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Spiegelfaceten etc. fehr luxuriös und bietet ein reiches Feld von Variationen,
Doch auch im Bauftyl ift ein wahrer Rückfchritt zu beobachten. Während man
früher durch fefte Bauart, grandiofe Hallen, kühne Wölbungen, Verwendung ver-
fchiedener Marmorarten und künftlerifcher Fayencen einen ruhigen Effect erzielte,
überladet man jetzt die unfoliden Mauern und die noch unfolideren Plafonds mit
Zierrathen, Schnörkel, Blumenbouquetchens und Spiegelfacetten, wodurch zwar
ein einzelner Theil betrachtet wohlgefällig fich darbietet, doch im Ganzen wird
der Eindruck des verirrten Gefchmacks vorwi iegen. Man braucht nur die jetzigen
königlichen Schlöffer, die Karawanferaien, Madesles und Tekieths (Arena) mit den
früheren in Re Schiraz u. f. w. zu vergleichen um den Unterfchied herauszu-
finden. Mit der Vorliebe des Perfers für das Zeltleben verfteht er es, die Zelte
nach Bedürfnifs, Reichthum, Bequemlichkeit und Zweck auf verfchiedene Weife
zu modificiren und zu decoriren, fo dafs keines dem anderen ähnlich fieht, und dafs
in der inneren Ausfehmückung, in Verwendung von Pers-Cotton, ne Quaften,
Borduren und aufgenähten Muftern fich immer ein origineller, gut durch-
dachter Plan kundgibt; jedoch ift nicht zu leugnen, dafs die Agabn für
die Anfchaffung als auch für den Transpoıt viel zum Ruine einzelner Familien
beitragen.
Aus diefer N RE ANNIE SEAL UE SDR Bee
Skizze wird es hervorleuchten, dafs bei der nüchternen. fleifsigen und erfinderifchen
Anlage der Einwohner, bei ihrer Kunftfertiekeit, lebhaftem Sinn für Farbe und
edle Formen, bei ihrer rafchen AEEISDUBE fremder Kunftgriffe, bei ihren
bewunderungswürdigen ee in unterirdifchen Erdbauten, durch Einführung
neuer Communicationsmittel, verbefferter ah: rumente der Arbeiter und] Belehrung,
in weit kürzerer Zeit, als man gewöhnlich annehmen will, ein reiches Feld
für Induftrie, Production und Kunft fich eröffnen, und dafs mit Einzicheraen
Reichthum ein vorthei ati: :r Handel für Ex- und Import fich herftellen dürfte, dafs
jedoch unter den gegenwärtigen Verhältniffen ein Rückgang der Production ftatt-
finden mufs.
Befchreibung der Austtellung.
%s lag im Intereffe der Wiener Weltausftell lung, dafs der Orient vorzüglicl
mit feinen Eraeugnil ffen vertreten fei, es durfte hiemit Perfien nicht fehlen. =
jedoch diefes Land zu der Zeit von fchweren Calamitäten heimgefucht and
hiemit keine Initiative von ihm zu erwarten war, fo wurde der Herr General-
conful von Zwiedinek nach Tabris delegirt, um in Angelegenheiten der Aus-
ftellung zu ee Er fand bei feiner Ankunft die L ‚age a ‚ er fuchte
je lenfall Is der Mitwirkung des Grofshandlungshaufes Zi eojer.& Comp. ich zu
verfichern, er ame auch fehr viele intereffante Be. über a Handel
Perfiens, befonders der Provinz Azerbeidfchan, namentlich Tabris. welche hier
vielfach benutzt werden. Zu gleicher Zeit im Herbfte 1872 veröffentlichte
Dr. J. E.Polak eine Brochure unter dem Titel „Betheiligung Perfiens an der Wie-
ner Weltausftellung‘‘, die mit Hilfe des Herrn Hofrathes Dr. Barb ins Perfifche ele
gant überfetzt und mittelft des photo-lithographifchen Verfahrens gedruckt und
in vielen Exemplaren nach Teheran gefchickt wurde. Diefe Schrift follte als
Anhaltspunkt dienen für die Gegenftände, deren Einfendung von befonderem
Nutzen und Intereffe wäre. Nebenbei fei erwähnt, dafs diefs das erfte felbt-
ftändige Werkchen war, welches in Europa in perfifcheı
Sprache veröffentlicht
wurde. Als fpäter Herr Graf Dubsk y, nn Gefandter am Hofe zu
Teheran, in der Hauptftadt anlangte, wirkte er felbftverftändlich für eine möglichft
würdige Vertretung von Seite der königlich Regierung- Seine Vor-
ftel lungen waren von defto gröfserem Gewicht , als indeffen der Schah den feften
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