches Reich. 
So oft wir vor dem mit Gruppe XXVI bezeichneten Holzgehäufe, den fich 
der deutfche Schulmeifter zwifchen dem Induftriepalafte und Mafchinenhalle auf- 
zimmerte, vorübergekommen, erinnerten wir uns des alten Orakelfpruches, der den 
Athenern den reelle n Rath ertheilte, fich hinter hölzerne Mer zu ver- 
fchanzen, allwo fie fiegesgewifs den übermithig heranrückenden Feind erwarten 
follten. Nun das neue deutfche Reich befitzt ganz refpectable Kriegsfchiffe, deren 
eines allein hingereicht haben würde, die gefammten Flotten der Athener und 
Perfer in den Grund zu bohren, und Krupp’s und Dreyse’s Fabricate haben fich 
bei mancher Gelegenheit auch nicht fchlecht bewährt; aber trotz alledem hat 
das Orakel auch heute recht; denn fo lange die Deutfchen ihre Stärke hinter 
folchen hölzernen Mauern fuchen, wie die mit Gruppe XXVI überfchriebenen, 
find und bleiben fie unüberwi nalich. felbft wenn hundert Xerxeffe über zukünftige 
Revanche brüteten. Wenn wir fo das deutfche Schul- und Erziehungswefen Be 
trachten, wie es hier zur theilweifen und üb erwältigenden Anfchauung gebracht 
wurde, konnte jeder Schulmeifter eine Anwandlung” von Stolz ag denn 
fo reich war Deutfchland nirgends vertreten, wie in me Schule. 
Schreibme Sthoden. Wie in allen Fächern des Volkfchul-Unterrichtes 
war das deutfche Reich auch mit vielfachen Methoden für den Schreibunterricht 
aufunferer Weltausftellung vertreten. An die Spitze fämmtlicher Ausfteller diefes 
Unterrichtszweiges ftellen wir unbedingt die Schreibvorlagen von Louis Müller 
aus Frankfurt am Main, deffen vortreffliche Methode nur von der aufserordentlich 
fchönen Formgebung der Schrift felber übertroffen wird. Die Refultate feiner 
Methode, die in den Schülerarbeiten und Kalligraphien feiner Zöglinge vielfach 
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