Full text: Landwirthschaftliche Lehre und Forschung (Heft 61)

   
   
    
  
   
    
    
   
    
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
   
  
   
   
    
  
   
  
   
    
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
   
   
   
  
   
   
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
   
    
  
    
  
  
   
   
   
    
  
  
    
   
      
  
  
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Landwirthfchaftliche Lehre und Forfchung. 43 
welche Herr A. Bella, der als Director an die Spitze geftellt worden war, aus 
gewählt hatte. Der Unterricht it an allen drei Lehranftalten ein theoretifcher 
und praktifcher. Der theoretifche Unterricht umfafst: Agricultur, Zoologie 
und Thierzucht, Phyfik, Chemie und Mineralogie, 3otanik und Forftwirth- 
fchaft, landwirthfchaftliches Ingenieur- und Mafchinenwefen, landwirthfchaft- 
liche Technologie, Nationalökonomie und Landwirthfchaftsrecht, Betriebslehre 
und Buchführung. 
Der praktifche Unterricht umfafst die Uebungen in den Laboratorien, den 
Zeichenunterricht, den Gebrauch der Geräthe und Mafchinen, die hauptfächlich- 
ften landwirthfchaftlichen Verrichtungen, die Pflege der Nutzthiere, das Studium 
der fchädlichen Pflanzen, die verfchiedenen landwirthfchaftlichen Fabricationen, 
die Einrichtung und Leitung der Wirthfchaft und des Rechnungswefens. Je nach 
der Jahreszeit werden landwirthfchaftliche, botanifche, forftliche, technologifche, 
geologifche Excurfionen unter der Führung der Profefforen vorgenommen. Diefe 
Uebungen und praktifchen Arbeiten find für alle Zöglinge obligatorifch. 
Die Schüler theilen fich in interne und auswärtige. Die Erfteren zahlen 
beifpielsweife in Grignon jährlich eine Penfion von 1200 Francs, die Letzteren 
entrichten ein jährliches Schulgeld von 200 Francs. Am Ende ihrer Studien 
unterziehen fich die Zöglinge einer Abgangsprüfung und erhalten die Befähigten 
ein Zeugnifs; auch werden diefe fpäter zum Concurs um ein Diplom eines 
landwirthfchaftlichen Ingenieurs zugelaffen. 
Das ältefte und befuchtefte diefer drei Inftitute ifl jenes in Grignon. 
Es befteht feit 1826, und befuchten dasfelbe bis heute 1245 Zöglinge. 
So viel man auch gegen diefe Anftalten eingewendet hat und fo viele 
Krifen fie überftehen mufsten, fie haben fich doch bis heutigen Tages erhalten. 
Während die oben genannten Schulen dem höheren landwirthfchaftlichen 
Unterrichte dienen, gründete man für den Kleinwirth die unseren Ackerbau- 
fchulen analogen Fermes-Ecoles. Der Hauptzweck letztgenannter Schulen, von 
welchen Frankreich jetzt 42 befitzt, ift die Heranbildung tüchtiger Praktiker, 
tüchtiger Pächter und Hilfsarbeiter. 
Diefe Aufgabe wird erreicht durch einfache Demonftrationen, durch einen 
vorwiegend praktifchen Unterricht in der Wirthfchaft oder im Lehrfaal während 
einer dreijährigen Lehrzeit. Der Lehrling, welcher bei feinem Abgang von der 
Schule von der Prüfungscommiffion für tüchtig befunden worden itt, erhält nebft 
dem Zeugnifs noch 300 Francs; verdient er ein folches Zeugnifs nicht, fo beträgt 
feine Vergütung nur 200 Francs. Diefe Entfchädigung entfpricht nämlich nahezu 
der Summe. welche ein Arbeiter fich hätte erfparen können, wenn er, ftatt Zög- 
ling einer Ackerbaufchule zu werden. fich als Arbeiter verdingt hätte. Jede 
Ackerbaufchule hat durchfchnittlich 27 bis 36 Zöglinge, fo dafs in den Jahren 
1835 bis 1867 bei 6000 junge Leute der Landwirthfchaft zugeführt worden find, 
welche durch ihre höhere Ausbildung die verwendeten Koften reichlich erfetzen. 
Von denfelben bewirthfchaften nicht weniger als 2992 ihre eigene Wirthfchaft, 
765 find Wirthfchafter anderer Landwirthe, 845 find Gärtner, 46 Draineurs und 
Auffeher von Bewäfferungen, über I000 find Vorfteher verfchiedener Wirthfchafts- 
zweige geworden. 
Nicht mit Stillfchweigen kann der feiner Zeit von dem Unterrichtsminifter 
Duruy am Mufee d’hiftoire naturelle in Paris eingerichtete landwirthfchaftliche 
Curfus übergangen werden, welcher die Aufgabe hat, Lehrer und Vorfteher an 
Verfuchsftationen (wie in Oefterreich die Hochfchule für Bodencultur) zu bilden. 
Der Curfus ift zweijährig und mufs vollendet oder ergänzt werden durch den Ein- 
tritt in eine Gutswirthfchaft mit mindeftens einjähriger Lehrzeit in der Praxis. 
Diefer Curfus hatte eine heftige Polemik in den wiffenfchaftlichen Kreifen Frank- 
reichs hervorgerufen ; namentlich ‘wurde betont, dafs derfelbe das innerfte Wefen, 
den wiffenfchaftlichen Charakter und das Anfehen des Mufeums als Hochfchule 
alterire und herabfetze. Eröffnet wurde diefer Curfus am ı. April 1809. Die 
  
  
  
  
  
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