Full text: Die Leistungen der Statistik und allgemeine Bildungsmittel (Heft 12)

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46 J- Löwenthal. 
Vereine die Förderung der landwirthfchaftlichen Intereffen angelegen fein. Dahin 
gehören die bereits im vorigen Jahrhundert gegründeten Ackerbau-Gefellfchaften 
in Rheims, Tours, Paris, La Rochelle, Rouen, Lyon, Orleans, Soiffons, Bourges, 
Alengon und Auch; 
Gefellfchaften. 
Frankreich hatte auch die hohe Wichtigkeit der Thier-Arzneikunde bereits 
im verfloffenen Jahrhundert durch Errichtung der Thier-Arzneifchulen in Lyon und 
Alfort (Seine) anerkannt. Eine dritte in Touloufe wurde im Jahre 1835 ein- 
geweiht. Jedes diefer Inftitute umfafst fechs Lehrftühle und der Unterricht erftreckt 
fich über Anatomie, Phyfiologie, Zoologie, Phyfik, Chemie, Pharmakologie, 
Toxikologie, Hygiene, Botanik, Pathologie, Therapie, Sanitätspolizei. In den er- 
wähnten drei Schulen find feit deren Gründung 14.091 Zuhörer aufgenommen und 
in Touloufe vom Jahre 1835 bis 1872: 1300 Aerzte mit Diplom verfehen worden. — 
Ueberhaupt geht aus den Vorlagen in der Weltausftellung hervor, wie fehr auch 
bemüht ift, dem Bildungswefen nach allen Richtungen hin jeden 
leiften. Nicht weniger als 202 öffentliche und Privatfchulen und 
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gegenwärtig zählt Frankreich 353 Ackerbau- und Gartenbau 
Frankreich 
Vorfchub zu 
Erziehungsanftalten haben fich an denfelben betheiligt. Die „Ecole pratique des 
hautes etudes“ in Paris hat fich die Heranbildung tüchtiger Lehrkräfte zum Ziele 
gefetzt und wurde für ihr erfolgreiches Streben von der Jury durch einen Ehren- 
preis ausgezeichnet, aber auch andere Inftitute und Vereine hatten fich in 
Betracht ihrer die Volksbildung und namentlich die fittliche wie die geiftige Ver- 
befferung der arbeitenden Claffen erftrebenden Leiftungen vielfeitig der Aner- 
kennung 
in Paris wirkenden „Affociation politechnique pour l’inftrudtion gratuite des 
in der Ausftellung zu erfreuen. Nennen wir hier in diefer Beziehung die 
ouvriers*, das „Confiftoire Ifra&lite*, die „Ecole de commerce“, der „Handels- 
kammer“, die verfchiedenen Orphelinats zur Erziehung und Heranbildung der 
Waifen, die „Salle d’afyle communale“ zur Einbürgerung des Fröbel’fchen 
Syftems der Kindergärten, die „Societ@ de protection“, die fich mit fehr grofser 
Humanität der Lehrlinge und Kinder in den Fabriken annimmt, die die landwirth- 
fchaftlichen und induftriellen Wiffenfchaften fördernden Vereine in verfchiedenen 
Städten. Auch einigen Buchhandlungen gebührt die Anerkennung, durch gediegene 
Schriften zur Verbreitung nützlicher Kenntniffe beizutragen, fo Hetzel durch 
feine Kinderfchriften und Abhandlungen über Erziehungswefen, Lande und 
Lechevalier durch ihre Wandkarten und Atlanten, Lahure durch die Heraus- 
gabe der franzöfifchen Claffıker für die Jugend. Ueber die periodifche Preffe 
fanden wir nichts vor. 
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In Algerien macht das Bildungswefen unter der europäifchen - Bevöl- 
kerung merkliche Fortfchritte. Für den Elementarunterricht forgten im Jahre 1870 
in den drei Departements Algier, Oran und Conftantine 371 öffentliche und 
97 Privatfchulen, welche von 52.394 Schülern befucht wurden. Der höhere Unter- 
richt wird in dem Lyceum von Algier und in den Gymnafien von Bona, Conftan- 
tine, Philippeville, Oran und Tlemcen mit dem beften Erfolg ertheilt. In Algier 
befteht auch eine medicinifche und pharmaceutifche Schule. Faft jede Stadt hat 
ihre Buchdruckerei und ein oder einige Journale, welche wie viele wiffenfchaft- 
liche Werke theils in franzöfifcher, theils in arabifcher Sprache erfcheinen. Die 
öffentlichen Bibliotheken befitzen viele fehr alte, gut erhaltene und kaligraphifch 
fehr zierlich ausgeführte arabifche Manufcripte. 
Italien. 
Wenn wir die maffenhaft in der italienifchen Galerie aufgehäuften Druck- 
[chriften aller Art mufterten, fo konnten wir uns der Bemerkung nicht erwehren, dafs 
viele mit unterlaufen, welche eine noch fo gelinde Kritik fchwerlich beftehen und 
wohl bei einiger auch nur oberflächlichen Prüfung derfelben nicht neben anderen 
   
  
gröf 
  
	        
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