Full text: Anlage, Einrichtung und Lehrmittel der Volks- und Mittelschule (Heft 72)

     
    
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
  
   
  
    
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
  
   
    
  
   
   
  
   
   
  
  
   
  
  
   
  
    
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Schulbauten und Einrichtungen. 1X 
heifst dem Abftande der Fufsfohle von der Sitzfläche entfprechen; die Tiefe der 
Bank, mufs reichlich bemeffen fein (21—29 Centimeter); die Sitzfläche ift etwas 
auszuhöhlen und vorne abzurunden; die Breite der Sitzfläche mufs etwas mehr als 
ein Fünftel der Körperlänge ausmachen. 
Eine gute Bank mufs aberauch eine Lehne befitzen. Wie diefe am beften 
conftruirt werden foll, darüber gehen allerdings die Anfichten noch auseinander, 
und zunächft die Lehne ift es, welche die Schulbankfrage noch nicht als abge- 
fchloffen erfcheinen läfst. Entweder mufs diefelbe nämlich, wie das Sitzbrett, 
negativ den Körperformen entfprechen, oder fie ift eine forgfältig gerundete 
Leifte, welche in die Vertiefung der Lendenwirbelfäule eingreift (Fahrner), oder 
fie ift endlich eine möglichft hohe und fchräge Lehne. In den beiden erften Fällen 
heifst fie Kreuz-, in demletzterenFalle Rückenlehne. Die maffive Kunze’fche 
Lehne kann übrigens fowohl als Einzel-, wie als fortlaufende Lehne gearbeitet 
werden. Die Kreuzlehne gibt felbft beim Schreiben eine Stütze — ein Vorzug den 
kein anderes Bankfyftem befitzt — fie nimmt weniger Raum ein und geftattet dem 
Lehrer eine beffere Aufficht der Schüler. Die fchräge Lehne kann drei Geftalten 
haben: fie ift entweder durchaus fchräg, oder fie ift blos oben abgefchrägt und 
dann fleigt fie entweder unten fenkrecht auf, oder fie ift unten für das Gefäfs etwas 
ausgefchweift. Vorzügliche Schweizer Aerzte beruhigen fich, wenn die Höhe der 
Lehne ein Fünftel der Körpergröfse des Kindes erreicht. Nur dort, wo es fich um 
unvermeidliche Erfparung an Raum, oder an Koften handelt, können — als Noth- 
behelf — die Vorderwände der Bankpulte fo fchräg gebaut werden, dafs fie zugleich 
die Rücklehne für die voranftehende Bank bilden. („Preufsifche“ Schulbank ; 
dritte Gattung der in Württemberg geftatteten Bänke.) 
Fufsbretter, den meiften Schulmännern ein Greuel, find nur bei denKindern 
der erften vier Schuljahre anzuwenden, wenn man es nicht vorzieht, fämmtliche 
Bänke diefer kleinen Schulkinder auf ein gemeinfchaftliches Podium zu ftellen. 
In der Weltausftellung waren nicht alle Arten der beftehenden Bank- 
{yfteme vertreten, die vorgeführten reichten jedoch aus, um zu klaren Urtheilen 
über den Werth der wichtigften beftehenden Syfteme zu gelangen. Am meiften 
traten hervor, fchon darum, weil fie in zahlreicher Anzahl vorhandene Einrich- 
tungsftücke felbftfändiger, äufserft befuchter Schulhäufer waren: der amerikanifche 
Sitz, das fchwedifche Pult und die zweifitzige Olmützer Bank (eine Modification 
der Kunze’fchen). 
Auffallend war der amerikanifche Sitzvon Peard. Auf eifernem Geftelle 
ruhte diefer Sitz, zum Zurückklappen eingerichtet, aus fchönen, breiten, polirten 
Holzleiften hergeftellt, welche zur Vermeidung der Erhitzung der Sitztheile nicht 
dicht an einander gefügt waren, während die Tifchplatte, nach vorn beweglich, 
eine fchmale Lade zum Aufbewahren der Bücher hatte. Der Sitz der vor- 
deren und der Vordertheil der hinteren Bank bildeten ein Ganzes, fo dafs die 
Stütze des rückwärtigen Pultes als Lehne für die Voranfitzenden diente. Diefe 
Lehne war abgerundet, zurückgebogen und bequem. Diele Sitze —- ganz 
zufammenzuklappen — hatten für den naiven Befucher etwas fehr Beftechendes, 
weil Herren von ftattlicher Körperfülle und Damen mit baufchigen Kleidern in 
ihnen vortrefflich Platz fanden; fie waren nämlich für Erwachfene gebaut: 
Es liefs fich alfo ganz und gar nicht entnehmen, wie viel Banknummern für die 
Kinder der verfchiedenen Altersftufen nothwendig feien. Der Preis eines folchen 
einfitzigen Subfelliums wurde zuerft mit 2o fl. (13 Thaler 3 Grofchen) angegeben 
und zuletzt mit ı6 fl. (10 Thalern ı5 Grofchen) beziffert. In Europa kämen 
folche Sitze nach dem Ausfpruche von Technikern fehr hoch. Neben diefen Auf- 
fehen erregenden Sitzen befanden fich kleinere, für Kinder paffende, in der 
Schreibeftellung gearbeitete Pulte mit feftgefchraubtem Stuble, deffen Lehne für 
Rücken und Arme fehr bequeme Stützen darbot. 
Weit mehr praktifches Intereffe hatte für den Schulfreund das einfitzige 
{chwedifche Pult. Diefe Subfellien in ıo Banknummern für Kinder der 
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