1
Das gewerbliche Unterrichtswefen
ıP E
Ab Armand Freiherr von Dumreicl
‚uten, franzöfifcher Schule angehörenden Zeichnungen die scuol a profefi jonale pcı
e artıgani und die scuola tecnica occidentale. Vom iftituto tecnico it
waren vorwiegend tüchtige Mafchinen- und Architektur-, minder ge
l
iche Zeichnungen exponirt. Vorzüglich war das „Pati io iftituto Manin“ in
9
ieg
ei
1
ed
®
durch kunftgewerbliche Pntyi ürfe, und durch gute Schülerarbeiten die Scuola « Sndb
difegno applicato alle arti in Neapel vertreten. Sn
England hatte nur einige Arbeiten der Kunf ftfchule des South-Kenfingto1 druck
Mufeums eingefendet, deren Würdigung dem Kunftre ferate vorbehalten bleiben handl
mufs. Objedte aus der Sphäre des englifchen mittleren und niederen gewerblichen x
Unterrichtes fehlten auf der Wiener Ausftellung gänzlich.
Stärker hatte Rufsland in diefem Gebiete ausgeftellt und die gedi Heft
Arbeiten der zur Erziehung tüchtiger Kuntt-I Handwerker beftimmten Schule „S
ganoff* in Moskau und der Induftriefchule der „Societ& d’encouragement des
arts“ verdienten in Anbetracht des ernften Strebens und .der originellen Rich
tung, welche in ihnen zur Erfcheinung kamen, ein aufmerkfamftes Studium von
Seite der Kunftinduftriellen, Kunftgelehrten und Schulmänner.
Die Schweiz hatte in En engen Räumen des zierlichen Interlakene:ı
Chalets einige auf den gewerblichen Unterricht be igliche Gegenftände aus
geftellt. Die mit gewandtefter Technik gemachten De aiden eien der Schulen
in Re Interlak en und Brienz waren fämmtlich in dem traditionellen Stile
ehalten ; eine auf dem Wege der Schule verfuchte Gefchmacksreform verkündete
Fa durch ein leifes Anzeichen; die einz er Leiftungen, welche einen =
ırmonifche »n Eindruck hervorriefen, waren von de Specialfchule der Kunft
sewerke in Genf ausgeftellt. Der Lehrgang an diefer nd der Ausbildung
von Bijouterie-Arbeitern gewidmeten Schule: welche Zeichnungen nach
und anderen franzöfifchen Vorlagewerken exponirt hatte, fcheint ein guter zu I
und namentlich auch das Umfetzen der natürlichen Pflanze in die ftilifirte, v
die Aufgabe mehrerer ausgeftellten Schülera ırbeiten bildete, fprach für da
handenfein höherer kunftgewerblicher Z Ziele. Nur war es in einem Falle befrem
a eine [ehr unbeholfen es 1atürliche Pflanze und daneben an
emachtes, aus diefer ftilifirtes Ornament als Arbeit eines und des sfel
W TE
or:
Schülers bezeichnet zu fehen.
Mehrere Vorlagewerke und Modelle für den
dafs in der Schweiz in diefem didaktifchen Gebi
Zeichenunterricht bezeugten
te eine ziemlich rege TI
keit herrfcht. s
Aus Holland waren nur Schülerzeichnungen von der „Gefellfchaft deı n
Arbeiterclaffe in Amfterdam“ eingefendet worden; aus Belgie n nur Schüler
arbeiten und Lehrmittel von dem Penfionat jener ‚freres chretiens“, welche auch
in der franzöfifchen Unterrichtsabtheilung eine hervorragende Rolle fpielten; aus
in Schweden war nur von der Schule des Gothenburger Gewerbevereins eine
i Reihe tüchtiger Schülerzeichnungen aus den Gebieten des Linearzeichnens, deı »
decorativen Malerei, des Mafe chinen- und Hochbaues zur Ausftellung gekommen. I:
M Sonft waren nur noch einige weibliche Handarbeiten fchwedif cher Volks-
m
u!
El {chulen exponirt, welche von einem anderen als dem Standpunkte des gewerb
lichen Unt ertichtes zu beurtheilen find.
N 1 Dänemark und Spanien hatten die Ausftellung des gew erblichen
N Unterrichtes gar nicht, Po rtugal fehr {chwach befchickt. Die in letzterem Staate >
Bl. zu Porto beftehende „Affociation commercial“, welche fich die Hebung der Kunft
| H gewerbe zum Ziele fetzt, hatte eine Suite polychromer plaftifcher Ornamente
ll | maurifchen Stils ausgeftellt. Aufserdem befanden fich von weiblichen Arbeiten im
Hi portugififchen Sc hulhaufe einige correct ausgeführte Spitzen neben fehr gefchmacks n
m
widrigen Stickereien.
Ueber den Stand des gewerblichen Unterrichtswefens Amerikas konnte
auf der Wiener Weltausftellung g keine Belehrung gefchöpft werden,
er: