Full text: Die Leistungen der Statistik und allgemeine Bildungsmittel (Heft 12)

   
   
    
    
      
      
    
    
    
        
      
    
     
     
    
    
   
   
     
      
   
   
     
    
   
   
    
   
   
     
     
   
    
    
     
    
      
        
    
     
   
       
     
    
   
  
    
   
  
   
   
   
   
    
    
  
  
  
  
26 J. Löwent!t 
  
   
arum zu thun, den dichten Schleier zu lüften, der Portugal 
vor Europa’s Augen verhüllt und die über dasfelbe verbreiteten irrigen Urtheile zu 
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berichtigen. Es ift ihm in der That gelungen zu zeigen, wie fehr die adminiftrative 
o©- 
Es war dem Verfaffer d 
  
Verwaltung des Königreiches nach den beften von anderen Staaten gebotenen 
Muftern organifirt ift, wie fehr Handel und Induftrie fich entwickelt haben und 
dafs felbft die Colonien, I Zeit vernachläffigt, fich eines fteigenden Wohl- 
ftandes erfreuen und die Opfer zu belohnen beginnen, welche das Mutterland 
ihnen gebracht. Portugal hatte nach der Zählung vom Babe 1870 mit Einfchlufs 
der benachbarten Infeln Angra, Funchal, Horta und Ponta delgado 4,362.011 
Einwohner, und der Verfaffer macht kein Hehl daraus, dafs für ae Schulbildung 
diefer Bevölkerung nur theilweife gehörige Sorge getragen wurde. Portugal hatte am 
Ende des Jahres 1872 eine confolidirte Schuld von 1.653,911.102° 58 und eine 
fchwebende von 76,378.519'92, zufammen 30,289.622°50 Fr., eine ae 
drückende Laftfür das en er äiefele jedochal 
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s gerechtferti ıgt terach 
et,in Erwägung, dafs fämmtliche feit dem Jahre 1857 unternommenen Anleihen nur 
Ü x nützliche und produdtive Bu selen nes haben. So z. B. wurden auf 
den Bau von Eifenbahnen feit 1866: 87,973.785 Fr. verwendet. Im Verhältniffe zur 
fü 
  
Einwohnerzahl ift jedes Individuum in Portugal direct und indi 
befteuert, gegen 17'85 im Jahre 1866. 
ect mit 23. Fr. 00.C. 
Der Verfaffer bemerkt, dafs Portugal fich nie zu einem Induftrielande heran- 
bilden werde. Es ift feiner Natur nach mehr auf den Ackerbau angewiefen, der 
aber ebenfalls feinen Cerealienbedarf nicht fo weit deckt, um nicht zu einer fehr 
bedeutenden Einfuhr feine Zuflucht nehmen zu müffen. Nur der Weinbau ze 3 
als lohnend und genügt nicht nur dem eigenen Bedarfe des Landes, fondern ver- 
anlafst auch einen namhaften Export, deffen Werth für das Jahr 1870 mit 
48,087.037 Fr. beziffert wird, und zwar Madeira für 1,814.155, Porto für 40,290.216 
und andere Sorten für 5,982.716 Fr. Eine ehankallz anfehnliche Ausfuhr gewährt 
die mit Vortheil betriebene Viehzucht. Im Jahre 1870 konnten 82.712 Pferde 
29.905 Ziegen, 82.712 Schöpfe, 32.509 Schweine, 30.899 Ochfen und 900 M: 
thiere gröfstentheils nach England exportirt werden. Wenn Portugal jedoel ı 
induftrielles Land keinen fehr bedeutenden Rang einnimmt, fo ift doch nicht in 
  
  
  
    
Abrede zu ftellen, dafs es einige Induftriezweige mit Vortheil zu pflegen wufste. 
Dahin gehört zuförderft die W nme aaren-F abrication welche befonders fchwung 
in der Stadt Covilha betrieben wird. Ihr reiht fich die a 
an, mit Abzugsquellen in den portugiefifchen Colonieı Afıen und Afrika, in Bra- 
filien und Spanien. Aufserdem werden orbigsefitche a als BUEBre nA: 
  
wähnt, fowie auch in einigen anderen Richtungen das Streben nach Fortfchrit 
nicht zu verkennen ift. Unter den Inftituten, welche auf diefen einen vorz Beben 
Einflufs ausüben, wird der in Liffabon errichtete er isses genannt. Der- 
felbe verdankt feine vi 
  
   
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elen Erfolge den unermüdlichen Bemühungen des Herrn 
J.H.FradeffodaSilveira, welcherin Anerkennung feiner Verdienfte um die 
Induftrie zum portugiefifchen Generalcommiffär in der Wiener Weltausftellu 
ernannt wurde. Den Schlufs der ftatiftifchen Ausweife bildet der Handelsverkehr. 
der ebenfalls als merklich rlehreican bezeichnet wird. Der Werth der Einfuhr 
im Jahre 1870 betrug 25.341,244.300 und jener der Ausfuhr 20.293,457.000 Reis. 
I 'ortugal’ s Verkehr mit Oef kerreier war bis zum Jahre 1870 nur in einzelnen Jahren 
von einigem Belang, es unterliegt jedoch keinem Zwei a lafs der neuefte zwifchen 
beiden Staaten abgefchloffene Handelsvertrag viel zur Steigerung des Verkehrs 
zwifchen denfelben beitra agen werde. 
  
Als einen werthvollen Beitrag zur Landestftatiftik dürfen wir auch die Andeu- 
tungen desfelben Verfaffers über die Verhältniffe der portugiefifchen C olonien: 
Cap .Vert, St. Thomas, Angola, Mozambik, Goa, Macao und Timor betrachten. Es 
wird conftatirt, dafs die überfeeifchen Anfiedlungen ebenfalls in der neueften Zeit 
wefentliche Fortfchritte gemacht haben, was fchon daraus hervorgeht, dafs 
  
   
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rend der Staat im Verwaltungsjahre 1864—1865 noch ein Deficitvon a 
  
     
   
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