Full text: Türkei (Heft 32)

   
  
  
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einigen Confularämtern; dann nahe der Küfte Gafa (Gazza) mit angeblich 
30.000 Einwohnern (?), bedeutend durch Baumwoll-Weberei und Seifenfiederei, 
fowie wenigftens in früheren Zeiten als Marktplatz für die durch die Beduinen 
den Mekkakarawanen abgenommenen Stoffe. Im Innern: Jerufa lem, El-Küds 
oder Kuds-i-fcheriff, Kreis-Hauptftadt mit beiläufig 25.000 Einwohnern, mit 
Induftrie in Bein- und Perlmutter-Schnitzereien und dergl. und mit ziemlich 
bedeutendem, durch die Pilger betriebenen Handel, Sitz vieler Confulate; 
Nablus mit wahrfcheinlich 10- bis 12.000 Einwohnern (worunter befonders viele 
Mohamedaner) in fehr fruchtbarer Gegend, daher mit bedeutendem Handel, auch 
mit Seifenfiederei und Wollmanufadtur; Safed mit Baumwoll-Weberei und 
Indigofärberei, dann Nafira (Nafareth), Tabarich (Tiberias) und andere 
kleinere Orte. 
Die Communicationen diefes Gebietes find fchlecht. Hauptverbindungen 
find von Jaffa nach Jerufalem und nach Nablus, und von Gafa nach Jerufalem und 
nach Damascus. Unter den Häfen wird Jaffa von allen, Akka und Haifa von den 
meiften Poftdampfern berührt. Im Süden herrfcht ziemlich reger Verkehr mit 
Egypten und mit Arabien. 
Hinterfyrien. 
Oeftlich von Antilibanon und vom Jordanthale dehnt fich gegen den 
unteren Euphrat hin eine weite, 2000 bis 2500 Fufs über dem Meere liegende 
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Ebene. mit mehreren ifolirten Berggruppen aus, welche geg 
Wüfte und gegen Süden durch das Hochland der öftlichen Belka in die arabifche 
  
Wüfte übergeht. 
Diefes grofse hinterfyrifche Gebiet, welches gröfstentheils zum hydro- 
raphifchen Gebiete einiger fumpfiger Binnenfeen und in Süd-Weft zu dem des 
Jordan gehört, befitzt in feinem gröfseren öftlichen Theile den Steppen- oder 
Wüftencharakter, hat aber gleichwohl im Weften mehrere Landftriche von 
höchfter Fruchtbarkeit aufzuweifen, fo namentlich die Ebenen um Damascus 
Merdfch, Guta u. f. w.), das vulcanifche, 250 Fnfs über dem Meere liegende 
Hochland Haurun (aus welchem fich der Kelb-Haurun bis zu 6000 Fufs erhebt), 
das Hochland Dfchonlan und das Kalkftein-Plateau Belka. 
Letzteres enthält auch gröfsere Waldpartien. 
In der Damascener Ebene und im Haurun wird befonders viel Weizen 
gebaut (jährlich über 700.000 Kile Ernte, darunter 450.000 aus dem Haurun, 
wovon ein Theil exportirt wird) und auch Gerfte (fogenannte griechifche 200.000 
Kile und arabifche 350.000). Bei Damascus wird auch Sumach (5- bis 06000 Oka 
für den Localbedarf), Anis (50.000 Oka, wovon die Hälfte zum Export), Fenchel 
50o0oo Oka, wovon die Hälfte nach Egypten geht), der Piftazienbaum (bei 
\intini 4000 Oka Piftazien), und befonders gegen Norden auch Krapp, dann um 
Damascus der Weinftock und der Nufs- und Aprikofenbaum cultivirt. Der Wein- 
ftock liefert für den Handel getrocknete Trauben, der Aprikofenbaum fowohl 
getrocknete Aprikofen als auch Aprikofenkerne. Nüffe werden dort jährlich bei 
400.000 Oka producirt, wovon die Hälfte in loco confumirt wird. Auch der Oel- 
baum ift fehr verbreitet und liefert gefchätzte Oliven. In Hanlan und Dfchaulan 
wird viel Sefam gebaut. In denfelben Gegenden und in der Steppe füdlich von 
Damascus wird aus Soda, Saliconien und anderen Salzpflanzen Kali gewonnen 
und zwar jährlich faft eine halbe Million Oka, welche in den Seifenfabriken 
Syriens verwendet werden. Die Seidenzucht wird nur an den Abhängen des 
Antilibanon betrieben. Die Viehzucht wird ziemlich viel in den fyrifchen Steppen, 
  
in Haurun, in Balka und fonft in der Nähe des Jordan betrieben. Von Damascus 
werden jährlich 50- bis 60.000 Schaf-, IO- bis 15.000 Ziegen-, I5- bis 20.000 
T,amm- und Kitzfelle zum weiteren Exporte nach Beirut gefendet. 
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