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Lobende Erwähnung verdienen dann noch dieL eiftungen der Schulen von
Beyreuth und Freifing.
Die Münchner Handwerker-Fortbildungsfchule glänzte vorzüglich im
(technifchen) Linearzeichnen; den Ornamenten, fo trefflich fiemitunter aus:
waren, fehlte, wie leider der deutfchen Induftrie überhaupt, die Grazi
Wachsboffirungen und Cifellirarbeiten waren in technifcher Hinficht in de "Ma 1e
gewifs tadellos, nur lag in dem Stile eine gewiffe Schwere, welche die Klarheit
der Motive vielfach beeinträchtigte. Die an der Antftalt in Verwendung ftehendeı
Wandtafeln von L. Volz ‚„Ornamenten- und Architekturfchule‘ (vorwiegenc
gothifche und griechifche Motive) find ein praktifches Lehrmittel; mir wäre ein
ftärkeres Betonen des Heiteren, Anmuthigen, deffen reiche Quellen in die Renaif-
fance reichen, wünfchenswerth gewefen.
In den Zeichnungen, welche vom , ‚polytechnifchen Centralverein in Würz-
burg‘‘ ausgeftellt waren, konnte keine befondere Gefe|] hmacksrichtung entdeckt
werde en. Der Anfang im Conturornamente ift gut; dagegen mangelhaft das fort-
gefetzte figurale und L andfchaftszeichnen. Auch das Stab- und Körperzeichnen
in folch’ übermäfsiger Ausführung, wie es die Arbeiten zeigten, ift Zeitverfchwen-
dung. Ane rkennung verdienten Gogegen die plaftifch-ornamentalen Zeichnungen,
nur fand fich drehe egs zu dunk fee ne idriges Papier. Ganz unbedeitend
var das figurale Ze ichnen nach Gyps und der ] Natart beffer die Farbenftudien
von Blumen, Stillleben etc.
Die Blume, Ta Pflanze, von der doch das Ornament auszugehen
hat, wird leider, wie fchon im Eingange erwähnt, in den deutfchen Zeichen-
[chulen im Allgemeinen wenig gepflegt; doch ift ein befferes Beftreben hierfür
bereits bemerkbar. Ein ganz treffliches Lehrmittel zum Uebergang vom ornamen-
talen zum Natur-Pflanzenzeichnen brachte jkölfer (München) in einer Collection
von Gypsabgüffen lebender Blätter, die in ihren natürlichen Bewe egungen trefflich
in das feftere Material übertragen waren.
Sonft wurde an Vorlagewerken in letzterer Zeit in Baiern nicht viel produ-
cirt. Profeffor H. Weifshaupt’s, des eifrigen Kämpfers für die Hebung des
Zeichenunterrichtes, treffliche Arbeiten für das Linear- und Ornamentenzeichnen
find allenthalben zu Be als dafs fie hier mehr.als der Erwähnung bedürften.
E. Volz, Lehrer für das Zeichnen und Boffiren an der Kreis-Gewerbefchule zu
Kaiferslautern, hat fich mit feinen Vorlageheften und Wandtafeln für den Elementar-
Zeichenunterricht fehr verdient gemacht. Durch ihn findet befonders in den
Zeichenfchulen der Pfalz die für die erfte Unterrichtsftufe fo praktifche ftigmo-
graphifche Methode ihre Verbreitung. Seine kleinen, netten Heftchen dafür ver-
dienen, der forgfältigen, Si enaisichen Zufammenftellung der einfachften geome-
trifchen Bonkeit wegen, die vollfte Anerkennung ; desgleiche en find des Verfaffers
Vorlagen für de Linder Aeichenintärricht zum Gebrauche für die unteren
Abtheilungen an technifchen Schulen recht zweckdienlich.
Den Glanzpunkt der baierifchen Unterrichtsausftellung bildeten dann, wie
fchon früher erwähnt, die Arbeiten der höheren Kunft-Gew ib efokiilen von Nürn-
berg und München. In München vertreten die Intereffen der Kunftinduftrie vor-
züglich die königliche Kunft-Gewerbefchule und der Kunft-Gewerbeverein; die
Pflege der eigentlichen Kunft ift der Akademie der bildenden Künfte zugewiefen,
welche unter Kaulbach und Piloty gegenwärtig als der Centralpunkt der
deutfchen Malerei angefehen werden kann.
In Nürnberg find beide Tendenzen in einer Schule vereinigt, und hat diefe
ältefte eh Deutfchlands (ihr Gründer Joachim v. Sandart ı606bis 168 88)
befonders in den zweiletzten Jahrzehnten unterKrelings treffliicher Leitung nach
Je :der Richtung bedeutfamen Auffchwung genommen. Die von dem Inftitute aus-
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eftellten Gegenftände geben ein klares Bild von den Beftrebungen in Bezug auf
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Eekcheeicke srichtung und von dem eingeführten Lehrplane, welchem die Beftim-
mung zu Grunde liegt, die künftlerifche Ausbildung der Schüler inallen Fächern
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