Full text: Russland (Heft 70)

  
  
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Siiden haben fich zwar die Terrains, 
  
welche von Seite der Grofsgrund- 
befitzer cultivirt wurden, feit Abfchaffung der Leibeigenfchaft reducirt; es wird 
aber diefe Reduction durch die gröfseren Terrains vollffändig compenfirt, welche 
nun von Seite der Bauern, bebaut werden, die fowohl als Käufer, wie als Pächter 
des Grofsgrundbefitzes auftreten. 
In den Terrains der fchwarzen Erde kann man nicht nur eine Zunahme der 
Production, fondern auch eine Zunahme der gefammten, dem Ackerbau gewid- 
meten Fläche conftatiren. 
In Bezug auf diefe Zunahme, refpedtive Abnahme,ift die nachfolgende Tabelle 
zufammengeftellt worden, welche in intereffanter Weife die von Tengoborsky 1850 
veröffentlichten und die durch den ftatiftifchen Atlas 1860 angeführten Z 
Vergleichung bringt. 
  
iffern zur 
Nach M. Tengo- Nach dem fta- Schätzung der 
borsky tiftifchen Atlas. Commiffion der 
In Taufenden, Enqu£te 
Defsjätinen 
Verminderung: 
. Nord- und Central-Gouvernements (2) 21,840.867 
. Gouvernements von Weifs-Rufsland 
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und Litthauen (3) 
  
‘Verminderung 19 1/2 0/o 
8719 / 
Zunahme: 
  
  
  
ı. Baltifche Provinzen 1,140.427 1.753 
2. Central-Gouvernements (4) 27,488.00C 29.295 
3. Gouvernements an den Ufern der 
Wolga und jenfeits derfelben (5) 7.391.000 7.209 12,513.013 
4. Gouvernements des Südens 0,531.283 9.795 0,287.315 
5. Gouvernements des Südweftens (8) 7,217.185 8.082 8,502.280 
(Zunahme 30 1/2 0/0) 49,707.895 506.134 61,870.719 
Totale 82,322.871 88.801 90,158.000 
Der Bericht gibt namentlich an, dafs der Grad der Fruchtbarkeit des 
Bodens im Norden ein fehr geringer ift, und dafs dafelbft nur die niedrig gelegenen, 
an Wafferläufe grenzenden Terrains, die gleichzeitig den Herbftüberfchwem- 
mungen ausgefetzt find, Getreide erzeugen; aber auch. hievon ift die Qualität nur 
eine mittelmäfsige, und ergibt der Ertrag bei aller Sorgfalt, welche darauf ver- 
wendet werden mufs, höchftens 6 bis 7 Korn. 
Der Durchfchnitt der Erträgniffe ift hier nur 2 bis 3 Korn. 
Immerhin ift bei den Grofsgrundbefitzern aber auch hier der Ertrag höher, 
als bei den Bauern. 
Eine Ausnahme davon machen nur jene jungfräulichen Terrains, welche 
durch die Afche der abgebrannten Wälder gedüngt werden, wodurch die Erträgniffe 
der bäuerlichen Terrains fo grofs werden, wie die der Grofsgrundbefitzer. 
In der weitläufigen centralen Region, wie in der des Südens und Süd- 
weftens zeigen fich fehr erhebliche Differenzen in den Erträgniffen an verfchie- 
denen Cerealien, und man fieht je nach der Bearbeitung der aneinander grenzen- 
den Felder vollftändig verfchiedenen Ertrag. 
Leider haben die fchlechten Ernten in den Jahren 1868, 1869 und 1871 
auf die eigentlichen Grundbefitzer wie auf die Bauern einen fehr ungünftigen Ein- 
flufs ausgeübt, und es find die Fälle allzu häufig vorgekommen, wo nicht nur 
das Korn für die Ernährung mangelte, fondern auch die Ausfaat abgängig war. 
Die Durchfchnittserträgniffe der letzten zehn Jahre find nach dem Rapport 
der Commiffion die folgenden gewefen: 
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Ann 
  
  
   
  
  
 
	        
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