GRUPPE XIV.
Wissenschaftliche Instrumente.
Wien ist der Hauptsitz der Erzeugung wissenschaftlicher Instrumente
aller Art. Mechaniker und Optiker sind wol in den grösseren Städten
Oesterreichs überall verbreitet, allein die Wiener Industrie geniesst einen
seit Langem begründeten Weltruf und sind die Namen eines Plössel, Voigt-
länder, Starke, Kraft u. s. w. weit bekannt. Die grossar tigsten nen
auf diesem Gebiete haben freilich durch die Aufgaben, denen sie dienen
sollen, nicht die Fähigkeit, zu Jedermanns Auge zu kommen und sind an
dem Ort, für welchen sie erzeugt worden, festgebunden. Die Wiener
Sternwarte, die technischen und chemischen Lehranstalten geben dafür
den Forschenden genügende Beweise.
In erster Richtung stehen die nn matischen Instrumente, für deren
Erzeugung die bedeutendsten Etablissements in a ihren Sitz haben
und deren Fabrikate jenen des Auslandes in vielfacher Richtung bedeutend
überlegen sind. Der ausgedehnte Bau von Eisenbahnen, Strassen 1, Wasser-
bauten, Telegraphenleitungen u. s. w. hat seit Jahren einen so erhöhten
Bedarf danach hervorgerufen, so dass zahlreiche Arbeitskräfte heute dabei
beschäftigt und der gesammten Thätigkeit bei den g gesteigerten Anforde-
rungen an alle technischen Leistungen der sogenannten Präcisions-Mechanik
auch für die Zukunft ein grosses Feld der Thätigkeit offen steht.
Auch die Erzeugung physikalischer Instrumente ist beachtenswerth,
nachdem die Verallgemeinerung naturwissenschaftlicher Kenntnisse selbst
durch die unteren Schulen den Bedarf danach ungemein gesteigert hat,
Die Production befriedigt vollständig heute den inländischen Bedarf. Vor
Allem sind die billigen Preise ein massgebender Factor für die Absatz-
fähigkeit dieser Artikel. Der Export mathematischer wie physikalischer
Instrumente ist nach Russland und den unteren Donauländern, wo gleich-
falls der Bau von Eisenbahnen und die Errichtung von Schulen einen
vermehrten Bedarf hervorrief, seit Langem bedeutend und in beständigem