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<limatifches.
Das ruffifche Reich fetzt den einen Fufs in Europa, den anderen in
nieder; feine mächtigen Arme breitet es von Norden nach Süden und von
nach Weften aus, einen Längenraum von nahe an 2100 Meilen umfaffend. Wen
bei den Bewohnern des weftlichften Punktes diefes riefengrofsen Reiches ı2 Uhr
Mittags ift, fo zählen die des öftlichften rı Uhrısz Minuten Nachts. Das Uralgebirg
trennt das europäifche Rufsland von dem afıiatifchen. Erfteres if gröfstentheils
eben, nur füdlich und öftlich erheben fich grofse Gebirge; die in der Mitte
Landes befindlichen find wenig beträchtlich. Im Norden trifft man grofse Seen;
im Süden endlofe Steppen. Sowohl nördlich gegen das Baltifche und Eismeer. wie
füdlich gegen das Schwarze und Cafpifche Meer fenkt fich derBoden. Das afıatifche
Rufsland bildet eine unermefßsliche Ebene, die nur hin und wieder durch Gebirge
unterbrochen wird. Flach gegen das nördliche Eismeer erhebt es fich allmälig
gegen Süden bis zu den hohen Gebirgen, welche Rufsland von China fcheiden.
Beide grofsen Ländertheile kann man ihrem Klima nach in folgende vier Regionen
theilen:
des
Nord. oder Eisregion. Im europäifchen Rufsland umfafst fie einen
Theil der Gouvernements Archangel und Finnland; im afiatifchen einen Theil de:
GouvernementsPerm, Tobolfk und Irkutfk. In diefen Gegenden, über den 67.Gra!
nördlicher Breite hinaus, zeigt die Natur eine gar traurige Monotonie. Ke:
Baum, ja felbft kein Strauch ift hier zu erblicken; moosbedeckte Steppen un
Moräfte werden am äufserften Ende nordöftlich durch einen Aft des ochotfkifchen
und nordweftlich durch den lappländifchen Gebirgszug begrenzt. Im Innern
diefer Gegenden thaut der Boden, jedes Anbaues unfähig, niemals auf; nur mage-
res Geftrüpp bedeckt ihn; die Thiere bleiben klein undfchwächlich. und auch de:
Menfch fleht auf einer fehr niedrigen Stufe. Nomadifirende Völkerftämme friften
in diefen unwirthlichen Gegenden kärglich ihr Leben; Jägerei und Fifchere:
fowie ihr treuer Gefährte: das Rennthier, erhalten fie. In Sibirieı beginnt die Eiı--
region vom 62. Grade nördlicher Brei e, und hier erfcheint die Natur noch fie
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mütterlicher als im höchften Norden von Europa. Vom September an wird die
Kälte fo heftig, dafs das Queckfilber zum Hämmern gefriert. Alljährlich bleibt
vom Ende September bis Anfang Juni das Weifse wie das Eismeer mit dicken
Eife bedeckt. Die Ströme, welche fich nach dort ergiefsen, friere
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n noch eher und
thauen noch fpäter auf. In dem kurzen Sommer, welcher das Eis der Sümpfe kaun
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