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Be und Glanz vor allen andere
befteht aus zwanzig verfchiedenen Schatfitäge, en,
nt und hat man ke 14.420 Nuancen claffı
und ihre Farben zeichnen fich
aus. Jede Farbencombination
die nur ein fehr geübtes Auge erken
ficirt und nummerirt.
Auch das Weben der Sammtteppiche wird in Frankreich mit aufserordent
licher Sorgfalt betrieben zeichnen fich diefe Artikel durch einen wunderbaren
Flor und bei der Benutzung einer Kette aus Leinenzwirn durch. befondere
Feftigkeit aus. Ebenfo fchön wie diefe Teppiche, aber bedeutend billiger, find
die durch die Jaquard-Mafchine erzeugten, bei denen die verfchiedenen Farben in
der Kette aufgefchweift oder auch durch die mit dem Mufter bedruckte Kette
gefchaffen werden. Man hat dafür in neuefter Zeit auch fchon Dampfftühle gebaut,
velche die Nadel felbftftändig eintragen und den Flor auffchneiden. Aber die
Mafchine kann keine fo breiten Teppiche und keine fo grofsen Mufter wie die
Hand erzeugen. Es werden Stücke erzeugt, die dann zufammengenäht und mit
einer Bordure umgeben werden, um fo einen Salonteppich zu bilden.
Wenn man die Ausftellung der Gobelinftoffe und der anderen franzöfifchen
Teppiche beachtete, fo follte man kaum einen Fortfchritt mehr für möglich halten.
Und doch fah man bei den von der Staats-Gobelinmanufactur in der Kunfthalle
ausgeftellten Bildern gegen frühere Ausftellungen eine charakteriftifche Entwick-
lung. Sie ift zumeift bei der Behandlung der Fleifchtöne bemerkbar. Aeltere
Bilder haben die Töne in unkennbaren Abftufungen neben einander liegen. Im
Jahre 1807 zeigten die lebensgrofsen Bilder vonNapoleon und Eugenie die Farben,
durch das Ahsreekfeinde Ineinandergreifen ‚derfelben durch einzelne Schüffe,
gewiffermafsen eine horizontale Schraffirung, welche die Töne noch inniger mit
einander verfchmolzen. Bei den in Wien ausgeftellten Bildern befteht die ganze
Carnation aus einer Schraffirung, welche, der Plaftik der Formen angemeffen, in
complementären Farben eingewebt ift, und dadurch wahrhaft geheimnifsvolle und
tief gefättigte Töne erzeugt.
ae die Arbeiten der Staatsmanufactur reihen fich die prachtvollen rn
bilder der Firma Braqueni& freres in Paris würdig an. Bedeutend war die
Entfilhrung Europas durch Jupiter, dann die kleineren Genrebildchen. Die Bild ler
von Hercules, Omphale u. f. w. bis. auf Ulyffes waren durch ihre ältere g 2
Farbengebung weniger bedeutend, wie gleich fchön a
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‚uch die Technik derfelbe
Ueber die Sopha- und Seffelüberzüge derfelben Firma, ebenfo wie über dic
gleichen Ausftellungsgegenftände von Salandrouze de Lamornaix können
wir nichts mehr fagen, als dafs Correctheit der Zeichnung, Farbenfrifche, aber
keineswegs entfprechende Wahl der Motive fie auszeichnete. Dagegen waren die
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Savonnerieteppiche in va wie Sa llandrouzefreres, Aubuffon,
die Velourteppiche von Flaffitresfr&res aus Nimes fie austtellten, fehr beach-
tenswerth, obgleich die Rena ee " etwas veraltet und die fchwebenden
l und Blumenfeftons von Flaffitres fr&res mehr hoch hinauf an die
als auf den Boden pafsten. Die Velourteppiche im Stücke waren fehr
ackvoll im Mutter, in den Farben ruhig. aber nicht glatt und unegal
in den Kanten. Uebrigens werden diefe Art Teppiche nur in Frankreich ver-
braucht und wenig exportirt.
Was die Möbelftoffe Frankreichs anbelangt, fo zeichnet die mittelft Jacquard
gewebten Gobelins ebenfo wie die brochirten Möbelftoffe ein vorzügliches Garn
und fchöne Farben aus. Schöne Wolldamafte, bei welchen die richt ige Wahl des
Materiales, Kühnheit der Zeichnung und fchöne Farbe Alles Ba hatten
Tiberghien fr£res ausgeftellt, die befondere Aufmerkfamkeit erregten
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und vollftändig bewiefen, wie Frankreich in allen Branchen diefer Manufadtur
Aufmerkfamkeit verdient und Bedeutun g hat.
Deutfchland. Das Land des Fleifses, der Int elligenz und Spar
nicht unterftützt wie England und Frankreich durch eine rul l