1102 Dr. R. Perkmann.
hung und Ergänzung der auf unferem Planeten befindlichen
Körper dargelegt wer den foll. Es find hiebei vornehmlich die Wir-
kungen des Waffers in geologifcher Hinficht zu berückfichtigen, und ift die
Architektonik der Erdrinde, die geologifche Entwicklung des Erdkörpers und
die geographifche Verbreitung der Pflanzen und Thiere darzulegen.“ Nach dem
un
fpeciellen Lehrplane wird in der vierten Claffe, hei zwei wöchentlichen Unter-
richtsftunden, vorgetragen: Allgemeine Begriffe der Geologie. Verbreitung
der Thiere und Pflanzen mit Rückficht auf die phyfikalifchen Lebensbedin-
gungen.
Endlich beftimmt die Verordnung, dafs beim Unterricht in der Phyfik
auf die Begründung der meteorologifchen Erfcheinungen und auf die mathema-
tifche Geographie überall Rückficht zu nehmen fei.
Seit der Neugeftaltung des Unterrichtswefens und feit der Aufhebung des
Schulbücherzwanges hat fich auch bezüglich der Lehrbücher für Geographie
eine reiche Literatur in Oefterreich entfaltet. Ein Theil davon war in der Aus-
ftellung vertreten. Die Mehrzahl, namentlich die meiften von den älteren Werken
haben fich von einer langgewohnten Schablone noch nicht loszumachen vermocht;
fie behandeln überwiegend die choro- und topographifche Seite wobei nicht
{felten durch eine für die betreffenden Lehrftufen zu grofse Anhäufung von Details
und ftatiftifchen Daten das eigentliche Bedeutungsvolle getrübt und dasfelbe vor
den noch ungeübten Augen des Schülers durch weniger Bedeutendes in den
Hintergrund gedrängt wird. Von der vielfach noch herrfchenden Unficherheit in
der Auswahl oder von dem Mangel an geeigneten Lehrbüchern für die einzelnen
Lehrftufen mag unter Anderem als ein fprechendes Anzeichen dienen, dafs ein
bekannter, bereits in vierzehnter Auflage erfchienener „Leitfaden“ in allen Claffen
an Gymnafien und Realfchulen, aber auch an Lehrer-Bildungsanftalten und felbft
an Bürgerfchulen verwendet wird. Aehnliches war der Fall mit einem noch 1873
in einundzwanzigfter Auflage erfchienenem „Lehrbuche der Geographie“, welches
erft jetzt mehr und mehr zurückgedrängt wird durch zeitgemälsere Arbeiten. In
den neueren Lehrbüchern ift jedoch vielfach ein entfcheidender Fortfchritt wahr-
zunehmen, der noch um fo bedeutungsvoller erfcheint, wenn man auf die Stellung
zurückblickt, welche die Geographie und der geographifche Unterricht noch
bis vor kurzer Zeit an öfterreichifchen Lehranftalten einzunehmen verurtheilt
ewefen ift.
In den unteren Claffen der Volksfchule foll das Verftändnifs für geographi-
fche Aufgaben durch den Anfchauungsunterricht vorbereitet werden.
In den nächften Claffen vertreten noch die Le febücher die Stelle der eigent-
lichen Lehrbücher. Die Ausftellung hat mehrere derfelben enthalten. Das
„Sprach- und Lefebu ch für Volksfchulen“ vom k. k. Schulbücher-
Verlag. Die zahlreichen Erzählungen von wunderbaren Dingen, welche die frü-
heren officiellen Lefebücher ausfüllten,. find nun gröfstentheils aus denfelben
verfchwunden und haben naturgemäfsen Darftellungen Platz gemacht. Das
angeführte Buch enthält einen eigenen Abfchnitt für einfache und kurze Schil-
derungen aus der Natur- und Erdkunde; es befpricht die gewöhnlichften Erfchei-
nungen des Tages und des Jahres und gibt eine gedrängte Skizze von Oefterreich-
Ungarn, von der Donau, von den Alpen, von den Gletfchern. Für jede Claffe der
Volks- und Bürgerfchule ein eigenes Lefebuch hat der Bürgerfchuldiredtor und
k. k. Volksfchul-Infpedtor in Wien, Franz Mair, herausgegeben unter dem Pitel.
Lefebuch für die Volks- und Bürgerfchulen Oefterreichs. (Wien,
bei Sallmayer und Comp.) In den unteren Claffen ift das gleiche Buch für Knaben
und Mädchen; von der vierten Claffe an aber find eigene Lefebücher für die
Knaben- und eigene für die Mädchenfchule. Sie enthalten gut gewählte Lefe-
fücke über Natur-, Länder- und Völkerkunde, mit paffenden Skizzen und mono-
graphifchen Schilderungen, wobei befonders Oefterreich, dann Deutfchland
berückfichtigt find. Ferner find vorgelegen fieben Bände des Lefebuches
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