Full text: Die Universitäten (Heft 57)

   
  
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Die Univerfitäten. 13 
Lehr- 
tproben 
  
chorum Ord. S. Benedidti I. 1873, oder gelungener paläogr 
mittel, z. B. der Fotografie dei codici Mss. Mar ciani und der Schri 
rom IX. bis XI. Jahrhundert, welche die Regia Scuola di palesgrafia e storia 
veneta nell’ Archivio generale di Venezia ausgeftellt hat, von dem Streben 
zeugen, dieBenützung der zum Theile noch mit fo kleinlichem Unverftande 
hinter Schlofs und Riegel gehaltenen Schätze der Forfchung zu erleichtern 
und für die Ausbeute derfel ben, welche bisher anderen Völkern überlaffen 
werden mufste, fich felber zu rüften. Das erfreulichfte Bild aber zeigen die 
Archive Italiens, deren liberale und gefunde Leitung als Mufter hingeftellt zu 
werden verdient. Diefelben find nicht gleichmäfsig vertreten; die fi cilianifchen 
durch Profeffor Salvator Cufa’s Publication, Diplomi greci ed arabi di Sicilia, 
Palermo 1868; die Archive der Emilia durch Profeffor Bonaini’s Bericht (GH 
archive della provincia dell’ Emilia, Firenze 1861), der im Auftrage ‚der 
Regierung diefelben durchforfcht hatte, das Archivio generale di Vene 
durch die Arbeiten der mit ihm verbundenen Schule für Paläographi 
und Gefchichte. Allen voran gehen aber die toscanifchen Archive. Die herr- 
lichen Räume der Uffizien in Florenz, der Paläfte in Lucca, Siena, Pifa, w 
die Urkundenfchätze der vereinigten Archive aufgeftellt find, und die Art deı 
Aufftellung veranfchaulicht eine reichhaltige Sammlung von Photographien; 
die Gefchichte und Einrichtung des mit Decret vom 20. Februar 1852 begfün- 
deten Central-Staatsarchives in Florenz, welches unter Francesco Bonainis ein- 
fichtsvoller Leitung fich gefund entwickelte, vergegenwärtigt ein Miscellenband 
mit Denkfchriften und Pul ‚licationen aller Art, welche fich darauf beziehen; 
das von der Soprintendenza generale herausgegebene Giornale storico degli 
ıivi Toscani 1857—1863 zeigt den regen und einfichtsvollen Verkehr der 
Archivsleitung mit der gelehrten Welt 
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Belgien. 
Die belgifche Regierung hat auf die XXVI. Gruppe ein befonderes Au; 
merk nicht gerichtet. Die Univerfitäten waren vertreten durch die Sammlun; 
für die Gefchichte des belgifchen Unterrichtswefens allerdings fehr werthvollen 
Berichte, welche die Regierung von drei zu drei Jahren feit 1794 der \ Volksver- 
tretung vorzulegen hat, und w elche t is 1870 reichen (Situation de l’enfeignement 
fup&Erieure donnee aux frais de l’tat. Rapport triennal prefente aux chambres 
legislatives le 17 Novembre 1871. Bruxelles 1872). Ferner lagen Programme und 
Statuten der an Brüffel und Löwen auf, und die Schrift von Alphonfe 
le Roy Liber memorialis. L’univerfit€ de Liege depuis fa fondation. Liege 18069. 
Die belgifchen Unive eh bieten in ihrer Entwicklung innerhalb der letzten 
Jahre kaum, was ein längeres Verweilen bei denfelben lohnte. 
   
   
  
Deutfchland 
wäre wohl am erften unter allen Ländern in der Lage gewefen, durch fein hoch- 
entwickeltes Univerfitätswefen zu glänzen, wenn dasfelbe fich zu einem leicht 
präparirbaren Ausftellungsartikel qualificirt hätte. Wir verargen es ihm nicht, dafs 
es etwas unterliefs, was nur durch grofsen Aufwand von Zeit, Mühe und Geld 
herftellbar, doch von recht zweifelhaftem Nutzen gewefenwäre. Frankreich befand 
fich in diefem Falle in einer weit günftigeren Lage. Sein Syftem der Central 
fation ift gerade auf dem Gebiete des höheren Unterrichtes mit gröfster Strenge 
durchgeführt, und an einem Orte in Paris findet fich zufammen, was eine Bedeutung 
beanfprucht. Die Univerfitäiten Deutfchlands find über TI 
  
  
   
e. Theile verftreut. 
  
   
  
  
    
  
   
    
    
   
     
   
    
     
      
  
   
   
    
   
  
   
   
  
    
  
   
   
  
   
  
   
  
   
   
   
    
   
   
     
    
    
    
   
    
   
   
  
     
  
   
     
   
   
   
	        
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