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Für das Freihand-Zeichnen ift Boidi’s „Corfo elementare d’ornato“ nach
den gefetzlichen Beftimmungen des Lehrplanes für die erfte Unterrichtsftufe ver-
fafst und fchreitet von der einfachen Blattform allmählig zum entwickelteren
Ornamente vor; als Fortfetzung und zugleich als Vorübung für das Naturzeichnen
fchliefst fich daran der „Corfo progreffivo d’ornato ombreggiato a due nd
worin neben a auch gothifche Formen vorkommen. Etwas ftörend ift
es an diefen Blättern, dafs der Tondruck blofs das gezeichnet ae: ausfüllt
und der Grund des Papieres weifs ift; fonft ift der Vortrag ana die Behandlung
der Form fehr nett. Für die weibliche Induftrie hat der Verfaffer einen oo di
difegno a mano libera* von Blumen gearbeitet, die in Sepia und bunten Farben
ausgeführt als minder gelungen zu bezeichnen find. Ganz in franzöfifchem
Gefchmack find a die Motive im „Corfo di difegno applicato ai lavori
lonneschi* gehalten. — Die Thätigkeit Boidi’s erftreckte fich auch auf das
Gebiet des topo ae Zeichnens, und lag dafür ein „Corfo metodico teorico-
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ifegno topografico“ mit fehr fchönen Tafeln vor, in welchen die
Elemente des ee ichnens in hübfcher Anordnung zufammengeftellt
waren
Von Turin warferner die „Scuola di ornamentacione del r. mufeo induftriale
mit fehr fchönen Modellirarbeiten vertreten, und brillirten diefelben VOLZUgSW eife
in der virtuofen Technik, dem Beherrfchen der Form. Vom Profeffor Pie Bro
Giufti, dem Leiter der Schule, war ein kunftvoll in Holz ri Ra
ausgeftellt, an dem im Stile der Frührenaiffance eine Fülle reizender Motive in
Een ollfter Weife zu einem Ganzen ve reinigt war. Von Giufi lagen aucl
zwei Bände Ha andzeichnungen von Entwürfen für decorative Holzplaftik vor, die
er im Geifte der Bd gehalten, durch das Hereinziehen figürliche
und thierifcher Formen manch’ neues, originelles Motiv zeigten.
In der ae governativa di Po“ in Turin wird meift nach älteren
franzöfifchen Meiftern gearbeitet, und waren die Erfolge von gerineerer
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Bedeutung.
Sehr gediegene Arbeiten hatte die „Scuola civica feminile di difegno
induftriale* zu Genua ausg eel lt; aus denfelben konnte auch die an der Anftalt
gebräuchliche Methode w 2 genommen werden, welche in manchen Beziehungen
mit der in Frankreich üblichen übereinftimmt. Die Schülerinen beginnen näm-
ich mit dem Entwerfen von einfachen Formen, grofs mit Kohle auf Sen
Papier, und ziehen diefe mit dem Pinfel im Tufche aus; in den fortgefetzt
Uebungen werden dann auch Flächen angelegt und die Formen mit r Fe
ausgezogen. Daran fchliefst fich das Zeichnen nach Draht- und Dlaftifch Be
‚eometrifchen) Modellen und das Ornamentenzeichnen nach Gyps. In den höh
‚urfen dehnt fich das Naturzeichnen dann auch auf andere Gegenftände, wie
Blumen, Obft etc., aus, und wird nebenbei das Flächenornament in Farbe geübt.
Nach hinreichenden Vorftudien werden die Schülerinen fchliefslich zu felbft
ftändigen Compofitionen geführt. Die ausgeftellten Arbeiten diefer Art verdienten
[owohl was die technifche Ausführung als gefchmackvollen Stil anbel langt
unbedingtes Lob. Die Renaiffanceformen waren auf manchen der Blätter in fo
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zarter, anmuthiger Weife von der (Natur-) Blume Pe ‚ dafs die an und für fich
widerfprechenden decorativen Elemente fich ganz harmonifch dem Zwecke
fügten.
Faft ausfchliefslich im franzöfifchen Gefchmack wird an der
profeffionale per le artigani“ gearbeitet. Auch von dieferSchule war der Leh rgan
im Zeichnen recht überfichtlich dargeftellt. Nichts Befonderes boten die Zei cl
nungen aus der „Scuola tecnica occidentale“* zu Genua.
Sehr anfprechende er der Schüler hatte dagegen das „Iftituto
tecnico“ zu Aleffandria vorgelegt. Es zeigte fich fowohl im Freihand- als Linear-
zeichnen ein ganz coı tredter L nee ‚und war befonders das Mafchinen- und
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Architekturzeichnen gut vertreten. Sehr lobenswerth waren auch die topo-
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