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ift in den Productionen noch wenig Fortfchritt in Bezug auf Gefchmack wahr-
nehmbar. Es wird auf allen Gebieten an den älteren Traditionen feft gehalten und
dienen on in meift nur zur W eiterverbreitung des ererbten, technifchen
Gefchicks. Die Schweizer Holzfchnitzereien hängen noch an dem blanken Natura-
lismus, welcher auch dort in der ungezw ungenfte en Weife angewendet wird, wo
der Gegenftand feftere, filifirtere Formen verlangte. Selbft in den bedeutenderen
Schulen und Ateliers diefes Induftrie ezweiges findet keine tiefere, künttlerifche
Auffaffung Eingang.
So wird in Meybisen, Interlaken, Brienz etc. nur nach Natur- -Gy psabgüffen
ftudirt und fpielt die Pflanze überall die ee Bofinger in Interlaken
hatte eine Serie folcher Modelle ausgeftellt, die in Anordnung und technifcher
Ausführung das Befte w aren, was An der Ausftellung ü berhaupt i in diefem Genre
zu fehen war. Blumen mit durchhloche enen Stengeln und ganz hohlaufliegendem
Blätterwerk, oft wie abfichtlich recht complicirt arrangirt, waren mit der gröfsten
Treue in das fefte Material üb ertragen. Diefe Modelle wären befonders de deut-
fchen Schulen zu em; pfehlen, in welchen die Stilifirung wieder in zu tiefen Wurzeln
fteckt und den Formen oft die gefunde Freiheit mangelt. Wer die Arbeiten eines
Althans, Moor (Meyringen), J. Grofsmann (Ringgenberg), Flück,
Stähli, Roetter (Brienz) etc. im Parterre des genannten Schweizerhaufes
betrachtete, fand überall neben den zierlichen, manierirten Thiergeftalten die
Pflanze, Laub, Aftwerk und dergl. in der vollendetften technifchen Ausführung,
aber ohne feften Kern. Die Schweizer brauchten einen „Erüllinıe damit ihr
Gefchick zu Edlerem, Künftlerifchem verwerthet würde
Die Uhreninduftrie, welche im Südweften, im Neuenburg’fchen Jura und
vorzugsweife in Genf ihren Sitz hat, zeic gt in . g auf künftlerifche a
ebenfalls wenig Veränderungen. Der fr anzöfifche refchmack ift noch der vorher
[chende:'nur hie und da, wie beiBon net, De i esnaux und Chautre zeigen
fich ftilvollere Formen, welche fichaber mehr den glatten, nüchternen, englifchen
als den deutfchen oder italienifchen nähern. Dasfelbe gilt für die Schmuckgegen
ftände; hierin dürfte fich übrigens zuerft eine W andlung im Gefchmack vollziehen
und vielleicht gerade durch den Einflufs Englands, welches in diefem Induftrie-
zweige am weiteften in der Reform der Formen vorgefchri itten in. Auch arbeitet
die oben erwähnte Specialfchtle derK unftgewerke in Genf mit auf die Veredlung
der F a hin. Die ausgeftellten Zeichnungen, meift Bijouteriegegenftänd
waren von brillanter Ausführung und zeigten in ar Wahl der Motive das beit
Streben. Es fanden fich neben Copien nach den neueren franzöfifchen Werken
(„l’art pour tous“ etc.) Studien in allen Stilen, dann Pflanzen in das Ornament
umgefetzt, kurz Methoden, welche einen Fortfchritt b edingen.
Auf den Seidenftoffen fanden fich fat durchwegs franzöfifche Formen
dagegen in den Baumwoll- und Leinen-Textilwaaren noch die eigenthümlichen
an den Orient erinnernden Mufter, die fich noch aus den älteften Zeiten erhalten
haben.
So lange die eigentliche Kunft in der Schweiz keine beffere P flege findet,
ift es nicht zu erwarten, dafs das Formenwefen in der Induftrie irgend welchen
bedeutfamen Auffehwung nehmen wird. Es fehlt vor Allem noch dafür eine Cen-
tralftelle, eine Akademie im Lande, um der nationalen Kunft einen ftabilen Boden
zu verfchaffen. Von der gemeinfchaftlichen Regierung werden jährlich blofs
2000 Francs für die hiftorifche Kunft verwendet; von den Cantonregierungen und
den einzelnen Gemeinden gefchieht ebenfalls we enig; es ift demnach nicht Wun-
der zu nehmen, wenn die meiften Schweizer Künftler nach Deutfchland, Frank-
reich und Italien auswandern.
Die Schweiz befitzt faft in a hervorragenden Städten Mufeen, mitunter
wie zu Bafel, Winterthur und St. Gallen mit ganz Bedeutendem; diefelben find
jedoch (mit Ausnahme der ar lee Sammlung in Zürich) in ihrer Einrich-
tung noch wenig geeignet, den Kunftunterricht im Fande zu fördern.
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