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Russland. 91
lich zwifchen 3und ro Pud weben, und
ihr zu Gebote ftehen, kann eine Familie täg
ter Qualität der Leinwand hieraus
ein Arbeiter kann in derfelben Zeit gemäl:
5 bis 10 Arfchinen verfertigen. Der Arbeitslohn für eine Arfchine fchwanktzwifchen
peken. Die in den grofsen Dörfern erzeugte Leinwand wird bis nach
3 und IO Ko
Nifehnei Nowgorod, bis Roftow und fogar bis nach St. Petersburg und Moskau
verkauft. Auch in einigen Ortfchaften der Diftricte Roftow. Pofchekonje und
Rybinfk wird die .Leinwandfabrication betrieben. Im Gouvernement Jaroflaw
bildet die Bearbeitung des Flachfes die ausfchliefsliche Befchäftigung der Bäue-
rinen während der langen Winterabende. Koftroma erzeugt zumeift Tafel- und
damascirte Leinwand. Den Mittelpunkt diefer Induftrie bildet das Dorf Witfchuk;
auch im füdlichen Theile des Diftridtes Kinefchma wird diefelbe lebhaft betrieben.
In einem anderen Theile desfelben Diftrietes, und befonders im Dorfe Refchma,
{owie in den Bezirken Koftroma und Nerekta find es wiederum die feinen Lein-
wandarten. welche faft ausfchliefslich verfertigt werden. Leider ift diefem Zweige
der Induftrie-keine Entwicklung vergönnt. Die durch den grofsen Bedarf der in
der Nähe befindlichen Mafchinenfpinnereien herbeigeführte Erhöhung der Flachs-
rückt um fo empfindlicher auf die Hausinduftrie, als die Erzeugniffe diefer
letzteren keine höheren Preife erzielen können. Die gewöhnlich nicht gebleichte
Leinwand wird per Arfchine für ı8 bis 35 Kopeken verkauft. Das Dutzend Ser-
vietten koftet 8 Rubel, ein Tifchtuch 85 Kopeken bis 2/, und felbft 10 Rubel, je
nach der Arbeit. Die Weber, welche mit den Webketten der gefchickteften
Arbeiter und auf Beftellung der Capitaliften arbeiten, können wöchentlich 1, bis
> Rubel verdienen. Erhalten fie eine Kette von 120 Arfchinen Länge und 1!
Arfchinen Breite, fo kann fich ihr Verdienft auf 2 bis 7 Rubel fteigern; für eine
Kette von Servietten in gleicher Länge und Breite beträgt derfelbe 4 Rubel,
für eine Breite von 2 Arfchinen 6 bis 7 Rubel, für 3 Arfchinen Gefpinnft von
geringerer Güte Io bis ıI Rubel und für die befte Qualität ı2 bis ı5 Rubel.
Diefe Verdienfte würden ganz annehmbare fein, wenn es den Webern nicht
häufig begegnete, dafs fie ganz ohne Arbeit blieben, indem die Fabrikanten
wegen der Entwicklung der mechanifchen Weberei fich genöthigt fehen, eine
Einfchränkung in der Vertheilung der Webketten. eintreten zu .laffen. Der
gewöhnliche Verdienft eines Webers beträgt im Durchfchnitte jährlich 25 bis
30o Rubel; nur einer kleinen Anzahl Arbeiter gelingt es durch unfäglichen
Fleifs, 50 bis 60 Rubel jährlich zu verdienen; fie müffen zu diefem Behufe min-
deftens 10 Arfchinen Leinwand von geringerer Breite in einem Tage verfertigen.
Doch gibt es nur fehr wenig Arbeiter, die fich ausfchliefslich mit Weben befchäf-
tigen; nur die Bauern des Dorfes Apoliky find, da fie keinen Boden befitzen,
gezwungen, das ganze Jahr hindurch am Webftuhle zu arbeiten. Die Frauen und
Kinder haben an der Webe-Induftrie einen grofsen Antheil. Die Letzteren befchäf-
tigen fich mit der Abhaspelung des Garnes auf die Spulen und verdienen jährlich
10 bis 12 Rubel. Im Gouvernement Kafan ftellen die Bauern nur eine halbe Million
Arfchinen zum Verkauf; doch zeichnet fich diefe Leinwand durch ihre Weifse,
rhaftigkeit aus. Die berühmtefte Leinwand ftammt aus Sukejewo
preife <
Feinheit und Daue
im Bezirke Tetiufch und aus Podberezje im Diftridte Swiajfk. In den Bezirken
Kaliafın, Kafchin und Wifchnewolotofchok des Gouvernements Twer wird eben-
falls fehr weifse und feine Leinwand erzeugt; doch ift diefelbe von geringerer
Solidität. In kleinen Quantitäten wird feine Leinwand noch von den Coloniften
in den Gouvernements Warfchau, Plock und Kalifch, fowie in den Meierhöfen der
Oftfee-Provinzen verfertigt. In den übrigen Gegenden, und vornehmlich in den der
Weichfel benachbarten herrfcht die Fabrication der ordinären Leinwand vor. Die
im Norden erzeugte Leinwand wird als die gröbfte betrachtet; die Gouvernements
Wjatka, Wologda und Olonez theilen fich in diefe Fabrication. In einigen Gou-
vernements befchäftigt man fich hauptfächlich mit der Verfertigung von Säcken
befonders in jenen, wo ein lebhafterer Getreideverkehr herrfcht. Der Werth der
im Gouvernement Twer verfertigten Säcke beziffert fich mit mehr als 100.000 Rubel.