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Türkei. 49
Die Induftrie ift bedeutend im Perlenbohren, in Seiden- und Baumwoll-
ee Goldftickerei, Färberei, Sattlerei, Maroquinfabrication, Kupfer-, Gold-
und Silberarbeiten.
Die Einwohner, über 2 Millionen an der Zahl, find gröfsten Theils Araber,
auch Kurden, Türken, Armenier und Juden; die Mehrheit befteht in wandernden
Hirtenftämmen.
Die wichtigften Städte find: Im Nordweften Urfa oder Roha, Kreis-
Hauptftadt mit 20- bis 30.000 Einwohnern, Maroquinfabrication, Eattihdreekere
(in Abnahme begriffen), Seidenzucht und Juwelenhandel; Biredfchik oder Bir
am Be mit 8- bis 10.000 Einwohnern und Fabrication grober Wollmäntel;
Rum-Kalch, Balis, Bakka, Se na, Hit, kleine Ortfchaften am Euphrat (Bakka
war einft Drövihzie Tauptftadt), I ille, Stadt mit 6000 Einwohnern, Kerbela,
Wallfahrtsort der Schiiten mit w reinlich 5- bis 6000 Einwohnern, Mefchhed-
Ali, Diwanieh, Suk-efch-Schiuch (die beiden letzteren am unteren Euphrat),
Bagdad, Vilayets-Hauptftadt am Tigris mit wahrfcheinlich 40- bis 50.000 Eın-
wohnern, einem engli fchen und franzöfifchen Confulate, Centrum des Handels mit
Perfien und Arabien, felbft mit Indien und Turkeftan, auch bedeutend durch die
Induftrie in Seiden- und Baumwoll-Stoffen, Leinwand, Sammt, Teppichen, Gold-
und Silberarbeiten, Meffern, Kupferge en Maroquin und Seife. Von Leinwand
und Mantelftoffen werden jährlich gegen 200.000 Stück verfertigt; Kurna am
Zufammenfluffe des Euphrat und Tigris, verfallenes Städtchen mit einigen Taufend
Einwohnern, Endpunkt der Fahrt für Seefchiffe; Bafsra am Schatt-el-Arab,
mit wahrfcheinlich weniger als 10.000 Einwohnern, wichtig als Stapelplatz der
vorderafiatifchen Produdte.
Die Communicationen in diefem Gebiete beftehen hauptfächlich in den
Karawanenftrafsen längs des Tigris und nach Aleppo, ferner wird der Tigris (bis
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Mofful) und feit einiger Zeit au ch der Suphrat mit Damı ffchiffen befahren.
Arabien.
Die Halbinfel Sinai.
Diefe Halbinfel liegt füdwelftlich von Paläftina und öftlich von Egypten
zwifchen dem zum rothen Meere gehörigen Golfe von Suez und jenem von Akabah,
a mit dem feine Richtung bis zum todten Meere fortfetzenden Thale
Wadi-el- Arabah fie von dem eigentlichen Arabien trennt. Im Süden Gebirgsland
und von dem über 7000 Fufs hohen Berge Sinai (Dfche bel Muffa) beherrfcht, geht
die Halbinfel im Norden in eine Hochw üftei über er die Wüfte Et-Tich), aus
welcher fich noch einige Berggruppen erheben. Als Flufs ift nur der Arifch, welcher
ins Mittelmeer fliefst, zu erwähnen. Nur einige Thäler des . jirgslandes ee
üppigen Pflanzenwuchs, in Dattelpalmen, Manua, Tamarifken, Ol bftbäumen, Oel
bäumen und dergl. und find auch mit Weizen, Hanf und Tabak bebaut, aber Er
Production verfche indet im Vergleiche zur Ausdehnung des unfruchtbaren Bodens.
Auch die Viehzucht if echt bedeutend, Bergbau wird nicht betrieben. Zu
erwähnen ift nur, dafs im Meerbufen a Akabah fehr viele Fifche, Auftern,
Korallen und Mufcheln, worunter auch Perlmutter, gefunden werden. Die geringe
Induftrie befchränkt fich auf die nöthigen Kl eider und Hausgeräthe. Die Eisw ohner
find Araber und Syrer, theils Mohamedaner, theils Chriften ; ihre Anzahl ift unbe
kannt. Städte gibt es nicht. Das ganze Sinaigebiet hat keinen inneren volkswirth-
fchaftlichen Werth, nur hat es eine höhere Be = utung, als die natürliche Brücke
zwifchen Afıen und Afrika.
Von Often nach Welten ift die Halbinfel von dem Karawanenwege der
egyptifchen Pilger und Handelsleute durchzogen.
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