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MATHEMATISCHE LEHRMITTEL
(Theilbericht zur Gruppe XXV1I.)
Profeffor in Wien
‚Alles Abftradte wird durch die Anwendung dem Menfchenverftande
genähert, und ni gelangt der Menfchenverftand durch Handeln und Beobachten
zur Abftradtion
Diefe Worte Goethe’s werden uns bei unferer Betrachtung leiten und
können zugleich unfere kr von der ganzen Bed eutung unferer Aufgabe über-
zeugen.
auf der internationalen Weltaus-
Die für: den mathematifchen Unte
NeNDe in Wien im m 1873 ausgeftellt gewefenen Lehrmittel können füglich
ı Lehrmitte el für den Anfchauungsunt ne und in Lehr- und Ueb ungs u
elche in den verfchiedenen E chranflälten dem mathematifchen Unterrichte zu
Grunde liegen, eingetheilt werden.
Der Natur des Gegenftandes gemäfs follen hier zuerft die ausgeftellten
‚ehrmittel für die Arithmetik, Alg sebra und Analyfis, dann die Lehrmittel für den
Unterricht in der Geomet
der el, diefe
Daten aus der Gefchichte
E;;
einer Befprechung unterzogen werden. Bev or jedoch
sefprechung beginnt, hält er fich verpfli
de
r Mathematik voraı
rie
I
htet, einige
ifchicken.
In der älteften Zeit war es die Natur felbft, welche die Menfchen anregte,
lathematik im weiteften Sinne des Wortes zu betreiben, da fchon die Befriedi-
gung der gewöhnlichen Lebensbedürfniffe die Menfchen zum eifri igen Studium
derfelben hinzog. Das regelmäfsige Wechfeln von Tag und Nacht, das periodifche
Wiederkehren Be Mondesphafen und fo vieles Andere mögen |}
Veranlaffung geboten haben ; der
N
iiezu die erfte
Hausvater wollte feine Angehörigen, der Hirt
[eine Heerde zäh no Durch das Auftreten mehrerer Dinge derfelben Art waren
Zahl und Form fchon mit den erften finnlichen Anfchauun: gen gegeben; die Zahl
mulste nur von den Geg a änden gelöft werden, damit fie fel bftftändig auftrete.
Das Zählen und Ä e Erfindung der Zahlwörter gehören daher unftreitig zu
den erften a Thätie gkeiten de Menfchen. Man kann wohl mit Sicherheit
annehmen, dafs fich die Manch in der erften Zeit beim Zählen der F inger einer
Hand bedienten, . die Zahl fünf mag wohl den erften Ruhepunkt beim Zählen
gebildet haben. Anftatt fechs wird man daher fünf mehr eins, anftatt fieben: fünf