Full text: Russland (Heft 70)

  
  
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So kommt es denn, dafs längs der Strafsen, welche vom grofsen Viehtrich 
nach den Hauptftädten gewohnheitsmäfsig benützt werden, die Viehzucht ganz 
unmöglich ift, weil das Contagium aus den Steppen permanent in diefe Gegenden 
getragen wird, und alle Mafsnahmen, we lche dagegen getroffen wurden, haben bis 
jetzt wenig oder gar kein Refultat gehabt, wobei wir allerdings anführen müffen, 
d date vielleicht diefe Mafsnahmen nöch lange nicht intenfiv genug und mit jener 
Energie getroffen wurden, welche eine entfchiedene Bekämpfung der Seuche im 
ganzen Reiche auf einmal nothwendig macht. 
Rechnet man hiezu noch die Lethargie der bäuerlichen Bevölkerung in 
diefer Beziehung und die geringen Anftrengungen von Seite der T ransportanftalten, 
fo findet man die Erklärung für diefe traurige Thatfache. 
Als einen Lichtpunkt kann man indeffen anführen, dafs es doch einzelne 
Gegenden gibt, in denen die Viehzucht Fortfchritte macht, wie in den drei balti- 
fchen Provinzen, wo man bereits jetzt zu der gerechtfertigten Anficht gekommen 
ift, dafs die Viehzucht zu den ertragreichften Momenten der Landwirthfchaft 
gehört, für welche Thatfache übrigens die fteigenden Ausfuhrziffern in den balti 
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{chen Provinzen fprechen. 
Auch in den Provinzen des Nordoftens läfst fich ein gewiffer Fortfchritt 
ynftatiren. und ift es namentlich erfreulich, dafs derfelbe von der BL 
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Bevölkerune auseeht, die gleichzeitig auch bereits der Wiefencultur grofse Sorg 
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falt zuwendet. 
Endlich if im nördlichen Theil auch dieKäfebereitung mehr eingeführt 
uter Einflufs auf die Viehzucht geübt worden, fo dafs trotz un- 
und dadurch ein gu 
günftiger Umftände eine Be der Anzahl des exportirten Viehes nachzuweifen 
ift. Die nachfolgenden Zahlen geben ein Bild der Exportation in den letzten 
20 Jahren. 
1852 bis 1856 91.000 Köpfe, 18.000 Köpfe Jahresdurchfchnitt 
1857 „. 1001 15000, 23,000. 2, = 
1802 ..,: 1800--170.000 e 38.000: ,; 5 
1807: 4. 1071 407.000 5 93.000 n 
Die Fleifchausfuhr hat die nachftehende Fludtuation durchgemacht: 
1852 bis 1850 121.000 Pud. 
1857 „ 1801 380.000, 
1862 „ 1806 184.000 „ 
a Ey 279.000, 
Der Export von T alg hat fich ftark vermindert: 
Ir hs 1856 11.600.000 Pud. 
1557. 52.1901 10,102.000 ., 
1802 „ 1800 127925000: 
1807 „ 1871 9,337.000 
In der letzten fünfjährigen Periode ift die Abnah ıme conftant, und im Jahre 
1871 ift die Exportation anf 932.000 Pud gefallen, wodurch die niedrigfte Ziffer 
der letzten 20 Jahre erreicht worden itt. 
Diefer Umftand mag wohl davon herrühren, dafs die Anzahl des für die 
Talgbereitung gefchlachteten Viehes fehr abgenommen hat und dabei in den 
letzten zehn Jahren die Preife des Viehes eine fteigende Tendenz verfolgen. 
Die Viehpreife haben fich verdoppelt und fogar in einigen G a einen 
noch höheren Stand erreicht, wozu natürlich auch die Preife des vertheuerten 
Futters beigetragen haben. 
Auf den grofsen Unterfchied zwifchen Frühjahrs- und Herbftpreifen haben 
wir fchon früher hingewiefen. 
Es wurde bereits oben erwähnt, dafs die Anzahl der Pferde von 1851 bis 
1871 eine Verminderuug erfahren hat. Dagegen läfst fich in der letzten zehn- 
jährigen Periode eine V ermehrung von über eine halbe Million nachweifen. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
    
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
     
   
   
   
   
  
    
  
   
  
  
  
   
  
  
  
     
  
   
  
  
   
  
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
     
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