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Malen
Der Zeichen- und Kunftunterricht. 1 l
Für noch nicht hinreichend gebildete Afpiranten der Fachfchulen ift ein
vorbereitender Curs eingerichtet. Eine Reihe von technifchen und wiffenfchaft-
lichen Nebenfächern verfchaffen den Zöglingen jene allfeitige Ausbildung, welche
zu einem erfolgreichen Wirken im Kunftgewerbe nöthig ift. Aufser den ordent-
lichen Schülern haben auch Hofpitanten zur Vervollftändigung ihrer künftlerifchen
Ausbildung Zutritt.
Die ausgeftellten Arbeiten gaben ein klares Bild von der Thätigkeit der
einzelnen Schulen und den Tendenzen in Bezug auf die neuere Gefchmacks
richtung. Es wird an anderer Stelle des Berichtes diefer Punkt eingehender
befprochen werden, und fei hier nur hervorgehoben, dafs die Kunftfchule hierin
in muftergiltiger Weife vorangeht.
Aus dem vorbereitenden Curfe waren Zeichnungen nach figuralen und
ornamentalen Modellen, aus der Stillehre, der Projections- und Schattenlehre,
ferner der Perfpective und Anatomie ausgeftellt. Die Fachfchule für figurales
Zeichnen war mit trefflichen Studien nach der Antike und dem lebenden Modelle
und mit Draperieftudien (in verfchiedenen Darftellungsmitteln) repräfentirt. Die
Bildhauer-Schule brachte Studien nach der Antike und dem lebenden Modelle;
dann auch eigene Entwürfe. Defsgleichen lagen, neben Aufnahmen von vorhan-
denen kunftgewerblichen Gegenftänden, reizende Entwürfe aus der Architektur-
fchule vor; diefe Abtheilung glänzte auch in ihren praktifchen Leiftungen,
(namentlich in Möbeln), die von den Schülern nach ihren eigenen Entwürfen
ausgeführt waren. Die Schule für Ornamenten-, Thier- und Blumenmalerei hatte
gleichfalls reizvolle Compofitionen ausgeftellt. Holz-, Email- und Porcellan-
malerei war in fehr gelungenen Proben vertreten. Höchft intereffant waren
ferner die Löfungen einer beftimmten Aufgabe (die auch im Texte vorlag) von
verfchiedenen Schülern, für Sgraffitodecorationen etc.
Die Entfaltung der Kunftfchule auf dem Gebiete der praktifchen Arbeiten
ift leider noch durch die gegebenen Räumlichkeiten eine zu begränzte und wird
diefer wichtige Theil der Schule für die Beeinfluffung des Kunftgew:rbes erft
im vollen Umfange zur Geltung gelangen, fobald das neue Gebäude der Schule
bezogen werden kann, wo dann auch für das Studium der verfchiedenen tech
nifchen Proceduren geforgt und Ateliers für Emailirung, Glas- und Porcellan
malerei, Holzfchnitzerei etc. eingerichtet werden follen.
Den zweiten Theil der Ausftellung bildeten die künftlerifchen Publicationen
des Mufeums, welche aus Gypsabgüffen, galvanoplaftifchen Nachbildungen und
Photographien beftehen, uud die feit feinem Beftehen veröffentlichten kunft
wiffenfchaftlichen Schriften.
Ungarn.
Eine Befprechung der ungarifchen Kunftunterrichts-Verhältniffe mufs fich
vorläufig blofs auf das befchränken, was „im Zuge“ ift. Der gegenwärtige Stand
derfelben ift gegenüber den Ländern im Weften noch ein äufserft primitiver.
Ungarn hat fich noch lange mit den realen. Bedürfniffen der Volksbildung zu
befchäftigen, ehe den idealen wird Rechnung getragen werden können und hat
vorerft von der Volks- und Mittelfchule aus das Allgemeine zu pflegen, bevor
Specialdisciplinen in ihrer höheren Bedeutung an die Reihe zu kommen haben.
Es ift daher fehr fraglich, ob die Anftrengungen, die von der Regierung aus in
Bezug auf Kunftbildung im Lande allenthalben fchon gegenwärtig gemacht
werden, rafch ihre Früchte bringen können; ob es nicht zweckdienlicher wäre,
die gefammten Mittel dazu zu verwenden, für die nächfte Zukunft eine gediegene
Bafıs in Hinficht der allgemeinen Bildung zu fchaffen und den idealen Bildungs-
elementen die nothwendige Zeit zur organifchen, naturgemäfsen Entwicklung zu
laffen. Freilich müfste dabei die Nation noch geraume Zeit darauf verzichten, fich
mit den anderen Staaten in den höchften Culturprodudtionen meffen zu wollen;