10
und Slavonien auf 1,160.085 und der er auf 095.997, zufammen auf
1,850.082 Einwohner berechnet wird. Unter den I9 Städten gibt es nur fünf mit
mehr als 10.000 Einwohnern (Agram ee ‚ Effegg 17.244, Fiume 13.314,
Warasdin 10.623 und Semlin 10.046). Für die Schulbildung wird ein fehr ungün-
ftiges Verhältnifs angenommen: 84%, der Einwohner find weder des Lefens noch
des Schreibens kundig. Beinahe zwei Drittheile derfelben befchäftigen fich mit
der Landwirthfchaft, die aber trotz der günftigen Bodenbefchaffenheit noch viel
zu wünfchen übrig läfst. Dasfelbe gilt auch von der Viehzucht. Der Gefammt-
werth der Bergbau- und Hüttenproduction im Jahre 1871 ift nur mit 283.050 fl.
beziffert, obgleich die Kupfer-, Eifen- und Braunkohlen-Erzeugung fich feit 1861
um vier bis fünf Percent vermehrt hat. Nur ein kleiner Bruchtheil der Bewohner
befchäftigt fich mit der gewerblichen Induftrie, die daher auch noch fehr zurück
ift; erft in den letzten Jahren begann man ihr eine gröfsere Aufmerkfamkeit
zuzuwenden. Die Handelsmarine zählte im Jahre 1871: 591 Schiffe von 96.428
Tonnen; der Werth des durch die Schifffahrt vermittelten Seeverkehres betrug
im Jahre 1870 bei der Einfuhr 9,416.800 und bei der Ausfuhr 7,199.900 fl.
Das deutfche Reich.
Mit einer Darftellung des deutfchen Reiches in geographifcher und
ftatiftifcher Beziehung von F. Bödiker beginnend, fchliefst der Kata alog dem
Verzeichniffe der in den Ausftellungsgruppen vorkommenden Gegenftände
l
‚rläuterungen über den Stand und das Wefen der landwirthfchaftlichen und
induftriellen Erzeugniffe, fowie deren Verhältniffe zur Kunft und Wiffenfchaft an.
In Betreff der Bergwerks-, Hütten- und Salzwerks-Produdtion, welche in Deutfchland
wefentlich durch die Ausdehnung des Eifenbahnnetzes, dem Werthe nach von
207 Millionen Thaler im Jahre 1867 auf mehr als 250 Millionen im Jahre 1871
geftiegen ift, wird bemerkt, dafs vornehmlich Preufsen feinem Kohlenreichthum
entfprechend dabei grofsen Antheil hat. Von'ı867 bis 1871 hat fich der Werth
der geförderten Steinkohlen von 39 auf 61 ee :n Thaler, jener der Eifenerze
von 5 auf 81/,, des Roheifens von 23'/, auf 351/,, der Gufswaaren von ıı Ey 18, des
Schmiedeeifens und Stahls von 56 auf 85 Millionen Thaler vermehrt. Deutfch-
and nimmt nun unter den Eifen und Blei erzeugenden Ländern den dritten Rang
ei. In Bezug auf Zink fteht es neben Belgien an der Spitze der Produdtion. In
Ausftellung find von der deutfchen Landwirthfchaft namentlich die technifchen
Handelspflanzen, wie Tabak, Hopfen, Flachs u. f. w., dann die Produdte der
Viehzucht in befonderen Gruppen geordnet. Der Tabakbau umfafst 25.000 Hectaren
Da nun der Ertrag jährlich im Durchfchnitte 28 Ctr. De zum Mittel-
preife von 8 Reichsthaler per Ctr. beträgt, fo ftellt fich der Werth auf 5,,000.000
Reichsthaler. Im Jahre 1871 war die
Einfuhr Ausfuhr
Blätter Cr. 670.191 112.082
Rollen „ 8.807 31.011
Cigarren = 12.548 2.774
Der jährliche Durchfchnitts-Ertrag des Hopfenbaues wird auf 670,000 Ctr.
veranfchlagt, wozu Baiern allein etwa 300.000 Ctr. liefert. Nächft dem erfcheinen
Elfafs- Lothringen mit 120.000 und Württemberg mit100.000 Ctr. als die bedeutend-
ften Producenten. Nürnberg ift im Laufe der Zeit der Hauptmarkt des ganzen
deutfchen Hopfenhandels geworden. Sogar Brabant, Frankreich und Amerika
fuchen für den Abfatz ihrer Erzeugniffe den Nürnberger Markt. Mit Flachs und
Hanf find in Deutfchland 5%, des Ackerlandes bebaut. Importirt wird jährlich
für 15 Millionen, exportirt für ı1!/, Millionen Mark, fo dafs der Bedarfnoch bei weitem
nicht gedeckt erfcheint; « dagegen hat der Weinbau bedeutende Fortfchritte aufzu-
weifen. Derfelbe umfafst in Deutfchland 125.000 Hecdtaren, wovon 32.000 Hectaren
Re u pen
ee
nn
ti;
de
bi
4:
fc