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ö Anton Harpke.
es wird auch fogar zum Plaquiren von Seidenfäden benützt. Bei Verwendung
jener Metallimitationen erhält der gewebte Stoff jedenfalls gröfsere Schmiegfam:
keit und Weichheit als bei den in Europa üblichen Methoden.
Die Zeichnungen der Japanefen, obfchon ftets nach ihrer Weife ftilifirt,
verleugnen doch nie die Natürlichkeit in jenem Mafse, wie diefs fo häufig bei den
Chinefen der Fall ift.
Wenn fich Japans Induftrie unfere Hilfsmafchinen aneignet — woran kaum
zu zweifeln ift — wird fie es bei dem Fleifse und der Gefchicklichkeit ihrer
Arbeiter bald zu den fchönften Refultaten gebracht haben.
Von dem äufserften Often Afiens wieder nach Europa zurückkehrend, find
noch zwei wichtige Hilfsinduftrien der Weberei: Appretur und Mafchinenbau zu
erwähnen.
Eingangs diefes Berichtes wurde bereits der hervorragenden Stellung,
welche die Appretur — namentlich bei den aus minderem Materiale erzeugten
Artikeln — einnimmt, gedacht. Auf der Ausftellung war fie in felbftftändiger
Weife durch eine einzige hervorragende, franzöfifche, Firma vertreten. Die
öfterreichifchen Appreteure haben fich begnügt, bei einzelnen Ausftellern ihre
Mitwirkung zu conftatiren und mufs daher fpeciell hervorgehoben werden, dafs
jene Hilfsinduftrie in der letzten Epoche wefentliche Fortfchritte gemacht hat und
dafs fie es heute durch die Tüchtigkeit ihrer Leiftungen dem einheimifchen Fabri-
kanten ermöglicht, mit feinen ausländifchen Collegen gleichen Schritt zu halten.
Die Hilfsmafchinen der hier befprochenen Induftriezweige gehören, als
in andere Gruppen eingereiht, nicht in den Rahmen diefes Berichtes , indefs
könnte derfelbe nicht vollftändig fein, ohne ihrer wenigftens zu erwähnen.
Was die Mafchinen für die Weberei betrifft, fo treibt das Vorherrfchen
des glatten Artikels, fowie die zunehmende Concurrenz in denfelben, den
Fabrikanten und fomit auch den Conftrudteur, die Leiftungsfähigkeit der Stühle
bis zur Grenze der Möglichkeit anzufpannen, ein Bemühen, welches namentlich
beim Bandftuhle feinen markanten Ausdruck gewinnt. Die Anwendung der
doppelreihigen und der Circularladen fteigert die Production wefentlich, befonders
wenn fie mit mechanifchem Betriebe in Verbindung gebracht wird.
Der Stoff-Webeftuhl für Kraftbetrieb hat ebenfalls viele Verbefferungen
erfahren, fowie die anderen Hilfsmafchinen der Weberei, als Spul-, Wind- und
Zettelmafchinen, hauptfächlich mit Rückficht auf den mechanifchen Betrieb. Im
Allgemeinen gilt auch hier der bereits im Laufe diefer Zeilen ausgefprochene
Satz, dafs in der verhältnifsmäfsig kurzen Zeit, die feit 1867 verfloffen, wenig
Neues gebracht wurde, dafs aber die Erfahrungen der Fortgefchrittenen mehr
und mehr zum wirklichen Gemeingute geworden find.
Die Schweiz hat fich am lebhafteften bei der Ausftellung der befprochenen
Hilfsmafchinen betheiligt. Sie bringt Band-Mühlftühle für verfchiedene Artikel,
Stoffftühle, Zettelmafchinen, fämmtlich für mechanifchen Betrieb. Eine ausgeftellte
Seidenwäge- (Sortir-) Mafchine löft ein fchwieriges Problem in fcharffinniger
Weife ; ob mit praktifchem Erfolge mufs erft die Zeit lehren.
Oefterreich, refpective Wien, exponirte einen Bandftuhl mit einzelnen neuen
Details, Spul-, Wind-, Zettel-, als auch viele andere Hilfsmafchinen und Vor-
richtungen, fowie vorzügliche Jacquardmafchinen der verfchiedenften, theilweife
in Wien erdachten Varietäten für alle Zweige der Weberei.
Deutfchland, Frankreich, Belgien brachten ebenfalls verfchiedene, in
Principe bereits gekannte Mafchinen für die Weberei fowie für die Appretur.
Zum Schluffe erübrigen nur noch einige Worte über die in der befprochenen
Induftriegruppe vorgenommene Beurtheilung.
Die Seideninduftrie mit ihren Hilfsinduftrien, die Mafchinen aus
genommen, war durch beiläufig 700 Ausfteller vertreten, worunter die Türkei,
welche jeden einzelnen Gegenftand als felbftfländige Ausftellungsnummer im
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