Full text: Anlage, Einrichtung und Lehrmittel der Volks- und Mittelschule (Heft 72)

  
  
  
  
  
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Dr. Alois Pokorny. 
aber wegen ihrer Seltenheit oder Kleinheit oder wegen der Schwierigkeit der 
Aufbewahrung beim Unterrichte wenig benützt werden können. Hier hat die 
Induftrie noch ein weites dankbares Gebiet zur Ausbeute, da zweifelsohne bei 
dem gegenwärtigen Fortfchritte der Technik und bei hinreichender Nachfrage 
die verfchiedenartigften Objedte der drei Reiche fich im Modell dartftellen liefsen, 
während gegenwärtig nur verhältnifsmäfsig wenige Naturkörper, die gleichfam 
von felbft zur plaftifchen Nachbildung einladen, als Anfchauungsmittel für den 
Unterricht, und zwar noch in fehr befchränktem Mafse angewendet werden. Das 
Modelle richtet fich theils nach der Natur der darzuftellenden 
Gegenftände, theils hängt es von der Wahl des Verfertigers ab, fo dafs Modelle 
desfelben Gegenftandes aus fehr verfchiedenen Stoffen dargeftellt werden. Zur 
bequemeren Ueberficht werden hier die ausgeftellten Modelle nach den drei 
Hauptrichtungen des naturgefchichtlichen Unterrichtes gruppirt. 
Materiale der 
Modelle zum Unterrichte aus der Mineralogie und Geologie. 
Unter 
diefen find 
die 
Kryftallmodelle die 
gewöhnlichften. 
Die 
geometrifche Regelmäfsigkeit diefer Körper erleichtert ihre Nachbildung. Da 
nun die natürlichen Kryftalle meift nicht vollftändig ausgebildet, überdiefs in der 
Regel felten und klein find, fo find für das theoretifche Studium der Mineralogie 
Kıyftallmodelle äufserft erwünfcht und diefs umfomehr, als plaftifche Nachbil- 
dungen den Anfänger rafcher in den Stand fetzen, fich in den Kryftallgeftalten zu 
orientiren, als es durch Zeichnungen möglich itt. 
Bei den Kryftallmodellen find, 
Gefichtspunkte zu unterfcheiden. 
wie bei den Abbildungen, 
Die einen dienen hauptfächlich dem Selbft 
zweierlei 
unterrichte; fie find daher klein, aber oft fo präcis ausgeführt, dafs fie Winkel- 
meffungen geftatten. Die andere Art folcher Modelle dient zum Maffenunterrichte 
in der Schule und hat daher entfprechend grofse Dimenfionen. 
lung bot verfchiedene Beifpiele von beiden 
KleineKryftallmodelle werden am gewöhnlichften aus Holz, feltener 
aus Gyps, Schwefel, Maffe, Cartonpapier, Glas und dergl. dargettellt. 
Die Weltausftel- 
So befte- 
chend namentlich Kryftallmodelle aus maffivem Glas (felbft Imitationen aus Berg- 
kryftall kamen vor) auf den erften Blick erfcheinen, fo find fie doch in ihren Abmef- 
fungen felten fo genau als gute Holzmodelle, und die letzteren defshalb, fowie der 
Billigkeit wegen vorzuziehen. 
befonders als belehrende Uebung für Schüler; ebenfo die meift ziemlich rohen 
Nachbildungen aus Gyps oder anderen plaftifchen Maffen. Immer dürften aber 
für den Selbftunterricht und namentlich, wo es fich um Darftellung zahlreicher und 
complicirterer Formen händelt, gute Holzmodelle den Vorzug verdienen. Eine 
fehr präcis und nett ausgeführte und achfengerecht aufgeftellte Sammlung folcher 
Nachbildungen aus Cartonpapier eignen 
fich 
Kryftallmodelle aus Birnbaumholz (120 Stück, angefertigt von Becker) hat das 
Leopoldftädter Real- undObergymnafium in Wien zur Anfichtgebracht. 
Ungleich wichtiger für die Schule find die grofsen Kryftallmodelle 
aus Pappe (Carton), Glas oder Draht und felbft Horn. Maffive Modelle eignen 
fich fchon wegen der Schwere minder ; folche Modelle müffen daher immer hohl 
angefertigt werden. Das gewöhnlichfte und einfachfte Material dazu ift Pappen- 
deckel; doch geben folche Modelle nur die äufsere Form, die Geftaltung und 
Gruppirung der Flächen, geftatten aber keinen Einblick in die inneren Abmeffun- 
gen. Mit Recht werden daher diefe plumpen, wenig brauchbaren Modelle in 
neuerer Zeit vernachläffigt, wie denn auf der Ausftellung nur wenige Proben da 
von mehr zu fehen waren. Die gröfste Sammlung brachte noch die bergaka:- 
demifche Mineralien-Niederlage in Freiburg in Sachfen. Eigen- 
thümlich waren die Kryftallmodelle aus durchfichtigem Horn mit durchgezogenen 
Achfen von A. Preller, Kammmacher und Modelleur in Hof (Baiern). 
Weit inftrudtiver find die hohlen Modelle aus zufammengeklebten Glas- 
flächen. Die weitaus gröfste und fchönfte Sammlung diefer Art ftellte Dr. Lang- 
   
   
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
   
     
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
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