Urproduction.
Trotzdem die Geologie des Landes nicht hinlänglich ftudirt ift, fo
us dem fchon Bekannten erfichtlich (fiehe Katalog der perfifchen Aus
Capitel I), dafs der Mineralreichthum ein fehr bedeutender fei, befonders an Eifen,
Kupfer, Blei, Kobalt Antimon, Arfenik, Schwefel, Be yeter, Borax, Kali- und
Natronfalzen. Aufserdem finden fich fehr ausgedehnte Felder foffiler Kohle älterer
und jüngerer Formation, Naphta und Erdpech; letzteres, wenn wohlriechend, wird
als Mumia im ganzen Orient fehr gefchätzt. Ausgebeutet werden nur in geringen
äten etwas Kupfer, Eifen, Blei, Kobalt, Schwefelantimon (Surmeh) und
Schwefelarfenik (fowohl zu Farben wie auch als beliebtes Depilatorium), auch
wird etwas Gold bei Hamadan gewafchen. Die Urfache der geringen Ausbeute
al, da foffile Kohle nicht benützt wird, in den
mangelhaften Betriebsmitteln und fehlenden Schurfgefetzen, weil bei gutem Ertrag
der Gouverneur dieSache in dieHand nimmt; daher gefchieht es auch, dafs Land-
\ ältig dieFunde ee um nicht zur unentgeltli chen Arbeit verhalten
Quanti
liegt in dem feltenen Brennmateri
leut
zu werden. Viel läfst fich jetzt erwarten, da die Berowerke an das Haus Reute
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r Geologe der Wiener schule, Dr. Lieize, zu
abgefchickt wurde. Von Edelfteinen findet
der fehr gefchätzte T ürkis (Firuz). Bekannt-
conceffionirt find und ei
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‚gilchen Forichungen
:ıdet man Türkifen de la vielle et de la nouvelle roche:; erftere, ent-
himmel- oder weifslichblau (schirbam) find in der Farbe unveränd
(ch find, mit der Zeit einen grünlichen Scl
wede F
während die letzteren hygrofkopil
xommen werthlos werden. Da die Unterfchei-
ngen und endlich grün und vol
lune von conftanten und veränderlichen Türkifen nur Kennern möelich if. auch
( ung von conlitanten und veranderiichen U en nur Kennern MOog 3 ıit, auch
für einige Zeit een gefärbt werden können, fo ift es zweck-
rer Kenner ift.
Die Gruben der vielle roche find durch Waffer erfäuft, fo dafs die Ausbeute jetzt
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die letzteren
mäfsige, im Lande keine Türkife zu kaufen, wenn man nicht befonde
nur aus den
Steine im Lande felbft ein exorbitanter.
Weit ergiebiger, wie es fich bei einem alten Culturvolk vorausfetzen läfst,
find die Producte des Pflanzenreiches. Hier find es vor Allem die Nähr-
und Futterpflanzen, die fich einer ausgedehnten Cultur erfreuen. Bei der
Seltenheit des Regens verfteht es das Volk, durch bewunderungswürdige Anlagen
von Bewäfferungsarbeiten die unerläfsliche Feuchtigkeit zu verihaen. Nur in
wenigen Gegenden des nordweftlichen Irans kann die künftliche Bewäfferung
durch Regenfälle im Frühling entbehrt werden. Von Cerealien werden nur Weizen
und Gerfte
Getreidereich. Die Gegenden am Cafpifee liefern vorzüg
Menge. Auch er rfreuen fich viele Ben von Hülfenfrüchten zur Ernährung von
Menfchen und Thieren einer belonderen Pflege. Gemüfe, wie fie meift in Euroba
cebaut; die Provinzen Azerbeidfchan, Chamfeh, Kirmanfchah find fehr
ichen Reis in genügender
vorkommen, find reichlich vertreten.
und der Fülle der Pro-
duction findet doch nur in wenigen Jahren eine geringe Ausfuhr von Reis und
Getreide in den Kaukafus, nach Bagdad und Indien ftatt, ja es tritt von Zeit zu
Zeit in einzelnen Provinzen, felbft im ganzen Reiche, eine beifpiellofe Hungers-
Trotz des Fleifses der ackerbauenden Bevölkerung
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noth ein, die einen bedeutenden Theil der Bevölkerung hinrafft und unausfüll-
bare Lücken zurückläfst. Die Urfachen diefer E Hekeining find mannigfaltig, wir
wollen fie jedoch, weil die Erörterung zur Verhütung ähnlicher Calamitäten in der
Zukunft etwas beitragen mag, kurz berühren. Sie liegen: ı. In der Unficherheit des
Grundbefitzes und der Bewäfferungscanäle, durch Mangel an Grundbüchern und
Fälfchung der Urkunden von Seite der Mulla’s. Es gilt als Regel, dafs ein ergie-
biger Grundbefitz ı nur durch Protection von Seite eines Hofbeamten für länge
Halden eine fehr geringe ift, daher auch der Preis guter gröfserer
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