Full text: Der Zeichnen- und Kunstunterricht (Heft 36)

   
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Der Zeichen- und Kunftunterricht. 1 
Eine rege Thätigkeit entwickeln aber die verfchiedenen Kunftvereine und 
ae deren in Argau, Bern, Bafel, Freiburg, Genf, St. Gallen, 
Luzern, Schaffhaufen, Solothurn, W interthur und Zürich exiftiren. Es werden viel- 
fach Ausftellungen veranftaltet, Gemäldefammlungen angelegt, gröfsere Kunft- 
werke beftellt etc., um in der Bevölkerung den Kunftfinn zu wecken. 
Von den Lehrmitteln in Bezug auf den Zeichenunterricht war unter dem 
Ausgeftellten Nachftehendes aus den verfchiedenen Cantonen bemerkenswerth: 
Canton Argau. :„Mufterhefte für das fligmographifche Zeichnen‘ von 
SBurri;z auch „Hefte für das geometrifche Körperzeichnen ;‘‘ letztere autogra- 
phirt und mit Erklärungen verfehen als Skizzenhefte für die Schüler. 
Canton Bafel Land. „Vorlagen für das Freihand-Zeichnen‘ für Primär- 
und Secundärfchulen von C. Vollmy; einfache, zweckmäfsige Formen. 
Canton Bern. „Der Zeichenunterricht für Volksfchulen“ von A.Hutter, 
(Lehrer des technifchen Zeichnens an der Cantonfchule in Bern und am Seminar 
zu Münchenbuchfee). Beginnt mit geometrifchen Figuren und geht auf freie Pflan- 
zenformen über; im are Geometrifche Conftrudion, Projectionslehre 
und Perfpedtive. 
Canton St. Gallen. ‚Modelle für den elementaren Claffenunterricht im 
Freihand-Zeichnen“ von G. Bion; verfchiedene geometrifche Formen aus fär- 
bigem Carton ausgefchnitten, um diefelben in Zufammenftellungen an der Tafel 
als Mufter anzuheften 
Canton Turgau. „Vorlagen für das technifche Zeichnen“ für induftrielle 
Fortbildungsanftalten von J. H. Kronauer (Profeffor in Zürich); die geometri- 
[chen Cinndlaire, dann mechanifche und baugewerkliche Beifpiele; dreifsig 
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Tafeln von fehr fchöner Ausführung. — Von demfelben Verfaffer ‚‚Anfangsgründe 
des geometrifchen Zeichnens“ Fir Volks- und Gewerbefchulen. — ee oop's 
Zeichenfchule für Volksfchulen‘‘; in fehr hübfchem Stufengang von den fligmo- 
graphifchen Heften zum an krummlinigen Ornamente. 
Canton Teeffin. ‚„Corfo parietale d’ornamenti“‘ von A. Roffi; grofseWand- 
tafeln mit derben, hwarzen Contouren von einfachften Blattformen fortfchreitend 
zu gröfseren Blumen und Ornamenten, auch Thierformen etc.; Lehrgang etwas 
verwirrend. — Von demfelben Verfaffer ‚‚Corfo progreffivo d’ornamenti‘ ; Contour- 
ornamente und fchattirt in zwei Kreiden; hart im Vortrag. — Es waren ferner 
von dem Autor ältere ornamentale Werke in Kupferftich ausgeftellt, die 
wie die Arbeiten des Luganer Profeffors Ferri in Bezug auf Gefchmack Vieles 
zu wünfchen übrig laffen. Ferri hatte auch feine Stiche den reizvollen Mar- 
morreliefs de che St. Lorenzo in Lugano ausgeftellt; fetzte jedoch durch fei- 
nen Vortrag « die Formen um ein Jahrhunde rt foäter 
‚Canton Waadt. ‚„Recueil de deffin lineaire“ von Th. Stenilen; noch 
nach älteren Principien zufammengettellt. 
Canton Zürich. „Vorlagen zum geometrifchen Zeichnen‘ von Ferdinand 
Graberg; meift Motive für das Baufach. — Von demfelben Verfaffer: „‚Wand- 
tafeln für den erften Unterricht im Freihand-Zeichnen‘ ; Blätterformen, wobei 
jedoch eigenthümliche Randfchattirungen die Form eher ftören als ergänzen. 
An Handzeichnungen lagen noch vom A. Corrodi aus Winterthur „Land- 
chaftsvorlagen‘' vor, die fich in hübfchen Motiven und netter Ausführung empfah- 
len. — Von demfelben Verfaffer verdienen auch hübfche „Studien zur Pflanzen- 
ornamentik‘ Erwähnung. 
Die Niederlande und Belgien. 
Wie bei früheren Weltausftellungen war auch diefsmal die Betheiligung oe: 
Niederlande. in der Unterrichtsgruppe keine fehr rege. Aufser verfchiedenen auf 
die Schulen Bezug habenden Werke n waren Schüle: leiftungen nur von der 
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„Gefellfchaft der Arbeiterclaffe in Amfterdam‘‘ ausgeftellt. Eine Ueberficht über 
17€ 
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