Full text: Der Blinden- und Taubstummen-Unterricht (Heft 26)

    
   
   
   
   
  
   
    
  
  
  
  
  
     
     
  
  
  
     
DER 
BLINDEN- UND TAUBSTUMMEN- 
UNIERRICHTI. 
(Theilbericht der Gruppe XXVL) 
Das blinde und taubftumme Kind. 
Die Zahl der blinden und der taubftummen Kinder ift eine fo grofse, dafs 
die vorhandenen Blinden- ‚und Taubftummen-Ünterrichtsanftalten nur einen fehr 
kleinen Theil diefer Unglücklichen aufnehmen können. 
Es ift ficher, dafs nur fehr felten Kinder blind oder taub geboren werden, 
meiftens tritt diefes Uebel erft nach der Geburt ein, wobei Unwiffenheit der Eltern, 
oder auch klimatifche Verhältniffe und verfchiedene Krankheiten die Schuld- 
tragen. 
Heute, wo fchon die Volksfchule der Gefundheitslehre ihre Aufmerkfam- 
keit zu widmen beginnt und ihre Schüler durch entfprechenden Unterricht über 
den Bau des menfchlichen Körpers, über die Functionen der einzelnen Theile 
des Körpers, über zweckmäfsige Lebensweife, Ernährung und Bewegung zu 
belehren fucht, dürfte es, wenn noch die übrigen dazu berufenen Organe getreu- 
lich mitwirken, dahin kommen, dafs die Uebel der Blindheit und Taubheit fich 
allmälig mindern wird. 
Befonders find Aerzte, Priefter und Hebammen vermöge ihrer Stellung in 
der Lage, belehrend auf junge, noch unerfahrene Frauen während der Schwanger- 
[chaft und des Wochenbettes einzuwirken; denn gerade hier werden die meiften 
Fehler begangen, und dadurch die Neugebornen für immer unglücklich. 
Aber auch die Regierung darf die Hände nicht müffig in den Schofs legen; 
fie mufs dafür forgen, dafs auch der Arme, der im Schweifse feines Ängefichtes 
fein Brot verdient, eine der Gefundheit zuträgliche Wohnung finden könne; fie 
dulde nicht, dafs Wohnhäufer in gefundheitsfchädlichen Gegenden, oder felbit 
gefundheitsgefährlich erbaut werden; fie verpflichte die Gemeinden für Reinlich- 
keit zu forgen, Ueberfüllung der Wohnungen durch Zufammenleben mehrerer 
Familien hintanzuhalten, fie forge dafür, dafs ärztliche Hilfe überall rechtzeitig 
möglich werde ; endlich wende fie durch ihre Organe der Ueberwachung der 
  
  
  
  
  
  
 
	        
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