J. Langl.
terten Mafsftabe nachzuzeichnen und geometrifche Anfichten von einfach geftalteten
Gegenftänden nach gegebenem Mafsftabe darzuftellen vermögen, z. B. von Zim-
mergeräthen, Gartenflächen, Wohnhäufern, Kirchen 329 anderen Körpern, welche
ade Kanten und grofse Flächen darbieten. Wo diefes Ziel acht ift, kann
cey
gera
befonders begabten Kindern Gelegenheit gegeben werden, nach Vorlegeblättern
zu zeichnen.“
Es wurde fomit ofhiciell die Methodevon Domfchke, die fchon feit einigen
Jahren in den I Berliner Gemeindefchulen allenthalben eingebürgert war, für die
erfte Stufe all Igemein empfohlen. Dem Referenten liegt es ferne, über den Werth
diefer Methode ein Urtheil abg a zu wollen, da er nicht Gelegenheit hatte, in
nn dadurch u Bene Einficht zu nehmen; dafs rafchere Fortfchritte in
Lac
jezug auf eigentliche Foı -menlehre erzielt werden dürften, will er nicht in Zweifel
ziehen; be eh in es nur, ob der Schüler durch das Nachahmen der Formen
m ik mechanifchen Hilfsmitteln in jenem Grade das freie Auffa N lernt, wie es
durch felbftftändiges Wiedergeben des Gefchehenen erreicht wird. Bisher wurde
der Zeichenunterricht an den Berliner Gemeindefchulen nach d er Domichke’fchen
und der Dupuis’fchen Methode betrieben, und zwar follte Denttchke” „Weg-
veifer“ für das Naturzeichnen der Dupuis’fchen Methode vorarbeiten. Die F iguren
rofs vorgezeichnet und
wurden aus dem „Atlas“ von dem Lehrer an der Tafel g
von den Schülern mit Hilfe des Kandels und des Zirkels oder auch mit Lineal
ezeichnet. Schon in dem oben erwähnten
und Mefspapier En iti
die Erleichterung, welche durch das Herbei-
Berichte heifst es aber,
ziehen diefer Hilfsmi ittel ı dem Zeichenunterricht gefchaffen wurde, von vorneweg
den Schülern die unmittelbare freie Auffaffung verleidet wurde und die freie Ent-
wicklung der Zeichenfertigkeit hinderte, welche gerade bei der Dupuis’fchen
often war“. It es daher fehr fraglich, ob die genannte
Methode dann am nothwendi
Methode überhaupt zu dem Ziele führt, w elches dem Zeichnen an der Volksich ule
zefteckt ift, fo ift es entfchieden verwerflich, wenn Landfchafts-, Thier- und
Figure nbilder mit in den Anfangsunterricht hereingezogen w erden, wie es bei den
Domfch ke’fchen Tafeln der F all ift. Ebenfo gewagt ift aber auch dann die
Dupuis’fche Methode, bei welcher durch freies Zeichnen nach Flächen und
ee en gleichzeitig die empirifche Einübung der nn angeftrebt
werden foll. Dazu gehört unbedingt eine gew iffe Reife des Verftandes, welche den
Schülern in der Volkstehufe noch Sich: zuzumuthen ift, und, wenn die Methode
ieben werden foll, eine ae geringe Schülerzahl,
überhaupt mit Erfolg betı
bekanntlich in den Volksfchulen allenthalben vorläufig noch ein frommer
was
Wunfch der Lehrenden bleibt.
Die Erfolge, vs bei der oben bezeichneten Ausftellung vorgelegt
wurden, waren defshalb auch fehr getheilt und zeigten, dafs: uch zum Theile den
betreffenden Lehrern das a Verftändnifs in Betreff der Perfpedtive man-
gelte, was felbftverftändlich die Refultate diefer Methode von vorneherein beein-
ichtigen mufste. Wenn ee damals viele Schulen diefen vorgefchriebenen
gang verliefsen und fich auf's „Bildel renmachen“ verlegten, fo hatten fie doch
las Intereffe den Schülern für ae Gege enftand nicht genommen, wenn auch dabei
nichts Pofitives gelernt wurde.
Dafs diefem Uebelftande der fich widerfprechenden Methoden allmählig
e
Abhilfe a wird, zeigten fchon die zahlreichen Vorlagewerke für Ve erfte
Stufe de note welche, in Berlin entftanden, zur W ee Tune
sefandt wurden. Davon find de von dem genannten Zeichenlehrer-Verein e her-
ausgegebenen „Wandtafeln zur Zeichenmethode“ von Herzer, Jonas und
in ihren einfachen, leicht fafslichen Formen als praktifcher Lehrgang
defsgleichen bieten Bd. Ere hen’ s „Wandtafeln für den
e als Vorfchule 2. Modellzeichnens einen ganz rich-
tigen Weg, nur wäre das Heranziehen der freieren Formen der Naturblumen für
den Ereck fraglich, dagegen fehr erh des Verfaffers Betonen (in der
Tendler
'ehr empfehlenswerth;
Elementar-Zeichenunterricht“