Full text: Flachs- und Hanf-Industrie (Heft 48)

    
nf-Induftrie. 
  
Es nle fich für diefes grofse Prod uctionsgebiet wohl empfehlen, in Rech- 
g zu ziehen, ob eine Her: abfetzung des Zolles auf Flachs; gefp innfte und Gewebe, 
   
der a! auch immer noch ausreichend bliebe, um die ruffifche 
Flachsinduftrie zu fchützen, fo doch thfam erfcheine en rk. um die von der 
Landwirthfchaft gefchaffenen Wer durch die Erleichter rung des Abfatzes von 
Leinenmanufadten nach Rufsland wefentlich zu fte eigern. Der ruffifche Flachsbau 
wird auch noch durch die Anwendung veredelter Zubereitungsmethoden gehoben 
werden. Es laffen on die a zubereiteten Flachfe des Fürften 
Repnine in Jagotine, de Bee on der Herrfchaft Kartowka und mehre- 
  
rer Ausfteller aus a und Vologda er Zweifel aufkommen. Sah man 
doch in einer an Garne xpofition hochfeine Ge efpinnfte aus ruffiffchem Mate- 
riale von fo hervorragenden Eigenfchaften, dafs die Vermuthung mehrfeitig 
( 
auftrat, diefe Garne wären aus belgifch hem F el gefponnen worden 
Berichterftatter dankt die Grundlage zu feinen Betrac Etungen über 
Flachs in der een einem bew a Fachmanne, deffen Referatin den 
Worten gipfelt: 
„Zum Schluffe des kurzen Berichtes über Flachs auf der Wiener Welt- 
tellung will ich nur noch den Wunfch ausfprechen, dafs das ernfte Wollen 
die Opferwilligkeit von Seite der verfchiedenen Behörden, Gefellfchaften 
i r die Flachscultur zu heben, ns erkalten möchte, damit die 
diefes fo wichtigen Culturzweiges gewahrt und derfelbe lebensfähig 
‚leiben möge.“ 
  
  
   
  
Garne und Zwirne. 
Die olympifchen Zeiten mit ihren Schickfals-Spinnerinen find ] längft ent- 
ichwunden, vorüber find die fchönen 1 Tage der romantifchen Zeit, wo a Spinn- 
rädchen mit dem Pocal um die Wette die Zungen löfte. Aber in vieler Zei tgenoffen 
ıem Angedenken fteht noch die traute P] dei be — der Gang zum Rocken. 
fie da fo friedlich beifammen fafsen, unfere Alten und am fchnurrenden 
Rädchen den Faden der Gefchichte in Dorf und Stadt gefchäftig weiter 
fpannen. 
De Girard’s Mafchine hat der ehrfamen Spinnftube e poetifchen Reiz hinweg- 
genommen und Millionen von Spinnrädchen zum Stillftande gebracht. Man mufs 
fagen, dafs diefer Umfchwung zum Heile der gefammten Flachsinduftrie vor fich 
£ ". Denn wie die Betennecheielt vergebens den Wettlauf mit dem Tele gramme 
unt ernehmen würde, fo wäre das mit der Hand gefponnene Flachsgarn auf die 
Dauer ficher im Kampfe unterlegen, gewifs infoweit, als eben das Mafchinen- 
gefpinnft der concui -rirenden Baumw olle die Kraft hat, es zu vernichten. 
Wo das Handgefpinnft heute noch Exiftenzfähigkeit zeigt, wie z. B. in 
Flandern und im nördlichen Frankreich, da walten ganz eigenartige Verhältniffe 
‘. Verbrauchsartikel des höchften Luxus wie Spitzen und Battifte zahlen eben 
( ierzeit noch die Handarbeit des Spinners. Es fteht aber zu erwarten, dafs in dem 
se, als die Handarbeit in der Spitzenerzeugung durch Mafchinenarbeit an 
verlieren und die Spinnereitechnik in der Erzeugung hochfeiner Flachs- 
nn mittelft Mafchinen vorfchreiten wird, die Hand-Garnfpinnerei auch aus 
en ihren letzten Afylen verdrängt werden dürfte. Man follte daher felbft ] 
ler Eiriehnis von Spinnfchulen für hochfeine Garne fchon ge; genwärtig die 
Concurrenzfähigkeit fcharf im Auge behalten und von deı 'artigen Inftituten, info- 
weit es fich um die Heranbildung von Handfpinnern für currente Leinengefpinnfte 
handelt, ganz 
  
   
  
    
  
  
  
  
  
lie Gegenwart gehört hierin der Leinengarn-Mafchinenfpinnerei 
t fich eine achtunggebietende Stellung in der Fabrication erworben 
nduftriepalafte neuerlich behauptet. 
  
  
    
  
    
    
     
   
   
   
  
   
    
  
  
   
    
    
   
   
   
  
   
      
   
      
     
    
   
  
    
  
  
  
   
  
      
        
   
  
   
   
  
    
    
   
  
    
    
   
   
       
  
   
    
   
     
      
    
   
  
  
   
  
  
  
  
	        
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