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Leder
eine Firma, die in der kurzen Zeit ihres Beftandes durch die Vorzüglichkeit ihreı
Erzeugniffe fich einen ehrenvollen Ruf verfchaffte, dann Albert Katfcher inWien
mit ebenfalls beliebtem Fabricat. Es werden jetzt in Wien wöchentlich circa
2500 bis 2800 Häute, in Brünn 1900 bis 2100 zumeift inländifcher Schlachtung
zu Sohlleder verarbeitet
Von den älteren Fabrikanten ift Jofef Kainz in erfter Reihe zu erwähnen,
deffen Fabricat eine Specialität für die Wiener Schuhmacher bildet, welches felbe
nicht leicht entbehren können. Aechnliches leiften Jofef Salzer und Franz
Setzer.
Es kann mit Befriedigung conftatirt werden, dafs die öfterreichifche Sohl-
ne feit 1807 erhebliche Fortfchritte fowohl in Hinficht auf Qualität
cates als in jener der Zurichtung gemacht, was auch allgemein von aus-
1 a lobend anerkannt wurde.
Die Wiener und Brünner Fabriken, fowie die von Carl Lebwohl in
Nikolsburg, der Pfundleder von allgemein anerkannter Güte ausftellte, zeichnen
fich nach beiden Richtungen vortheilhaft aus, wenn auch nicht unerwähnt bleiben
mag, dafs der künftliche Anftrich, durch welchen manche Austteller ihr Fabricat
zu verfchönern glaubten, vielleicht den Laien, aber nie den Fachmann täu-
ıen kann.
Es ift hier noch ein Artikel zu erwähnen, der mehrfach und in guter
Qualität ausgeftellt war. Es ift diefs das Ufo-Schweizer Sohlleder genannte,
geklopfte Pfundleder. Schreiber diefes veranlafste in den fünfziger Jahren die
erften Verfuche mit dem Klopfen des Pfundleders, um dasfelbe durch beffere
Appretur im Handel einzuführen, da fich das confumirende Publicum in Böhmen
mit Vorliebe dem gehämmerten ausländifchen Sohlleder zuwandte. — Als derfelbe
m Jahre 1860, der Erfte in Oefterreich, einen Berendorf’fchen Klopfhammer auf-
ftellte, wurde diefe Art der Zurichtung fo beliebt, dafs die meiften Fabrikanten
dergleichen Mafchinen kommen und fich zugleich bemühten, ihr Fabricat
fehon i in der Gerberei geeignet dazu zu machen.
Unter den beften Erzeugern diefer Sorte find aufser Sigmund Flefch
& Comp. noch Jacob Gerlach Söhne in Wien, Adolf Flefch und E.Bloch
Söhne in Brünn zu nennen.
Ein weit completeres Bild der öfterreichifchen Sohlleder-Fabricaiion hätt
die Ausftellung gegeben, wenn nicht die oberöfterreichifchen Lederer, wie ar
die Sohlleder-Gerber heifsen, fich faft zur Gänze fern gehalten hätten; auch die
fteierifchen hatten fich wenig betheiligt.
Die Colleeiyansitellung der Kärntner Gerber, unter welchen Eduard
anefch zu nennen, erwähnend, kommen wir zu den Triefter und Görzer
riken, die fich in Gerbung und Zurichtung der italienifchen Fabricationsweife
anfchliefsen. Bei Cxfare T ofi in Görz, Fratelli Aquaroli in Sagrado, Domenico
feppiin Trieft fanden wir diefen Typus genau wiedergegeben.
Die ungarifche Sohlleder-Fabrication war auf der Ausftellung ebenfalls
fehr wenig vertreten, und wäre hier die Pefter und Agramer Actienfabrik und
Francesco Palefe & Comp. in Fiume hervorzuheben.
Indem wir hier den Bericht über die Oefterreich eigenthümliche Gerbe-
weife fchliefsen, müffen wir noch die grofse Fabrik von Franz Schmidt in Krems
erwähnen, deren Fabricationsweife den Uebergang von der Knoppern- zu der
Eichen-Lohgerberei bildet und Adolf Schmidt in Boffan, als den einzigen, der
aus Ungarn in Eichenlohe gegerbtes Sohlleder austtellte.
Wir kommen nun zur Ausftellung der Vorarlberger Gerber, die fich dadurch
auszeichnen, dafs fie fich ganz ihren geograj Eilchen Nachbarn in Gerbung und
Appretur nähern. Tedenfalls müffen wir ER das Verdienft ne die
Erften gewefen zu fein, die in Oefterreich Sohlleder in Eichenlohe gerbten. Der
bedeutendfte darunter ift Ferdinand Kurrer in Bregenz, der auch Sohlleder
und Vacheleder von guter Gerbung austtellte.
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