Full text: Der Welthandel (Heft 28)

   
DER WELL HANDEL. 
(Additionelle Ausstellung Nr. 6.) 
Bericht von 
DR GARL IHBHOMASRICHF ER, 
rk. k. 0.0. Profeffor der Staatswifenfchaft an der Univerfitätzu Prag. 
EINLEITUNG. 
„Auf wenigen Gebieten des volkswirthfchaftlichen Lebens treten die Fort- 
fchritte unferes Zeitalters in fo einfchneidenden und durchgreifenden Reformen 
hervor, als auf dem Gebiete des Welthandels, und zwar fowohl in Bezug auf deffen 
Bedeutung, als auf defien Umfang. 
„Wenn die raftlos fortfchreitende Entwicklung des Culturzuftandes der 
verfchiedenen Staaten und Völkerfchaften den Weltverkehr belebt und die Solida- 
rität der Intereffen mehr und mehr zum allgemeinen Bewufstfein bringt, fo müffen 
anderfeits die flets wachfenden Ziffern, durch welche der jeweilige Stand des 
Welthandels zum Ausdrucke kommt, einen Rückfchlufs auf die Fortfchritte der 
Länder in materieller und intellectueller Beziehung geftatten. 
„Ein Culturfortfchritt auf irgend einem Punkte der Erde macht fich über 
den ganzen der Cultur zugänglichen Raum hin fühlbar. Die Alles beherrfchenden 
Leiftungen der menfchlichen Intelligenz auf technifchem und commerciellem 
Gebiete und die Ausbildung der Transportmittel, namentlich in Folge der Ein- 
führung des Dampfes, waren nicht blofs von den wohlthätigften Wirkungen auf die 
davon unmittelbar berührten Culturvölker begleitet; fie haben ihre befruchtende 
Kraft auch weit über den Ocean getragen und nicht nur den Europäer und feine 
Abkömmlinge jenfeits der Grenzen des von ihm bewohnten Welttheiles an neue 
und vermehrte Bedürfniffe gewöhnt, ihn arbeitsluftiger, wohlhabender und in 
Folge deffen kauffähiger gemacht, fondern auch den Bewohner der fernften Zonen, 
der Jahrhunderte lang gewohnt war, für Befriedigung feiner mäfsigen und 
befchränkten Bedürfniffe zu arbeiten, in den grofsen Kreis des Weltverkehres 
gezogen und ihn befähigt, die Producte feines Schaffens beffer zu verwerthen und 
andere Erzeugniffe dafür einzutaufchen, deren Verbrauch ihn mehr und mehr den 
Culturvölkern nähert. Daher die grofse wirthfchaftliche I 
handels, der raftlos vorfchreitend, durch feine eigene Kraft fich immer neue Gebiete 
erfchliefst, unaufhaltfam hinwegfetzt über Berge und Meere und für die Dauer keine 
politifchen Grenzen, fondern nur Productions- und Confumtionsgebiete kennt. Aus 
diefem Grunde dürfte auch die jeweilige Ausdehnung des Welthandels einen zuver- 
läffigen Mafsftab für deu Culturzuftand verfchiedener Zeiten geben, wie auch die 
Betheiligung eines jeden Volkes an diefem Gefammtverkehre einen Anhaltspunkt 
FE 
für die Beurtheilung feiner Leiftungsfähigkeit fowie für die Kauf- und Confumtions- 
ı 
3edeutung des Welt 
  
fähigkeit feiner einzelnen Theile liefert. 
   
    
    
  
  
   
   
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
Be Senne san ran Toren ER nn RP Im ng TE TEE TEE wen sent “ = = : 5 FE 
ELBE ro een een Ve nee mernagee e Sun, = = 
Barren Bar nee VE ag Lay ea Os EhEPRIEeEEE TEE TE Foo 
” 
: 
TR BI EI re ER k 
  
   
a Ve OO 
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.