Full text: Russland (Heft 70)

   
  
Inmäfsigkeit hat, wie allerfeits bekannt, dafelbft gar traurige Fol 
gehabt. Abgefehen davon, dafs fie die geiftige Entwicklung vollftändig verhindert, 
übt fie auch auf den körperlichen Wohlftand unheilbringende Einflüffe aus. 
  
Es kann conftatirt werden, dafs d Trunkfucht hauptfächlich in Grofs- 
Rufsland zu finden ift, und dafs im Süden und Südweften, alfo da, wo jetzt fchoı 
  
eine beffere Wirthfchaftsweife platzgegriffen, auch diefes Uebel mehr und mehr 
verfchwindet. 
Die Commiffion theilt namentlich mit, dafs fich die Trunkfucht in Grofs- 
Rufsland nicht nur als perfönliches Lafter darftellt, fondern dafs fie mit allen Fett- 
| 1 eiertagen in enger Verbindung fteht, unter deren Vorwand die 
fich oft dem übermäfsi 
   
   
   
   
en Genuffe des Branntweines hingibt. 
  
ı das wahr ift, was hier gefagt wird, fo wäre vornehmlich zu bekl lagen, 
hrer Mitglieder auf- 
  
welche die Gemeindevertretung einem i 
darin befteht, dafs eine gewiffe Stier Branntwein an 
os das Zeichen einer tiefen Demoralif ation zu fehen. 
Im Publicum und namentli im Auslande hat Anfıcht platz iffen 
ttfächlich der ftets wachfenden 
      
  
dafs die traurigen Fortfchritte der Trunkfucht hauyy 
Anzahl von Schänken und Branntwein- Verkaufsftätten zugefchrieben werde 
müffen 
Es wird indeffen durch die gefammelten Mittheilungen feftgeftellt,. dafs voı 
welche mit der Abfchafiung der Leibeigenfchaft 
die Anzahl der un in den verfchiedenen 
Einführung der Getränkefteuc 
  
zufammenfiel, 
Theilen des Reiches fehr ungleich vertheilt war. 
In den Gouvernements von G ‘ofs-Rufsland, welche dem Pachtfyftem unter- 
worfen waren, exiftirten 13.815 Schankftätten, weiche in den Regiftern eingetragen 
waren, und aufserdem noch eine aufserordentlich grofse Anzahl von Ve 
  
ufsftätten, 
welche von der Stadt felbft oder auf dem Lande von den Eigenthümern des 
Befitzes die Bewilligung erhalten hatten. 
o©- o- 
Bei Arten von Verkaufsftätten zufammen können etwa auf 30.000 Eta- 
bliffements veranfe] 
  
    
    
In den andereı 
ftätten viel bedeutender. 
Es waren deren 55.392 in den fechzehn privilegirten Gouvernements der 
Provinzen des Welt 
Provinzen und 2200 in den Gebieten der Kofaken des Don. 
nds war die Anzahl der Branntwein-Verkaufs 
  
  
> 
  
‚in Klein- und Neu-Rufsland, ee in den baltifchen 
fe} 
Diefs macht für ganz Rufsland zufammen mel 
Nach Einführung des S 
ır als 93.000 Verkaufsftätten. 
7 
1 
  
      
  
fe hat fich diefe Anzahl auf das 
  
yftems der Acc 
Doppelte gefteigert, und zwar in den grofsruffifchen Gouvernements, und weiteı 
zugenommen bis zum Jahre 1865, in welchem die Ziffer von 80.962 erreicht 
worden ift. 
Von diefem Zeitpunkte angefangen ift eine Herabminderung zu conftatiren, 
und betrug die Zahl u Jahre 1871 nur mehr 64.799. 
  
In den Ländern der Kofaken des Don kann man ebenfalls anfangs eine 
Zunahme conftatiren; es flieg die Zahl der Schänken auf das Doppelte, fo dafs 
1804 fchon 4011 beftanden; fodann kommt eine fucceffive Verminderung | 
Ziffer 2183. 
Diefelbe Thatiache kann man auch in den fogenannten privilegirten Gouver-- 
nementsundinden baltifchen Provinzen bemerken; in den erfteren gab es im Jahre 
1803 67.743, im Jahre 1864 82.320 und im Jahre 1871 67.967 Schänken, in den 
baltifchen Provinzen im Jahre 1863 7386, im Jahre 1864 7206 und im Jahre 1871 
5066 ee 
is zur 
Wir bekommen daher für ganz Rufsland im Jahre 1803 137.744, im Jahre 
1804 172. ne und een im Jahre 1871 eine Anzahl von 139.970 Sch änken. 
Diefe Zahlen fi ei zu erklären. 
   
     
     
    
      
     
       
    
    
    
      
  
     
     
  
   
   
     
     
    
     
    
     
     
       
    
     
      
      
   
    
      
       
     
   
    
    
   
  
  
  
   
    
 
	        
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