Full text: Der Blinden- und Taubstummen-Unterricht (Heft 26)

    
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
   
  
  
  
   
  
  
   
  
     
  
   
   
  
  
   
   
     
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- Blinden- und Taubftummen-Unterricht. 
Spiele und Turnen der Blinden. 
Der Blinde durch fein Schickfal fehr zur Schwermuth geneigt und in feinen 
Bewegungen aus Furcht mehr oder weniger unbehilflich, bedarf um fo mehr jener 
künftlichen Mittel, welche Gefundheitspflege und Erziehung dem erfahrenen 
Lehrer bieten, um die angeborne Scheu, Angft und Traurigkeit feiner Schüler zu 
verfcheuchen. 
Spiele und Turnen nebft Arbeit, Mufik, Vorlefungen und Spaziergängen 
find hier geeignete Mittel zur Erreichung diefes Zweckes. 
Wenn fchon aus verfchiedenen Gründen es wünfchenswerth ift, dafs jede 
Schule ihren Garten haben foll, fo ift derfelbe ganz gewifs für Blindenfchulen ein 
unabweisbares Bedürfnifs. 
Ein kleines Plätzchen, das den Blinden überlaffen wird, wird von ihnen, 
fowohl von Knaben als Mädchen, forgfältig bearbeitet und bebaut, und wenn die 
jungen Pflänzchen aus der Erde fpriefsen, dann werden fie mit grofser Freude Tag 
für Tag mit aller Sorgfalt betaftet, begoffen und gepflegt. So wird nebft dem 
Vergnügen zugleich Liebe zur Natur in das Herz der unglücklichen Blinden 
gepflanzt. 
Aber der Garten ift ihnen auch der Ort der Erholung. Hier wandeln fie 
einzeln oder zufammen herum, meffen mit ihren Schritten jeden Weg ab, kennen 
genau jedes Plätzchen, auf dem etwas fteht, gehen auf jeden etwa Entgegen- 
kommenden horchend unbehindert ihres Weges, und gewinnen allmälig in ihrer 
Haltung und Bewegung eine Sicherheit, wie fie den Sehenden eigen itt. 
Der Garten enthält aber auch abgefondert für Knaben und Mädchen die 
nöthigen Spielplätze, für die Knaben auch eine Kegelbahn, eine Schaukel u. det 
Ebenfo wird im Garten der Sommer-Turnplatz eingerichtet. 
Auch im Winter, wenn es die Witterung geftattet, wird der Garten zu 
Spaziergängen benützt. Im Zimmer unterhalten fich die Zöglinge mit Domino, 
mit Würfelfpiel (die Augen find natürlich fühlbar angebracht), mit Damenziehen 
und felbft mit Schachfpiel und noch anderen Spielen, die im Zimmer ausgeführt 
werden können. Wir fahen auch Damenbret, Domino und Schachfpiel aus- 
geftellt. 
Jene, welche gerade an dem Spiele nicht theilnehmen, unterhalten fich mit 
Lefen, Schreiben, Rechnen oder mit irgend einer Arbeit oder mit Mufik. 
So gehen den Blinden die freien Stunden in Luft und Freude hin. 
Unter den Ausftellungsgegenftänden des Wiener Blindeninftitutes befand 
fich auch unter Glas und Rahmen von dem Turnlehrer diefer Anftalt Herrn Franz 
W oftry eine Darftellung fämmtlicher Turngeräthe des Inftitutes gezeichnet. 
Der Blindenlehrer - Congrefs 
in Wien. 
Bei der Entfernung der einzelnen Blindeninflitute von einander ift die Ver- 
ftändigung des Unterrichtsperfonales eine fehr fchwierige oder faft unmögliche. 
Um einen einheitlichen Vorgang, einen Austaufch der Anfıchten und Erfahrungen 
in das Blinden - Unterrichtswefen zu bringen, erging durch die Herren Paul 
HübnerundE. Kaltner fchon im Jahre 1870 bei Gelegenheit der neunzehnten 
allgemeinen deutfchen Lehrerverfammlung in Wien eine Einladung an die Blinden- 
und Taubftummen-Lehrer zu einer Verfammlung. Diefe wurde damals unter dem 
Vorfitze Kaltner’s im k. k. akademifchen Gymnafium in Wien abgehalten, und der 
Befchlufs gefafst, dahin zu wirken, dafs baldmöglichft ein allgemeiner Congrefs 
von Blinden- und Taubftummen-Lehrern zufammentrete. 
  
  
  
  
 
	        
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